16.

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Stundenlang hatten wir gemeinsame Zeit auf der kleinen weinroten Decke mitten im kalten Schnee verbracht. Es fing bereits an zu dämmern; Hogwarts begann in warmen Lichtern aufzuleuchten.
,,Ich habe selten so einen schönen Dezember erlebt." flüsterte ich schwärmend, als wir gemeinsam auf der Decke lagen; hinauf zum Himmel blickten.

,,Schau! Eine Sternschnuppe; wünsch dir schnell was." lächelte ich ganz aufgeregt, als ich meinen Kopf zu ihm drehte; ich bereits auf seine wartenden Augen traf.
,,Das brauche ich nicht mehr." antwortete er leise; verträumt.
,,Vielleicht hast du einen zweiten Wunsch?"
,,Ich habe alles was ich mir gewünscht habe, kleine Malfoy." grinste er stolz, als er nach meiner Hand griff; sie in seiner kalten Hand verankerte.

,,Wir sollten langsam wieder zum Schloss; deine Lippen sind schon ganz blau." lachte er verspielt, als wir bereits wieder durch den Schnee gingen; Hogwarts immer näher kam.
,,Warte-" flüsterte ich und hielt ihn an seiner Hand fest. ,,-können wir zurück fliegen?"
,,Fliegen?" grinste er ganz überrascht. ,,Du möchtest tatsächlich fliegen? Du?"
,,Wenn du fliegst und ich bloß hinten drauf sitze; dann ja." lächelte ich mit roten Wangen. ,,Du hast mir die schöne Seite des Fliegens gezeigt."

Stolz griff er nach meiner Hand; lief gemeinsam mit mir zum Quidditchfeld. Er schnappte sich heimlich einen der Trainingsbesen; setzte sich mit einem ungeduldigen Grinsen drauf.
,,Wenn ich bitten darf?" lächelte er zuvorkommend, als er mir seine Hand entgegen hielt; ich doch noch ein wenig nervös hinter ihm Platz nahm. ,,Halt dich gut fest." flüsterte er noch, als er nach meiner Hand griff; sie noch ein wenig enger um seinen Oberkörper zog. Er uns vom Boden abstieß.

Im Bruchteil der Sekunde hatte ich jeglichen Halt unter meinen Beinen verloren; schmiegte mich noch enger an seinen Rücken an. Ich spürte den kalten Wind in meinem Gesicht; spürte an meiner Hand seinen wilden Herzschlag.
,,Alles in Ordnung?" fragte er frech, als wir immer schneller wurden; er gekonnt und gezielt durch einige der Wolken flog.
,,Ja." lächelte ich mit eiskalten Wangen, als ich Hogwarts helle Lichter von oben sehen konnte; ich mich immer glücklicher an ihn lehnte. ,,Es ist perfekt, Georgie. Ich liebe... es."

,,Ich werde dir so noch die ganze Zauberwelt zeigen, Kleines." antwortete er selbstbewusst, als er weiter flog; wir über den schwarzen See glitten. Über ganz Hogwarts; über den Wolken.
,,Versprich mir, dass das hier niemals enden wird." sagte ich fasziniert.
,,Ich verspreche es, meine Kleine." grinste er, als er schlagartig in einen Sturzflug über ging; ich lauthals zu schreien begann. Zu lachen. Die Schmetterlinge nun noch intensiver in mir spüren konnte.

Ich wusste nicht genau wie lange es letztendlich nun war, doch es hatte sich wie eine kleine Ewigkeit angefühlt. Den Sternen so nah zu sein; die winterlichen Wolken berühren zu können. Er hatte mir tatsächlich eine meiner größten Ängste genommen; diese in ein Verlangen nach mehr verwandeln können.

,,Ich habe den Abend wirklich sehr genossen." sagte er, als wir wieder im Schlossinneren waren; direkt vor dem Slytherin Gemeinschaftsraum standen. ,,Ich wünschte, dass diese Nacht noch länger gegangen wäre."
,,Geht mir genauso." lächelte ich nervös. ,,Danke, dass du mich eingeladen hast; dass du dir solche Mühe gegeben hast."
,,Es war dein erstes Date; es sollte etwas besonderes sein." grinste er tatsächlich ein wenig verlegen. ,,Die Mühe ist es alle Male wert; besonders wenn das Mädchen du bist, Medina."

,,Georgie-" flüsterte ich mit bebender Brust, als ich zu ihm hinauf sah; seine braunen Augen die Schmetterlinge in mir erneut tanzen ließen. Und ich wusste, dass es nicht das letzte Mal sein würde. ,,-was ist das hier? Zwischen uns?"
Grinsend biss er seinen Kiefer zusammen; legte mir seinen Gryffindor Schal um den Hals. Er strich mir mein langes Haar über meine Schulter; zog mich dominant ein wenig näher an ihn.

,,Der Beginn von etwas Großem, kleine Malfoy." flüsterte er schließlich, als er sich zu mir hinunter beugte; ich auf meine Zehenspitzen ging. Unsere Augen sich zeitgleich schlossen; seine Lippen ihren Weg auf meine fanden. Erneut. ,,Wir sehen uns morgen früh; träum schön von mir." zwinkerte er lachend, als er mir frech meine Mütze über meine Augen zog; er sich auf dem Weg zu seinem Schlafsaal machte.
,,Idiot." grinste ich noch schwärmend, als ich ihm hinterher sah; mein Herzschlag intensiver zu schlagen begann. Ich mich bereits jetzt schon nach ihm sehnte.

