Stunden vergingen, doch Niklaus tauchte einfach nicht auf. Wahrscheinlich machte ich mir unnötig Sorgen, aber wer weiß? Es könnte ja sonst was passiert sein. Kol sagte, dass ich ruhig bleiben sollte, denn sonst würden die Stimmen immer lauter werden und am Ende würde sonst noch was mit mir passieren. Gerade versuchte Kol mich ein bisschen abzulenken, indem wir einen Spaziergang durch die Stadt machten und er irgendwelche Witze über jede Kleinigkeit machten, die wir sahen.
„Die Wolke da sieht ein bisschen aus, wie Rebekah.", meinte er und ich schüttelte belustigt den Kopf, denn wie konnte er da denn Rebekah oder überhaupt jemanden sehen?
„Für mich sieht es eher wie ein Apfel aus. Anscheinend hast du sehr viel Fantasie.", sagte ich und musste lachen, als ich seinen verärgerten Gesichtsausdruck sah. Wir gingen das French Quarter entlang, bis wir uns letztendlich auf eine Bank setzten. Ich hatte ein hellblaues langes Kleid an und diesmal eine warme Jacke von Niklaus angezogen, die nach ihm roch. Wie ich seinen Duft doch liebte.
„Gibt es wirklich keinen Zauber, der mir helfen könnte?", fragte ich verzweifelt nach, schaute Kol in die Augen und sah tatsächlich etwas in seinen Augen aufblitzen, hatte sofort wieder etwas Hoffnung.
„Wir könnten zu deinem alten Haus gehen und dort nach einem Grimoire suchen. Dein Vater hat bestimmt eines gehabt und ich bin mir ziemlich sicher, dass darin etwas steht, dass dir helfen kann.", sagte er und ich lächelte breit, und umarmte ihn. Zuerst war er etwas verwundert, aber erwiderte schließlich die Umarmung.
Eine halbe Stunde später kamen wir auch schon bei meinem Haus an. Es sah fast genauso aus, wie damals. Efeu schmückte die Dächer und Dreck war auf der Veranda. Vorsichtig gingen wir hinein, wo mein Blick direkt auf die Ecke fiel, in der meine Mutter damals lag.
„Ist alles ok?", fragte mich Kol, riss mich damit wieder aus meinen Gedanken.
„Ja. Es kommen einfach nur ein paar Erinnerungen wieder hoch.", gab ich zu, weswegen er mich mitleidig ansah, jedoch nichts dazu sagte.
„Haste du eine Vermutung, wo dein Vater das Grimoire gelagert haben könnte?", fragte er und tatsächlich viel mir da etwas ein. Es gab nämlich im Keller eine kleine Bibliothek, in der sehr alte Bücher gelagert wurden. Mein Vater hatte mir mit stolz seine Sammlung gezeigt und hatte mir immer magische Geschichten erzählt. Im Nachhinein machte es alles Sinn.
„Es gibt eine Bibliothek im Keller des Hauses. Es könnte aber auch im Schlafzimmer oben sein. Dort gibt es ein Geheimfach im Schrank.", sagte ich und er nickte verstehend.
„Okay, du gehst nach oben und ich gucke mich unten mal um. Wir treffen uns genau hier in zehn Minuten.", meinte er und ging schließlich den Gang weiter, bis er bei einer großen Holztür angelangt war und schon dahinter verschwand. Nach kurzer Zeit ging ich schließlich die Treppen hinauf, schaute kurz durch den Türspalt, hinter dem sich mein Zimmer begab, aber entschloss mich dazu, nicht hinein zu gehen. Ich wollte es schön und aufgeräumt in Erinnerung halten und nicht dreckig und verwüstet. In dem Schlafzimmer von meinen Eltern sah es wirklich sehr schlimm aus. Regale waren umgestürzt, Bücherseiten lagen zerstreut auf dem Boden und Klamotten waren in jeder Ecke. Ich erkannte sogar das Lavendelfarbene Kleid wieder, was meine Mutter allzu gern getragen hatte. Konzentrieren dich, Ana! Du musst einfach nur das Grimoire finden und dann kannst du hier wieder verschwinden. Auch, wenn ich mein zu Hause über alles liebte, so schmerzte es doch, wieder hier zu sein und noch dazu diese Unordnung zu sehen.
„Ana, ich hab da was!", rief Kol von unten und ich war sehr froh das zu hören, da ich bald hier weg wäre. Ein letztes Mal sah ich nochmal in das frühere wunderschöne Zimmer, wo mein Blick an etwas glitzerndem,neben dem kaputten Bett, hingen blieb. Es war eine silberne Halskette, die einen kleinen Anhänger hatte, welcher einem Ei ähnelte. Sachte bebte ich die Kette auf, erinnerte mich auch an sie, ehe ich sie in eine der Jackentaschen steckte und nach unten ging.
„Hast du das Grimoire gefunden?", fragte ich Kol, als ich wieder unten angekommen war. Als er mich hörte, drehte er sich strahlend um und da sah ich, dass er tatsächlich ein altes dickes Buch in der Hand hielt.
„Es stehen verdammt viele Zaubersprüche hier drin und tatsächlich auch einer, der dir helfen könnte.", sagte er und ich konnte es nicht fassen, denn ich hatte doch noch eine Chance. Ich konnte doch noch leben.
„Könnten wir jetzt bitte gehen? Ich fühle mich hier einfach nicht mehr wohl.", meinte ich und er schien es zu verstehen, weswegen wir nun wieder aus dem Haus gingen, wo ich ein letztes Mal auf mein ehemaliges zu Hause zurück blickte, es mir nochmal so wie früher vorstellte, ehe ich weiterging und schon in Kürze bei meinem neuen zu Hause ankommen würde, wo ich hoffte, Niklaus zu sehen.
Hey :) Tut mir leid, dass es wieder etwas später wurde. Wie fandet ihr das Kapitel so? Über einen Vote und Kommentar würde ich mich wie immer sehr freuen. Bis Bald!
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𝐌𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐑𝐞𝐭𝐭𝐞𝐫 𝐝𝐢𝐞 𝐔𝐫𝐯𝐚𝐦𝐩𝐢𝐫𝐞
FanfictionYᴏᴜ ᴀɴᴅ ᴍᴇ ᴀʟᴡᴀʏs ᴀɴᴅ ғᴏʀᴇᴠᴇʀ Kʟᴀᴜs ᴍɪᴋᴀᴇʟsᴏɴ ғғ Was passiert wenn Elijah und Klaus Mikaelson ein kleines Weisen Mädchen im Wald finden? Würden die Brüder das Mädchen aufnehmen und sie pflegen...