𝐌𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐑𝐞𝐭𝐭𝐞𝐫 𝐝𝐢𝐞 𝐔𝐫𝐯𝐚𝐦𝐩𝐢𝐫𝐞

44. Schock

Erschöpft rannte ich durch die Gänge. Hier musste doch noch irgendwer sein? Es war doch sonst nie so leer! An den Wänden war überall Blut und auf dem Boden lagen kaputte Vasen, Lampen und Gemälde. Traurig sah ich zu dem Bild auf dem Boden, dass ich damals mit Nik zusammen gemalt hatte. Es war nun in zwei geteilt und es war übersehen mit Blutspritzern. Was war hier nur geschehen?

Plötzlich vernahm ich Stimmen im Wohnzimmer. Ich folgte ihnen also, als ich erleichtert aufatmete, denn dort stand niemand anderes als Niklaus, der jedoch an seinen ganzen Klamotten Blut kleben hatte. Vor ihm stand zu meiner Überraschung Marcel, der aber irgendwie anders wirkte als sonst. Ich konnte leider nicht genau hören, was sie gesagt hatten, doch plötzlich stand Nik in Vampirgeschwindigkeit vor ihm und brach ihm das Genick. Ich schrie erschrocken auf. Unzählige Tränen kullerten meine Wangen herunter. Er hatte ihn umgebracht. Niklaus hatte meinen Bruder umgebracht und das auch noch vor meinen Augen! Vielleicht war er ja doch ein Monster...

Schweiß gebadet wachte ich auf. Es war nur ein Traum! Ich hatte echt Mühe meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen, denn dieser Traum war verdammt Real gewesen. Ich sollte echt froh sein, dass es uns allen gut ging, dass es vor allem Marcel gut ging. Hoffte ich zumindest, aber ich würde ihn definitiv später mal suchen gehen, um auch 100 Prozent sicher zu sein.

„Wieder ein Alptraum?" Ich hätte fast aufgeschrien, als ich Niklaus Stimme hörte. Er lag rechts von mir und hatte mich anscheinend beobachtet gehabt. Erst jetzt realisierte ich, dass ich in seinem Zimmer war und plötzlich kamen alle Erinnerungen von gestern wieder hoch, wo ich sofort ein wenig rot wurde.

„Willst du drüber reden?", fragte er weiter, meinte damit meinen Traum, doch ich schüttelte hastig den Kopf, denn ich wollte es einfach nur noch vergessen und darüber zu reden half mir da gewiss nicht.

„Wir müssen langsam mal aufstehen. Ich muss noch ein paar Dinge erledigen und du willst doch bestimmt zu deinen Wölfen." Entschuldigend sah ich ihn an, denn ich wusste, dass ich dort sehr häufig war, aber sie waren nun mal meine leibliche Familie, mein Rudel, wenn man es so sagen konnte.

Wir standen also beide auf. Während Nik sich etwas anzog, tapste ich schnell in mein Zimmer, wo ich mich für ein weißes schlichtes Kleid entschied und meine Haare bürstete, aber sie schließlich offen ließ. Ich ging also aus meinem Zimmer und stieß auch schon fast mit Marcel zusammen, der anscheinend zu Nik wollte, ganz aufgebracht wirkte. Kurz war ich etwas verunsichert, dachte wieder an meinen Traum, doch Marcel ging es gut und er war ganz klar lebendig, doch trotzdem stimmte irgendwas nicht.

„Ana tut mir leid, aber ich muss jetzt etwas wichtiges klären.", meinte er und wollte schon an mir vorbei, doch ich stellte mich ihm in den Weg, denn egal was er auch tun würde, er würde es sicher bereuen.

„Was willst du von Nik?", fragte ich deswegen nach und er verdrehte die Augen.

„Dein toller Nik behandelt Rebekah, wie als wäre sie ein dummes kleines Kind. Sie hat Angst vor ihm und will deswegen nicht mehr mit mir zusammen sein.", sagte er aufgebraucht und ich seufzte auf, denn Niklaus konnte echt schwierig sein. Ihm bedeutete Bekah einfach so unfassbar viel, doch er verstand nicht so ganz, dass sie erwachsen war und ihre eigenen Entscheidungen treffen konnte.

„Wenn du willst rede ich mit ihm, doch ich denke es ist keine so gute Idee, dass du jetzt so aufgebracht zu ihm gehst. Du machst alles nur noch schlimmer.", bettelte ich ihn fast schon an. Er schien kurz zu überlegen, als er es doch einsah und schon einfach ging. Erleichtert atmete ich auf, denn das hätte echt mächtig Ärger gegeben.

Genervt ging ich also die Treppe herunter. Ich bräuchte jetzt echt eine Ablenkung. Vielleicht könnte ich ja wieder mit den Kindern spielen? Sie lebten natürlich auch im Dorf und waren noch keine Wölfe, also so wie ich. Sie freuten sich immer, wenn ich da war. Den Mädchen machte ich oft die Haare und mit den Jungen redete ich über starke Krieger und Waffen. Ich kannte mich ganz gut aus, denn Elijah hatte mir ja das Kämpfen beigebracht. Ich hatte aber schon eine ganze Weile nicht mehr trainiert. Vielleicht würde ich es mal in den nächsten Tagen machen. Es war eben wichtig, vor allem, wenn man eine Vampir Familie hatte.

„Ana!" Verwirrt drehte ich mich zu Elijah, der auf mich zu gelaufen kam. Ich war schon draußen und auf dem Weg zu den Wölfen. Was wollte er denn bitte von mir? Würde er mir endlich mal sagen, was sie vor mir geheim hielten?

„Ich begleite dich.", meinte er, als er bei mir angekommen war.

„Das ist keine gute Idee. Du weißt, wie sehr Wölfe Vampire hassen und-", fing ich schon an, doch zu meiner Verwunderung unterbrach er mich einfach.

„Entweder ich komme mit oder du gehst nicht. Es ist mir gleich, was die Wölfe wollen.", sagte er nun und ich guckte ich finster an, denn ich mochte es ja auch nicht wirklich, doch trotzdem respektierte ich es.

„Na gut.", antwortete ich jedoch, denn ich wollte unbedingt zu Ivy. Sie war mir in der Zeit so ans Herz gewachsen. Sie erzählte mir öfters von ihrer Kindheit und wie sehr ich doch meiner Mutter ähnle.

„Hat es etwa damit zu tun, worüber ich nichts wissen darf?", fragte ich nach einer Weile nach.   Wir waren schon ein gutes Stück gegangen und würden in kürze schon da sein. Man merkte auch langsam, wie es kälter wurde. Die Bäume wurden kahler, doch die Sonne gab weiterhin ihr bestes, aber abends war es verdammt kalt.

„Es ist zu deinem besten.", meinte er. Ich hätte etwas erwidert, irgend einen Kommentar von mir gegeben, wie blöd ich es doch fand, dass sie mir nie etwas erzählten, als ich erschrocken stehen blieb. Im ganzen Dorf wurde geschrien, jeder rannte umher, manche lagen regungslos am Boden und überall war Blut. So viel Blut! Was war hier denn bitte los?!

Hey :) Im nächsten Kapitel wird es das ziemlich spannend! Ich habe jetzt auch einen Instagram Account, wo ihr mich auch gerne anschreiben könnt, wenn ihr Ideen oder wünsche für die Bücher habt. Ich heiße dort liachen_08. Ich schreibe gerade auch noch ein anderes Buch. Würde mich freuen, wenn ihr da mal vorbeischaut. Würde mich wie immer sehr über einen Vote freuen.
Bis Bald!