Leise betrat ich schließlich den Gemeinschaftsraum; lief eilig hoch zu meinem Zimmer. Es war schon recht spät; inständig hoffte ich also, dass Pansy bereits am schlafen war. Das Draco nicht mehr bei ihr sein würde. Das ich keine neugierigen Fragen beantworten musste.
,,Na?" ertönte ihre neugierige Stimme bereits, als ich den Türspalt bloß einen Zentimeter geöffnet hatte. ,,Schönes Date gehabt?"

,,Hast du etwa auf mich gewartet?" fragte ich mit einem lachenden Augenrollen, als ich mich folglich auf meinem Bett fallen ließ; sie sofort zu mir kam.
,,Ich denke, dass wir beide die Antwort kennen." entgegnete sie gelassen, als sie frech George Schal von mir nahm; ihn mit einem Zwinkern um ihren Hals legte. ,,Mh-" grinste sie. ,,-er riecht ja noch nach ihm."
,,Soll ich ihn dir ausleihen?" entgegnete ich und rieb mir meine Schläfen. ,,Damit du endlich mal etwas anderes riechen kannst, als Dracos giftiges und manipulatives aufdringliches Parfüm."

,,Nein nein; den nehme ich dir doch nicht weg." sagte sie lachend, als sie mich wartend beobachtete. ,,Und? Was habt ihr gemacht? Jetzt sag schon."
,,Es war umwerfend schön, Pansy." schwärmte ich verliebt, als ich wieder zu ihr sah; das Funkeln in meinen Augen sich bereits in ihren Augen widerspiegelte.
,,Erzähl schon oder muss ich betteln?"

,,Wir waren auf dem Eis; wir sind Schlittschuh gelaufen." erzählte ich nostalgisch. ,,Doch ich war nicht wirklich talentiert-"
,,-du hast ihn unter dir begraben?" unterbrach sie mich, als wäre sie dabei gewesen. Mein peinlich berührtes Lachen und die roten Wangen gaben ihr bereits die Antwort.

,,Und dann? Habt ihr euch geküsst?"
,,Was? Nein." antwortete ich gelogen. ,,Wir; nein. Also-"
,,-dein verschmierter Lippenstift erzählt aber eine andere Geschichte, Süße." unterbrach sie mich grinsend, als ich mir hektisch mit meinem Ärmel über den Mund fuhr; sie lauthals zu Lachen begann; ich ihre List schnell und dennoch zu spät erkannt hatte.
,,Du trägst gar keinen Lippenstift, Medina." grinste sie noch, als sie mir einen Kuss auf die Wange gab; sie zurück zu ihrem Bett ging.

,,Also; was ist das jetzt mit euch beiden?" hakte sie weiter nach während ich mir meine Kleidung wechselte; ein wenig zu lächeln begann, als ich Georges Schal zwischen meinen Händen hielt.
,,Was meinst du?"
,,Seid ihr ein Paar? Oder bloß wie sagst du immer so schön? "Bloß beste Freunde"?" fragte sie ironisch, als ein Kribbeln; beinah schon ein Kitzeln meinen ganzen Körper durchfuhr.
,,Wir sind kein Paar-"
,,-du meinst noch nicht." fiel sie mir mit einem Zwinkern ins Wort, als ich mich auf mein Bett fallen ließ; Georges Schal dabei an meine Brust presste.

,,Ich weiß nicht was wir sind, Pansy. Wir sind kein Paar, aber bloß Freunde auch nicht mehr." antwortete ich nachdenklich. ,,Wir müssen es langsam angehen; ich würde es mir niemals verzeihen Georges als Freund zu verlieren."
,,Ihr seid schon zu vorsichtig, meine Liebe." entgegnete Pansy mit einem Augenrollen.
,,Wie auch immer; was hast du heute gemacht? War Draco hier?"

,,Ja." sagte sie recht desinteressiert. ,,Doch er wollte bloß zu dir. Es ist ja nicht so, dass ich seine Freundin bin-"
,,-zu mir?" fiel ich ihr ein wenig nervös ins Wort. ,,Was hast du ihm gesagt?"
,,Na, dass du mit Weasley ein Date hast; die ganze lange Nacht lang." zwinkerte sie, als die Panik in meinem Gesicht sie zum Lachen brachte. ,,Natürlich nicht, du Dummkopf. Ich hab gesagt, dass du irgendwo in Hogwarts am Lernen bist. Er hat bestimmt jeden Raum nach dir abgesucht." lachte sie frech, als sich die Erleichterung wieder in mir breit machte.

,,Was wollte er? Hat er was gesagt?" hakte ich weiter nach.
,,Er wollte mit dir wegen Weihnachten reden." antwortete sie, als sie mit Hilfe ihres Zauberstabes einen versiegelten Brief zu mir herüber schweben ließ. ,,Doch er hat dir bloß diesen Brief da gelassen."
,,Ein Brief?" flüsterte ich, als ich ihn aus der Luft nahm; mir das Wachssiegel ansah. ,,Malfoy; der Brief ist von meinen Eltern."

,,Was schreiben sie? Vermissen Sie etwa ihre Zwillings-Diven?" witzelte sie.
,,Spielt keine Rolle." antwortete ich genervt, als ich den Brief ungeöffnet auf meinen Nachttisch legte. ,,Ich will ihn nicht lesen."
,,Draco meinte es sei wichtig." hing sie noch an. ,,Sehr wichtig."
,,Das ist es doch immer." sagte ich leise und ein wenig enttäuscht, als ich die Kerze ausbließ; der Brief in der Dunkelheit aus meiner Sicht verschwand.

heart attack - George WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt