25. Tu mir das nicht an!

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„Oh nein! Du schaffst das schon ja? Halt einfach nur durch. Alles wird gut.", sagte er, aber man hörte deutlich seine Angst heraus. Ich bedeutete ihm wenn ich mich nicht irrte verdammt viel und ich war für ihn wie eine Tochter. Für mich war er auch irgendwie wie ein Vater. Natürlich könnte er niemals meinen leiblichen Vater ersetzen, aber das konnte niemand, jemals. Langsam merkte ich, wie ich immer schwächer und schwächer wurde und wenn mich Elijah nicht noch halten würde, dann würde ich schon längst auf dem Boden liegen.

„Ich dachte ich gucke mal vorbei und sehe Ana zu, wie sie-", sagte niemand anderes als Klaus, dem es aber sofort die Sprache verschlagen hatte, als er mich so schwach und mit einer riesigen blutigen Wunde in den Armen von Elijah sah. Sofort kam er auf uns zu gerannt und sagte irgendwas zu ihm, doch ich bekam nicht wirklich mit, was er sagte. Kurz diskutierten sie, doch dann murmelte Elijah noch sowas wie „Es tut mir leid" und zog mir den Pfeil mit einem Ruck heraus. Sofort verließ aus meinem Mund ein schmerzerfüllter Schrei. Tränen strömten über meine Wangen und in dem Moment war es mir lieber, dass ich starb, als diese unerträglichen Schmerzen weiter spüren zu müssen. Es fühlte sich an, wie als würden tausende von Nägeln in mir stecken. Die Jungs sagten wieder irgendetwas, doch nach einer Ewigkeit begrüßte mich das schwarze, wo ich nicht mehr den Schmerz spürte, sondern einfach nur Ruhe.





Klaus

Freudig macht ich mich auf den Weg zu Ana und Elijah, um zu sehen wie sie scheiterte. Wir wussten doch alle, dass sie das niemals übers Herz bringen würde. Selbst, wenn sie das niemals zugeben würde. Ihr war es peinlich, doch so zu denken, war eine Gabe. Sie war genau das Gegenteil von mir. Ich musste nicht mal nachdenken jemanden zu töten. Ich machte es einfach. Unzählige von Menschen, Vampiren, Werwölfen und Jägern hatte ich schon getötet und trotzdem hatte ich keinerlei schlechtes Gewissen. Natürlich würde ich sowas niemals vor ihr machen, denn ich würde es nicht ertragen, dass sie mich so sah. So sah wie ich nun mal war. Ein Monster oder ein Bastard wie es mein Vater zu sagen pflegte.

„Ich dachte ich gucke mal vorbei und sehe Ana zu, wie sie-", fing ich schon an mal wieder einen dämlichen Spruch rauszuhauen, als ich aber geschockt stehen blieb, denn Ana war ganz blass und schien noch kaum bei uns zu sein. Elijah hielt Ana, deren Herzschlag nur noch minimal war. Was zur Hölle war bitte passiert?! Sofort lief ich auf meinen Bruder zu und schrie ihn an und fragte ihn was passiert gewesen war. Er schien total aufgelöst zu sein und sagte, dass er es mir später erzählen würde. Wir mussten jetzt sowieso erstmal Ana helfen, denn sie war kein Vampir und würde nicht so einfach heilen.

„Wir müssen ihn rausziehen.", sagte ich, denn mit dem Ding in ihrem Bauch würden wir nicht weiterkommen. Ich wusste aber auch, dass ich das nicht könnte, denn es würde verdammt weh tun und ich wollte ihr nicht weh tun. Elijah konnte es ja tun. Er hätte auf sie aufpassen sollen und wenn sie jetzt seinetwegen stirbt würde ich ihm persönlich für immer und ewig wegsperren!

„Mach du es".
„Oh nein. Du machst das schön. Es ist deine Schuld! Du hättest auf sie aufpassen sollen und nun ist sie am sterben!", schrie ich ihn an. Ich war so extrem wütend. Auf ihn, auf sie und vor allem auf mich. Wenn ich sie nicht so aufgezogen hätte, wäre sie wahrscheinlich nicht mit Elijah in den Wald gegangen und dann hätte sie nicht diesen Pfeil in sich drin stecken!

