20.

274 29 11
                                    

Endlich war der Tag gekommen; der Tag des Weihnachtsballs. Des sogenannten Yule-Balls. Meine Vorfreude hatte gesiegt; konnte weder von Draco noch von jemand anderem wieder genommen werden. Heute wollte ich mich bloß auf George konzentrieren; ich wollte ihm endlich die Antwort geben, auf die er bereits seit Wochen wartete. Ich wollte es endlich offiziell machen. Er war es einfach; er war der Mensch, den ich nie wieder verlieren wollte. 

Der Ball würde erst abends beginnen; so hatten sowohl Pansy, als auch ich noch ausreichend Zeit uns bereit zu machen. 
,,Statt dich stundenlang im Spiegel zu beobachten, solltest du lieber deinen Koffer packen." knurrte Draco mit einem Augenrollen. Draco, Pansy und ich saßen gemeinsam in unserem Zimmer; Pansy stand im Bad unter der heißen Dusche.
Doch statt Draco zu antworten sah ich mir weiter mein Spiegelbild an; überlegte inständig was ich mit meinem langen Haar anstellen sollte. ,,Ignorier mich nicht, Medina."

,,Warum bist du überhaupt hier?" entgegnete ich ausweichend; ohne ihn dabei anzusehen. 
,,Damit ich sicher gehen kann, dass du die Zugfahrt morgen nicht vergisst. Wir-"
,,-7.00 Uhr vom Bahnhof." fiel ich ihm mit einem Augenrollen ins Wort. ,,Ich vergesse es nicht, Draco; und gepackt habe ich auch schon. Also nerv mich nicht länger und such dir Jemand anders dafür."

,,Du solltest erst gar nicht zu diesem Ball gehen." sagte er ein wenig leiser; weiterhin genervt.
,,Und du solltest einmal in deinem Leben nicht an dich denken, sondern an deine Freundin!"
Irritiert sah er mich an. 

,,Pansy freut sich sehr auf diesen Ball; wenn du es nicht mir zur Liebe tun willst, dann wenigstens für Pansy." fuhr ich fort und drehte mich das erste Mal zu ihm um. ,,Pansy verdient einen schönen Abend; mit ihrem Freund. Das du dieser Freund bist lässt sich nun leider nicht mehr ändern; doch wenn du willst, dass sie weiterhin den guten Menschen in dir sieht, dann solltest du dich Pansy gegenüber wirklich besser verhalten, Draco. Wenn du deine Liebe mir gegenüber schon nicht zeigen willst, dann mach es wenigstens für sie."

Mit großen Augen sah er mich an. Er stand auf; und kam zu mir.
,,Was meinst du damit?" fragte er leise. ,,Das ich meine Liebe dir gegenüber nicht zeigen will?"
,,Du besitzt keine Liebe; nicht für mich. Auch, wenn wir Zwillinge sind, Draco. Das hat keinerlei Bedeutung." sagte ich ernst. ,,Seit Wochen tust du mir weh; und nicht einmal diesen Abend kannst du damit aufhören. Ich habe nicht gelogen, als ich gesagt habe, dass ich dich hasse."

,,Ich verstehe." wisperte er kaum hörbar, als die Tür zum Badezimmer aufging; Pansy ihren Kopf rausstreckte. Sie trug bereits ihr Abendmake-Up; ihr Haar war hochgesteckt. Sie sah wunderschön aus. 
,,Alles gut hier drin?" witzelte sie. ,,Oder gibt es schon Tote?"

,,Du siehst atemberaubend aus, Pansy." antwortete Draco monoton und ernst. ,,Ich werde dich nachher abholen." sagte er noch, als er ohne Weiteres unser Zimmer verließ; sowohl Pansy, als auch ich ihn sprachlos hinterher sahen. 
,,Was hast du mit ihm gemacht?" lachte Pansy überfordert, als sie nur mit einem Handtuch um ihren Körper zu mir kam. 
,,Ich habe ihm die Wahrheit gesagt." entgegnete ich kalt und widmete mich wieder meinem Spiegelbild; spielte fragend mit meinen hüftlangen Haarsträhnen rum. ,,Offen oder zu?"

Die Stunden vergingen; der Morgen wich dem Mittag; der Mittag schließlich dem Abend. Es war noch rund eine Stunde bis der Ball beginnen würde; George und ich hatten uns gestern Abend das letzte Mal gesehen. Ich war schon ganz aufgeregt; verliebt und überglücklich. Ich war nervös.

,,Du siehst so schön aus." lächelte ich, als ich das Kleid von Pansy hinten an ihrem Rücken verschloss; ihr eine schlichte silberne Kette um den Hals legte die sie sich ausgesucht hatte. Sie trug einen kleinen Smaragd; er passte perfekt zu ihrem moosgrünen Kleid.
,,Draco ist nicht immer so, Medina." flüsterte sie ein wenig abschweifend, als sie die Kette zwischen ihre Finger nahm.

heart attack - George WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt