31. Ängstlich

520 23 2
                                    

„Ist alles okay?", fragte mich Rebekah, die mich somit aus meinen Gedanken gerissen hatte. „Ich habe überreagiert oder?", fragte ich sie und guckte leicht beschämt. Ich meine sie waren ja immer noch die Gleichen. Sie waren immer noch meine Familie. Meine neue komplizierte liebenswerte Familie. „Jeder geht damit anders um Ana. Alles gut", sagte sie und lächelte mich an. Sie war einfach zu toll für diese Welt! Sie war so anders als ihre Brüder. Was ist eigentlicher ihren anderen Brüdern passiert? Wenn ich mich nicht irrte hieß der eine Kol. War er genauso wie Rebekah oder doch eher wie Niklaus? Vielleicht könnte ich ihn mal kennenlernen.

„Wir sind da.", stellte Rebekah fest, als wir vor einem kleinen Holzhaus, mit einer braunen Holztür, mit dunkelgrünen Fensterläden standen. Es ragten sogar kleinere  Wildblumen die Fassade hoch. Es wirkte irgendwie so anders als alle Häuser, die ich je gesehen hatte. So eine bestimmte Aura war hier oder bildete ich mir das einfach nur ein? Dort arbeitete doch einfach nur eine Schneiderin.

Wir gingen also, ohne zu klopfen, in das Haus hinein. Rebekah nahm die Höflichkeit nicht so ernst. Mal wieder das komplette Gegenteil von Elijah. Ich guckte mich sofort neugierig in dem Häuschen um. Überall standen verschiedene Pflanzen rum, doch als man auf den Boden sah, lagen überall zerrissene Blätter rum, auf denen irgendwas stand, aber man konnte es nicht mehr lesen. Manche Vasen lagen zertrümmert auf dem Boden und Blutspritzer waren an den gelben Wänden verteilt. Ich glaubte wenigstens, dass es welche waren, denn das es Tomatensaft war, wäre sehr unwahrscheinlich. Sofort fühlte ich mich beobachtet, was bescheuert war, aber trotzdem ging dieses Gefühl einfach nicht weg.

Ängstlich guckte ich in Rebekah's Gesicht, welches Aschfahl geworden war. Ich folgte ihrem Blick, durch den Flur, wenn ich mich nicht irrte und hielt mir geschockt die Hand vor meinen Mund. Eine Anfang 30 Jährige Frau, mit blonden Haaren und einem schwarzen Kleid, lag blutüberströmt auf dem Boden. Ihr Kleid war komplett zerrissen und man konnte an ihrem Bauch einen riesigen Schnitt sehen. Sie bewegte sich überhaupt nicht. Warte mal... War das die Schneiderin? Oh Gott. War sie tot? Sie sah nicht mehr sehr lebendig aus.

„Nein nein nein nein nein", hauchte Bekah. Sie lief schnell auf die Schneiderin zu, hockte sich zu ihr runter und fasste mit ihrem Finger an den Hals der Frau. Sie wollte anscheinend gucken, ob sie noch lebte, doch sie hatte viel Blut verloren, weswegen es sehr unwahrscheinlich war. Nach kurzer Zeit, schüttelte Rebekah traurig den Kopf und macht mit ihren Fingern die Augen der Schneiderin zu. „Ruhe in Frieden, alte Freundin.", sprach sie zum Abschied. Was war hier nur passiert? Hatte sie sich das selber angetan? Eher nicht, sondern würde hier nicht alles so wüst sein. Plötzlich hörte ich ein Knarren im oberen Stockwerk, wo man nur mit einer Leiter hinkommen konnte. Ich guckte panisch zu Rebekah, die es anscheinend auch gehört hatte.

„Bleib hier", meinte sie nur und verschwand auch schon in einem Tempo, welches ich noch nie gesehen zuvor hatte. Man hörte rein gar nichts, bis auf meinen schnellen Herzschlag. Ich hatte den Atem angehalten und versuchte etwas zu hören. Mir war egal was, Hauptsache irgendwas. Ein Lebenszeichen von meiner besten und einzigen Freundin. Da! Plötzlich hörte ich wie Rebekah laut schrie. Es war ein schmerzerfüllter Schrei. Was sollte ich nun machen? Sollte ich zu ihr? Nach noch einem Schrei von Bekah überlegte ich nicht mehr lange und rannte auch schon zu der Leiter wo ich schnell hochkletterte, als ich zwei Männer sah, die komplett in schwarz gehüllt waren. Rebekah stand zwischen den beiden Männern und kämpfte mit ihnen. Es war wahrscheinlich echt schwer gegen zwei so muskulöse Männer anzukommen, vor allem, wenn man ein Kleid anhatte.

Auf einmal drückte der etwas größere Typ Rebekah gegen die Wand. „Überreich uns einfach das Mädchen!", schrie er bedrohlich. Ach du scheiße. Ich war das Mädchen. Wahrscheinlich hatten sie mich noch nicht gesehen. „Oder dein kleiner Freund wird sterben.", ergänze noch der andere, welcher schwarze Locken und einen drei Tage Bart hatte. Kleiner Freund? Meinte er damit Marcel? Was wollten sie von uns und woher kannten sie uns überhaupt? „Nur über meine Leiche.", meinte die Blondine nun deutlich ängstlicher als vorhin, als der lockige Schwarzhaarige lachte und ihr einfach das Genick brach. Ein erschreckter Schrei verließ meine Lippen und natürlich lag jetzt die völlige Aufmerksamkeit auf mir. Ich hielt mir meine Hände vor meinen Mund, hoffte den Schrei irgendwie rückgängig machen zu können, doch vergebens. „Nimm die Blondine mit. Ich kümmere mich um das Mädchen.", sagte der Blondhaarige an den Schwarzhaarigen.

Mit weit aufgerissen Augen guckte ich ein letztes Mal zu Bekah, die regungslos auf dem dunklen Holz lag, als ich auch schon die Leiter halb runter stolperte, weiter durch den Gang, an der Schneiderin vorbei zur Haustüre, die ich aufriss und sofort rausrannte. Es war feige Rebekah zurückzulassen und nicht wie sie zu kämpfen, doch wenn ein Urvampir schon nicht gegen die Männer ankam, dann kam ein einfacher Mensch auch nicht gegen sie an. Ich rannte und rannte. So wie damals, nur da war ich ein Kind gewesen. Ein einfaches verstörtes Kind, welches seine Eltern verloren hatte.

Immer mal wieder guckte ich mich um, doch ich konnte nicht einen von den Männern erblicken. Hatte ich sie losgeworden? Gerade als ich stehen bleiben wollte, prallte ich gegen irgendwas oder besser gesagt irgendjemanden ab. Ich fiel zu Boden und guckte geradewegs in die hasserfüllten Augen des blondhaarigen Mannes. Sofort rappelte ich mich auf, doch er war immer noch deutlich größer als ich.

„W-was willst du von mir.", fragte ich mit zitternder Stimme. Ich hatte echt versucht stark zu sein, doch ich spürte schon die ersten Tränen meine Wangen runterlaufen. Ich war nun mal ein emotionales Wrack. Wo war eigentlich der andere? Er hatte bestimmt Rebekah sonst wohin hingeschleppt.

„Wer hat dir erlaubt zu reden du dreckige Schlampe?", schrie er mich an und ehe ich mich versah, hatte er mir eine verpasst. Schmerzerfüllt hielt ich mir meine Wange und guckte ihn verwirrt und gleichzeitig so ängstlich an. Was hatte ich ihm bitte getan? Warum nannte er mich Schlampe? Was wollte er denn von mir und Bekah?

Hey (: Wie wird es nur weitergehen? Wer sind die Typen und was wollen sie von der Familie Mikaelson? Das werdet ihr natürlich hoffentlich bald erfahren. Bis Bald!

𝐌𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐑𝐞𝐭𝐭𝐞𝐫 𝐝𝐢𝐞 𝐔𝐫𝐯𝐚𝐦𝐩𝐢𝐫𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt