35. Anders als geplant

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Den ganzen Tag hatte ich nicht mehr mein Zimmer verlassen, sondern holte ein bisschen Schlaf nach und laß ein paar Bücher. Rebekah und Marcel waren beide mal vorbeigekommen, um zu gucken ob alles okay war, aber ich sagte ihnen, dass alles gut sei und ich gerne alleine sein wolle. Gerade saß ich auf meinem Bett und grübelte, was ich tun sollte, denn was wäre, wenn Kol mich angreifen würde, wenn ich ihn befreite? Alle anderen würden schlafen und nichts mitbekommen, aber ich musste das Risiko eingehen. Ich hatte mir irgendwie selber die Aufgabe dazu gemacht, ihn zu befreien. Es schrie regelrecht in mir danach. So etwas hatte ich noch nie zuvor gespürt...

Um Mitternacht schlich ich mich also leise aus meinem Zimmer hinaus, weiter die Treppen runter, bis ich im Keller ankam, welcher noch furchteinflößender wirkte, als heute Morgen.
Das Mondlicht schien durch ein paar Fenster und nur so konnte ich halbwegs sehen, wohin ich musste. Nach einem kurzen Moment war ich auch schon bei den zwei Särgen angelangt. Mein Plan war, dass ich zuerst Kol und dann Finn befreite. Sie würden mir bestimmt nichts tun und selbst wenn könnte ich mich ja verteidigen. Elijah hatte mir nicht umsonst Jahre lang das Kämpfen beigebracht, aber die Frage war nur, ob ich gegen einen oder sogar zwei Urvampire ankam.

Vorsichtig öffnete ich den Sarg von Kol und blickte schon direkt auf ihn herab. Er sah unverändert aus und hatte natürlich immer noch den Dolch in seiner Brust. Also legte ich meine Hand um ihn und zog ihn mit voller Kraft raus. Blut bahnte sich kurz einen Weg nach draußen, aber nach kurzer Zeit wuchs die Wunde wieder zu. Die Frage war nur, wann er aufwachen würde. Ich hatte ja keinerlei Ahnung. Würde es Minuten oder doch eher Stunden dauern?

„Ana?" verschreckt sah ich zu Rebekah, die zuerst mich und dann Kol mit weit aufgerissenen Augen anguckte. Das hätte nicht passieren sollen! Wie sollte ich mich erklären? Er hatte nach mir gerufen? Ich musste ihn befreien? Das klang doch sowas von Absurd!

„Ich... Ähm...was machst du hier?", fragte ich, wusste nicht, was ich hätte sagen sollen.

„Was ich hier mache? Was machst du hier?", fragte sie mich natürlich aufgebracht. Ich wollte gerade etwas erwidern, die Wahrheit offenbaren, aber plötzlich regte sich neben mir etwas oder eher gesagt jemand. Kol war anscheinend wach und er sah nicht gesund aus. Er wirkte komplett verloren, als er von Rebekah zu mir sah und dann zu meinem Hals. Oh nein. Er hatte Hunger. Aber natürlich! Rebekah war ein Urvampir, also blieb nur noch ich übrig, von der er trinken konnte und natürlich spürte ich kurz darauf zwei Reißzähne an meinem Hals. Panisch schrie ich auf, denn es tat verdammt weh. Rebekah versuchte ihn irgendwie von mir wegzuzerren, doch vergebens. Ich spürte wie immer mehr Blut aus mir heraus gesaugt wurde und ich deutlich schwächer und schwächer wurde, als mir auch schon schwarz vor Augen wurde.



Elijah

Nachdenklich lief ich in meinem Gemach hin und her und überlegte, wie es mit Ana weitergehen sollte. Seitdem sie wusste, was wir waren, war sie so anders. Es war zwar klar, dass sie es nicht so gut aufnehmen würde, aber ich dachte, dass sie... ich weiß auch nicht. Ich hatte es mir eben einfach anders vorgestellt. Das Ganze machte ihr doch ziemlich zu schaffen und dann kamen auch noch Finn und Kol dazu, die beide erdolcht waren. Kol hatte damals einfach zu viel Unheil angerichtet und hätte am Ende noch Marcellus getötet.

Plötzlich vernahm ich einen Schrei, der aus dem Keller kam. In Vampirgeschwindigkeit rannte ich zu dem Ursprung, als ich auch schon Rebekah blutend auf den Boden liegen sah. Ca drei Meter von ihr entfernt war eine riesige Menge an Blut, die noch frisch wirkte. Es war kein Vampirblut, sondern es stammte von einem Menschen.

Ana.

„E-Er hat sie", stotterte Rebekah, „Ich habe ja versucht sie zu beschützen, aber er war zu stark." Wer war denn zu stark? Was war hier unten passiert? Wo war Ana? Verwirrt sah ich in das Gesicht meiner Schwester, die mittlerweile wieder auf Beinen war, als ich ihren Blick folgte und ich ein Unwohlsein Gefühl bekam. Der Sarg von Kol war leer!

„Ich wollte mir nur kurz ein Glas Wasser aus der Küche holen, als ich Schritte hier unten hörte und als ich hier ankam, war der Dolch schon aus Kol's Brust entfernt. Ana war die Einzige gewesen, die hier gewesen war, das heißt sie musste Kol befreit haben und jetzt ist sie weg und das nur, weil ihr ihr unbedingt unsere erdolchten Geschwister zeigen musstet!", schrie sie fast schon und bestätigte damit meine Vermutung. Das war übel! Kol war total ausgetrocknet und da würde er wahrscheinlich nicht darauf achten, ob er jemanden umbrachte oder nicht. Wenn er sie wirklich umgebracht hat, dann wird ihn noch viel mehr erwarten als ein kleiner Dolch in seiner Brust!

„Wo ist er hin?", fragte ich sie, denn wenn sie noch lebte, dann mussten wir sie so schnell es ging befreien von diesem Irren!

„Ich weiß es nicht. Ich denke mal, dass er nicht New Orleans verlassen hat, da er ja immer noch sehr schwach ist. Wahrscheinlich verrichtet er gerade ein halbes Massacker, denn ich glaube nicht, dass ihm, dass bisschen Blut von Ana gereicht hat." Bei diesen Worten wurde mir schlecht und als auch schon Niklaus und Marcellus kamen, raufte ich mir meine Haare. Niklaus würde ausrasten, wenn er das erfuhr und am Ende Kol den Kopf abhacken. Er hatte Ana schon immer auf eine andere Art und Weise geliebt, als wir und wie er sie ansah. Es verriet einfach alles. Ich sollte eigentlich glücklich sein, dass er wieder eine Frau gefunden hatte, aber es ging hier um Ana. Sie war so unschuldig und er hatte schon so viele schreckliche Dinge getan. Ich meine das hatten wir alles, aber er und Kol waren eben immer die Schlimmsten gewesen. Bis jetzt hatte Niklaus ihr noch nicht wirklich etwas getan, aber wenn er ihr auch nur ein Haar krümmte, dann würde ich ihn persönlich umbringen!

Hey :)
Wie fandet ihr das Kapitel so? Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Ich überlege schon lange noch eine Fanfiction parallel zu schreiben, die Frage ist nur worüber? Würdet ihr was über Marvel feiern? Bei Ideen gerne in die Kommentare schreiben oder mich einfach privat anschreiben.
Bis Bald!

𝐌𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐑𝐞𝐭𝐭𝐞𝐫 𝐝𝐢𝐞 𝐔𝐫𝐯𝐚𝐦𝐩𝐢𝐫𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt