14.

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Eilig stolperte ich durch den Gryffindor Gemeinschaftsraum; zog mir im Gehen noch meine Schuhe an, ehe ich endlich zurück in die Korridore fand. Da es erst 7 Uhr morgens war, waren kaum Schüler unterwegs; so konnte ich ungehindert zurück zu meinem Zimmer laufen, ohne gesehen zu werden. Leise, in der Hoffnung, dass Draco nicht mehr bei Pansy war, öffnete ich schließlich die Zimmertür; trat in mein Zimmer.

,,Oh man-" flüsterte ich, als ich auf Draco traf, der oberkörperfrei vor mir stand; Pansy ganz offensichtlich unter der Dusche war. ,,-was ein grauenvoller Anblick an diesem frühen Morgen."
,,Wo warst du die ganze Nacht?" fragte er ernst, als er nach seinem weißen Hemd griff; sich dieses überzog.
,,Bei Hermione." log ich.
,,Tatsächlich?" entgegnete er genervt, als er mir den Pullover aus meinen Händen griff; das große G darauf meine Lüge nicht sonderlich bekräftigte. ,,Warst du die ganze Nacht bei Weasley?"

,,Was interessiert es dich?" fragte ich genervt und riss Georges Pullover aus seinen Händen. Ich zog mir meine Schuhe aus, warf sie in eine Ecke und ließ mich auf mein Bett fallen. ,,Wieso bist du überhaupt noch hier? Wir sind nicht mehr 7 und müssen uns ein Zimmer teilen."
,,Medina-"
,,-außerdem solltest du dich freuen." unterbrach ich ihn und massierte mir meine Schläfen.

,,Wenn ich nicht hier bin habt ihr das Zimmer für euch allein. Was ihr dann macht will ich wirklich nicht wissen; und es sollte dir auch egal sein, bei wem ich war und was wir gemacht haben."
,,Was; was ihr gemacht habt?" wiederholte er meine Worte wütend, als er sich vor mich stellte; er seinen letzten Knopf an seinem Hemd zuknöpfte.
,,Draco; bitte such dir eine Beschäftigung, du nervst mich." knurrte ich und schnaubte laut auf.

,,Hast du mit ihm geschlafen?" fragte er ernst, als ich meine Augen aufriss; meinen Bruder kalt ansah. Ich stand auf; stellte mich ihm gegenüber.
,,Ja." antwortete ich arrogant. ,,Bald schon da wirst du Onkel werden von einem kleinen Rotschopf; nächsten Sommer dann die Hochzeit."
,,Provozier mich nicht, Medina." knurrte er aufgebracht. ,,Hast du oder nicht?"
,,Das kann deine Fantasie dir beantworten, großer Bruder." lächelte ich und klopfte ihm gegen seine Brust. ,,Pansy; bist du bald fertig?" rief ich, als ich ins Bad eintreten wollte; von Draco zurückgehalten wurde.

,,Was ist?" flüsterte ich angespannt. Er wirkte wütend; doch anders als gestern. Viel nachdenklicher als sonst.
,,Ich will nicht, dass du ihn weiter triffst."
,,Wie bitte?" entgegnete ich perplex.
,,Du solltest deine Zeit nicht mehr mit Weasley verbringen; konzentrier dich lieber auf andere Dinge, wie die Schule, verdammt."

,,Das kann ich nicht-" lächelte ich provokant. ,,-denn, wie hast du mich nochmal genannt? Schlampe? Und als Schlampe habe ich besseres zu tun, als Bücher zu wälzen."
,,Medina-"
,,-George hat dir bereits einen Schlag verpasst; der nächste kommt von mir, Draco." unterbrach ich ihn, als ich mich losriss; ins Badezimmer ging.

,,Pans; ich bin es." sagte ich, als ich die Tür zuschlug; sie noch immer unter der verdeckten Dusche stand.
,,Medina!" rief sie ganz aufgeregt, als sie um die Ecke blickte. ,,Wo warst du die ganze Nacht? Etwa bei George?"
,,Wie hältst du es bloß mit Draco aus?" antwortete ich ausweichend.
,,Oh; was hat er wieder getan?"
,,Die Frage ist, was hat er nicht getan? Er ist unmöglich." sagte ich genervt. ,,Kannst du ihn heute von mir fern halten? Irgendwo... mit ihm hingehen?"
,,Warum fragst du?" grinste sie furchtbar neugierig, als sie sich ein Handtuch umwickelte; aus der Dusche stieg.

,,George-" lächelte ich nervös. ,,-hat mich gefragt, ob ich mit ihm ausgehen möchte-"
,,-ihr habt ein Date?" fiel sie mir freudig ins Wort. ,,Na endlich! Was macht ihr; wohin geht ihr?"
,,Das weiß ich nicht; er überrascht mich." schwärmte ich verliebt. ,,Ich möchte endlich einen Tag mit George verbringen, ohne das wir von jemanden gestört werden; besonders Draco sollte mir nicht in die Quere kommen. Ich verspreche dir, ich bin nur noch ein Schritt davon entfernt Einzelkind zu werden."

,,Ihr solltet wirklich einmal miteinander reden; ohne Streit und ohne Beleidigungen." sagte sie ein wenig ernster. ,,Ich würde gerne mal mit meinem Freund und meiner besten Freundin an einem Tisch sitzen können, ohne der Gefahr ausgesetzt zu sein, dass ihr euch gegenseitig umbringt."
,,Ich würde mit ihm reden; doch er ist nicht objektiv." antwortete ich nachdenklich. ,,Er hat Vorurteile; außerdem ist er einfach nur ein Arsch. Sein Verhalten ist unmöglich; er gibt George nicht einmal eine Chance."
,,Denkst du denn, dass es an George liegt?" fragte sie, als ich sie irritiert ansah.
,,Wie meinst du das?"