„Es tut mir leid", murmelte er noch lediglich, als er ihr den Pfeil mit einem Mal herauszog und ich auch schon den schmerzerfüllten Schrei von Ana hörte. Es war grausam. Sie litt höllischen Schmerzen und sie war gerade mal 17! Sie hatte schon so viel schlimmes in ihrem Leben erlebt und wir wollten es ihr doch nur noch schön machen und von all den Schmerzen der Welt befreien, doch es war naiv so zu denken, denn es gab immer etwas, was ihr schadete und wenn nicht dann gab es ja noch unsere Familie. Unsere mörderische hunderte von Jahre alte Familie.

Nach einer Weile verstummte sie wieder und wurde auch schon bewusstlos. Das war ganz und garnicht ein gutes Zeichen! Elijah schien wie erstarrt zu sein also lag es nun an mir. Sofort biss ich mir in mein Handgelenk und hielt es ihr an ihren Mund. Ich betete, dass sie noch die Kraft dazu hatte, es zu trinken, denn wenn nicht, wüsste ich nicht, was ich ohne sie machen sollte. Sie war mein Licht in der unendlichen Dunkelheit, die sich in mir befand. Mit ihr fühlte ich mich manchmal so, wie als würde ich noch ein Mensch sein. Klaus Mikaelson der Mensch. Es war schon lange her gewesen... sehr lange. Das ich mich so fühlte, hatte noch nie jemand geschafft. Sie war eben einfach einzigartig und deswegen dürfte ich sie auf keinen Fall verlieren! Ich würde es mir niemals verzeihen...

„Gott sei Dank", hauchte mein Bruder, der sich anscheinend aus seiner Starre lösen konnte. Ana trank endlich mein Blut und man konnte somit auch erkennen, dass ihre Wunde langsam heilte. Erleichtert atmete ich aus, denn es hätte alles vorbei sein können nur, weil die beiden jagen gegangen waren. Ich müsste auf jeden Fall noch herausfinden, was passiert war, denn ein Bär oder sonstiges Tier könnte wohl kaum mit Pfeil und Bogen umgehen.

Ana schien ziemlich verwirrt zu sein und vor allem hatte sie Angst, da sie ja immer noch nicht wusste, was ich war, weswegen ich sanft meine Hand an ihr wunderschönes Gesicht legte und aus meinem Mund ein 'schlaf' ertönte. Natürlich schlief sie sofort ein, denn es war so leichter. Es gab heute ganz Sicher genug Aufregung und so könnte sie sich mal ausruhen. Ich nickte Elijah kurz noch zu, was er sofort verstand, und ging mit Ana im Brautstile wieder in Vampirgeschwindigkeit zum Anwesen und anschließend in ihr Zimmer, wo ich ihr erstmal die blutigen Sachen auszog und in ihr Bett legte. Sie hatte viel Blut verloren und müsste die nächsten Tage sich ganz klar ausruhen. Wahrscheinlich musste ich sie dazu zwingen, denn sie war verdammt stur. Ich musste kurz schmunzeln, wenn ich schon daran dachte wie sie sich aufregen würde. Ich konnte sie so nie wirklich ernst nehmen. Ich fand es eher süß. Sie lag nun ganz ruhig in ihrem Bett. Ich musste kurz überlegen, doch dann zog ich meine Jacke aus und legte much neben sie. Sie roch so gut und so könnte ich sicherstellen, ob es ihr gut ging. Bevor sie aufwachen würde, wäre ich natürlich weg, denn sie hatte nun Angst vor mir und dieses mal sollte sie es nicht vergessen. Mittlerweile sollte sie es erfahren, vor allem, da sie sowieso schon die ganze Zeit etwas ahnte. Marcellus wusste ja eben auch schon von all den übernatürlichen Wesen Bescheid, seitdem er ein Kind gewesen war. Er war mittlerweile fast Erwachsen, genauso wie Ana. Ich dachte noch eine ganze Weile an den morgigen Tag, denn da müssten wir ihr alles erzählen, aber jetzt könnte ich für eine ganz kurze Zeit meine Augen zumachen und einfach nur Anas Herz lauschen.

Hey Ho und Frohe Ostern! Ich hoffe ihr habt eine tolle Zeit und könnt euch ein bisschen ausruhen. Hier mal ein etwas längeres Kapitel und im nächsten erfährt endlich mal Ana, was die Jungs wirklich sind. Findet ihr es eigentlich besser, wenn das Kapitel ein bisschen länger ist oder eher kürzer?
Bis Bald!

𝐌𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐑𝐞𝐭𝐭𝐞𝐫 𝐝𝐢𝐞 𝐔𝐫𝐯𝐚𝐦𝐩𝐢𝐫𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt