Danke an Luna_Moriarty , die hier so fleißig an ihrer Petyr-Geschichte schreibt und ich einfach hinterher hänge. Du hast mir ein neuen Anreiz gegen trotz Work and Travel das Schreiben beizubehalten.
____„... es ist unglaublich!" Das ruhige Gewässer brachte dutzende Glühwürmchen mit sich. In der Tiefe des Wassers spiegelten sich die Lichter von Himmel und Erde. Oh, was wird das jetzt? Ich dachte wir sind nur Verbündete, aber anscheinend hatte Gendry mehr im Sinn. Zögerlich begann er: „Mylady Sansa, ihr seid wirklich eine fabelhafte Verbündete, doch ich würde diese Bindung gerne festigen. Natürlich nicht ohne dein... eh... euer Einverständnis. Ich habe einen rechtmäßigen Anspruch auf den Thron und ihr könntet eure Rache genießen. Ich wäre ein guter Ehemann, der euch respektiert und gleichgestellt ist. Ihr hättet jegliche Freiheit, falls euch das dann euer Wille ist." Oh bei allen Sieben! Er war natürlich charmant und ehrenvoll, aber ... „Wie genau stellst du dir das vor? Daenerys beansprucht den Thron und Jon steht auf ihrer Seite. Ich werde mich nicht gegen meinen eigenen Bruder auflehnen. Auch wenn deine Absichten vielleicht ehrenvoll sein könnten, kann ich das Angebot jedoch nicht annehmen." Er schien weder enttäuscht noch entmutigt zu sein und versuchte es ein weiteres Mal: „Aber denkt doch daran, dass Daenerys eine Anführerin ist, keine Königin. Sie kennt die Probleme und Sorgen des einfachen Volkes nicht, nicht so wie ich. Ich weiß außerdem nicht, ob Jon die Unterstützung weiter bekommt, wenn der Norden erfährt, dass er kein Starkblut in sich trägt. Daenerys ist ein Mädchen aus Essos und die Macht ist in ihrer Familie nicht gut aufgehoben, aber mit dir an meiner Seite... Du weißt, wie es am Hofe zugeht. Du bist eine wahre Königin. Lord Baelishs hat ebenfalls mir berichtet, dass ihr sehr geschickt und wortgewandt seid. Er meint ihr seid des Thrones würdig."
Lord Baelish.
Er hatte das sicherlich inszeniert. Sie konnte doch durch Gendrys Wortwahl erkennen, wer ihm diese glorreiche Idee vorgeschlagen hatte. Aber sie war im Vorteil, denn er stand mächtig in ihrer Schuld, denn sie wusste mehr, als ihm wahrscheinlich lieb war. Und Gendry war das perfekte Opfer für seine Intrigen. Der letzten und einzige Sohn Robert Baratheons, der Rebell der die Schreckensherrschaft der Targaryen beendete. Und auch vom Charakter war er doch ziemlich einfach strukturiert, nicht, dass sie das als negativen Aspekt betrachtet nur reagieren Baratheon sehr hitzköpfig und eher emotional als rational, so auch Gendry. Der wollte natürlich eine bessere Welt, wie jeder und Sansa wusste zu gut wie einfach sich das erreichen ließe nach Petyr Baelishs Meinung. Doch diesmal würde er den Kürzeren ziehen. Gendry wartete immer noch auf eine Antwort. „Gut Gendry. Ich nehme das Angebot an. Unter einer Voraussetzung." „Die wäre?" Sie drehte ihren Kopf zur See sodass ihre rote Haarpracht wippte. „Wir heiraten, sobald das Chaos beseitigt ist."Traurig schaute sie der Fregatte von Daenerys nach. Jon an ihrer Seite wie ein Fels in der Brandung. Normalerweise wären ihr Tränen gekommen, wann sähe sie Jon wohl wieder, oder kommt er überhaupt wieder? Doch das herzliche Mädchen war gestorben in Königsmund vor fünf Jahren durch die Grausamkeiten Joffreys. Und sie hatte ihn tatsächlich einmal geliebt, oder zumindest hatte sie das gedacht.
Die See war unruhig und der Wind blies stark. Ein kalter Schauer jagte ihr über den Rücken. Sie war dabei Jon zu hintergehen. War es egoistisch? Wollte sie Königin werden? Oder ging es ihr wirklich um die Rechte der Unterdrückten? Sie machte auf der Stelle kehrt sodass der Stoff ihres Mantels an die Waden ihrer Wachen peitschte. Er sah aus, wie der den Vater damals trug. Natürlich etwas femininer modifiziert, doch fühlte sie sich mit diesem Gedanken an ihre Familie unbesiegbar. Und sie hatte schon genau jemanden im Blickfeld, der sie wahrscheinlich besiegen wollte.„Lord Baelish?" Die zuckersüße, liebliche Stimme des Starkmädchens lies ihn ungutes ahnen. „Mylady Stark?", entgegnete er, „Was kann ich für euch tun?" Sein Gesicht war noch durch dunkle Schatten geprägt, die absurderweise zu der Musterung seines Hemdes passten. „Darf ich anmerken, dass euer Mantel euch ausgezeichnet steht?" Sie trug ihre Haare offen, wie sie es gepflegt hatte, seit sie Königsmund entkommen war. „Dankeschön. Ich habe mich gefragt ob ihr einen guten Rat für mich hättet." Sein schwarzer Schnurrbart zuckte. „Wie ihr wisst gebe ich nur gute Ratschläge." Er bot ihr seinen Arm an um an dem Hafen entlang zu schreiten. Während sie diese Geste annahm traf sich ihr Blick zum ersten Mal seit langem direkt. Er musterte ihren hellen Teint und im Kontrast dazu ihre kupfernen Haare, die zimtfarbenen Brauen die ihre großen blauen Augen einrahmten. Sansas Blick streifte seine lila Schatten auf den Wangen, die makellos rasiert waren.
Und das Spiel konnte beginnen!
„Wozu benötigt ihr den meinen Rat?"
„Gendry Baratheon will unsere Häuser vereinen."
„Sehr clever von ihm. Ich würde ihn nichts anderes raten."
„Ich weiß. Deshalb, was würdet ihr davon haben?"
„Lady Sansa, ich möchte nur euer Bestes. Und er schien mir eine gute Wahl-"
„Wir wissen beide, was ihr für gute Wahlen haltet.", unterbrach sie ihn.
„Meine Teuerste, diesmal liegt doch die Wahl bei euch? Und ihr seid doch reif genug, um selbst zu entscheiden, wen ihr als vertrauenswürdig empfindet. Doch ihr batet mich um Rat, wie kann ich euch helfen?"
„Wie erklär ich es Jon."
„Gar nicht, bevor nichts feststeht."
Und die beide bogen rechts ab und steuerten auf das Stadtzentrum zu. Heute war seit der Morgenfrühe ein internationales Angebot auf dem Platz vorzufinden. Sansa roch den Salzgeruch der in der Stadt seit ihrer Ankunft hing, zu diesem gesellte sich andere exotische Gewürze und der liebliche Duft eines Parfümhändlers. Von Weiten hörte man eine Gruppe Musiker, die mit langen Röhren und großen Trommeln wilde Klänge erzeugten. Sie begutachteten gerade Seide aus Essos in allen Farben des Regenbogens. „Billige Fälschungen.", kommentierte Lord Baelish die Ware leise, sodass nur Sansa ihn hören konnte. „Stellt euch vor, jemand würde das über euch sagen." Er lachte über den Vergleich: „Ha, aber nicht was meine Ware anging. Und ich meine es nicht abwertend, nur hab ich ein Auge für schöne Dinge und über diese verfügte ich einst in Königsmund, deswegen weiß ich, dass es eine amateurhafte Nachmache ist." Ihr Blick schweifte über die Versammlung der Stadt und Sansa bemerkte: „Mit wie wenig man zufrieden sein kann. Manche Bauern kommen hier nur her um sich ‚billige Fälschungen' anzusehen, die sie sich nicht einmal leisten können. Ich wünschte mehr Menschen wären so." Petyr zeigte auf den einen Jungen, der sich in die Schatten einer Nebengasse schlich. „Dieser Dort hat gerade drei Händler bestohlen. So sieht die Realität aus, leider, Mylady." Sie löste sich von ihm und lief alleine voran. An einem edlen Schmuckstand machte sie Stop. Zwischen ihren Händen ließ sie einen in Kupfer umrahmten grünen Edelstahl gleiten. „Gefärbtes Glas.", flüsterte Petyr, der plötzlich gefährlich nah an sie heran getreten war. „Trotzdem ist sie wunderschön." Seine rechte Hand entnahm ihr das Schmuckstück. „Wir würden gerne diesen hier haben. Habt ihr auch eine passende Kette dazu?" Die Händlerin nickte eifrig und fing an unter dem Tisch zu suchen. „Ich denke es ist eine Attrappe?" Er legte die Münzen auf den Tisch und überreichte ihr das Geschenk. „In der Not könntet ihr es an Unwissende für den doppelten Preis verkaufen und solange könnt ihr es nutzen." Sie ließ sich von ihm die Kette umlegen und bewunderte das Glas zwischen Zeigefinger und Daumen. Das Licht fiel so ein, dass sich ein Regenbogens auf ihrer Handinnenfläche bildete und ein leises „Danke." folgte.
Die beiden diskutierten gerade über die Vor- und Nachteile großer Städte, als ihr einfiel: „Oh, bevor ich es vergesse, vor unserem Aufbruch morgen früh treffen wir uns noch einmal im Gasthaus. Seid ihr auch da?"
„Natürlich. Aber ich riskiere kein zweites blaues Auge."
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Don't trust me, Sweetling
ФанфикDer kalte Norden hat einen neuen König: Jon Schnee. Dieser leitet eine Expedition nördlich der Mauer um das schlimmste zu verhindern. Winterfell ist wieder in den Händen der Starks und bereitet sich auf die lange Nacht vor. Doch die Lady von Winterf...