,,Nun, du hattest vorher noch nie einen Freund; du hast kein Interesse an Jungs gezeigt. Vielleicht ist es das womit Draco nicht klar kommt; vielleicht will er dich bloß-"
,,-beschützen?" beendete ich ihre Worte mit einem Augenrollen. ,,Ich bin mir sicher, dass es an meinem Weasley liegt."
,,Jetzt überleg doch mal-" hing sie weiter an. ,,-als du fast mit Blaise ein Date hattest, da hat er sich auch so verhalten. Vielleicht ist George nicht der Mann, den er sich für dich wünscht, doch ich bin mir sicher, dass es kein persönliches Problem mit ihm ist."

,,Wie auch immer." antwortete ich unbeeindruckt mit einem Augenrollen, als ich mich aus dem Kleid zwang. ,,Ich muss erstmal duschen; ich bin müde-"
,,-nach dem duschen erwarte ich Details!" unterbrach sie mich grinsend, als sie das Badezimmer verließ; ich unter die heiße Dusche stieg. Ich ließ das heiße Wasser an mir hinunter gleiten; schloss meine Augen. Es war, als würde ich Georges Hände wieder an mir spüren; an meiner Wange, an meinen Armen. Als hätte er unsichtbare Handabdrücke an mir hinterlassen.

Eilig zog ich mich schließlich um, trocknete mir mein langes Haar; verließ das Badezimmer.
,,Ich hätte dich nicht so nennen sollen." ertönte Dracos Stimme, als ich an ihm vorbei ging.
,,Du bist noch hier?" fragte ich genervt. ,,Gibt es keinen Erstklässler den du piesacken kannst?"
,,Ich meine es erst, Medina." fuhr er fort, als ich mich zu ihm drehte.
,,Sag, dass es dir leid tut." forderte ich ernst, als er mich kalt ansah; fest auf seinen Kiefer biss. ,,Du kannst es nicht." lachte ich fassungslos, als ich die Tür öffnete; ihn mit Pansy im Zimmer stehen ließ.

,,Unfassbar." knurrte ich genervt, als ich mich auf dem Weg zum Frühstück machte; es nun bereits kurz vor 8 Uhr morgens war.
,,Da bist du ja." ertönte die Stimme, die mich immer wieder zum strahlen bringen würde. ,,Na, wie war es?" lachte er, als würde er bereits wissen, dass ich wie so oft auch jetzt wieder von meinem Bruder genervt war.
,,Frag besser nicht." antwortete ich mit einem Augenrollen, als ich mich neben ihm auf die Sitzbank fallen ließ.
,,Keine Sorge-" flüsterte er, als er ein wenig näher kam. ,,-ich werde dich schon ablenken können; ich weiß was dir gefällt."

Mit großen Augen verschluckte ich mich an meinem Tee; klopfte mir nervös und mit heißen Wangen gegen meine Brust.
,,Vorsichtig, George-" grinste Fred, der uns gegenüber saß. ,,-solche Worte bringen deine Kleine noch um." lachte er, als ich ihm bereits unter dem Tisch gegen sein Bein getreten hatte.
,,Ich freue mich schon." lächelte ich, als ich nervös nach einem Apfel griff; bewusst meine roten Wangen vor George versteckte.

,,Medina-" lächelte Hermione freudig, als auch sie gemeinsam mit Harry zu uns an den Tisch kam. ,,-Harry, Ron und ich wollten nachher nach Hogsmeade; kommst du mit?"
,,Keine Chance." antwortete Ron bereits genervt.
,,Sie ist anderweitig beschäftigt, Granger." zwinkerte nun Fred.
,,Entschuldige, aber ich bin schon mit George verabredet; vielleicht heute Abend?" fragte ich zuvorkommend.
,,Der Tag ist lang, Kleines." flüsterte mir George zu. ,,Ich denke nicht, dass ich dich vor Mitternacht gehen lassen werde."

Erneut; dieses intensive Gefühl. Die Schmetterlinge; das schlagende Herz. Ich verlor jegliches Gefühl in meinen Fingern; die Nervosität brachte mich fast um.
,,Entschuldige, Hermione." lächelte ich verlegen. ,,Vielleicht wann anders, ja?"
,,Könnt ihr mir erklären was hier los ist?" lachte sie, als sie sich zu Ron und Fred setzte; die beiden ihr nun vermutlich die wildesten Theorien über George und mich offenbaren würden.

,,Was hast du vor?" grinste ich aufgeregt.
,,Lass dich überraschen." antwortete er gelassen, ohne seine Augen auch nur eine Sekunde von meinen zu nehmen.
,,Ich freue mich schon." schwärmte ich leise.
,,Falls Draco erneut dazwischen kommt, bleibst du heute Nacht bei mir." grinste er selbstbewusst. ,,Ich könnte mich wirklich daran gewöhnen."
,,Ich auch." lachte ich nervös; und doch voller Überzeugung.

Die Minutem vergingen; das Frühstück ging allmählich zu Ende.
,,Ich hole noch schnell meinen Mantel; treffen wir uns draußen?" fragte ich George, als wir die große Halle bereits verließen.
,,In 10 Minutem vor dem Schloss." antwortete er schließlich, als sich unsere Wege bereits trennten; ich nervös in mein Zimmer lief. Eilig kramte ich meine Handschuhe, Mütze und Schal heraus; so auch seinen Pullover. Ich zog ihn mir über; lächelte unfassbar nervös, als ich mich auf dem Weg zurück zu George machte. Zu meinem ersten Date überhaupt.

heart attack - George WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt