Kapitel 1

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-JEONGIN-

Als ich heute aufstand, hatte ich wieder einmal keine Lust mehr auf die Schule. Es ist nicht so, als würde mich dort was schlimmes erwarten, jedoch war mein Problem einfach das frühe aufstehen. Ich hasse es früh aufzustehen und ich kann einfach nicht verstehen wie manche Menschen so früh am Morgen gut gelaunt aus ihren Betten kommen können. Ich wäre froh wenn ich diese eine Sache hinbekommen könnte. Als ich mir meine Augen rieb und aufstand, suchte ich schnell meine Sachen zusammen und ging ins Bad um mich fertig zu machen. Ich putzte mir die Zähne und machte mich frisch, währenddessen betrachtete ich mich im Spiegel. An sich hab ich ein süßes, als auch markantes, durch meine Wangenknochen, geprägtes Gesicht und Dimples. Ein breites Lächeln von etwa 9 Zentimetern, schmale Augen und noch eine Zahnspange. Dies war der Teil welcher mir nicht so gefiel. Die Zahnspange. Eigentlich würde ich nicht sagen, dass ich schlimm mit dieser aussehe, jedoch bleibt da beim Essen immer was hängen und ich mag das Gefühl einfach nicht, wenn an meiner Zahnspange noch die letzten Reste des Mittagessens hängen. Es sieht einfach unhygienisch aus und nervt. Aber was soll man machen, noch 2 Jahre dann hab ich sie los, wie sehr ich mich doch schon auf diesen Tag freue.

Als ich runterging roch ich direkt die Alkoholfahne meines Vaters. Wieder einmal trank er zu viel. Ich hasse es wenn er das tut. Seitdem meine Mutter, wegen ihrer Arbeit uns auf unbestimmte Zeit verlassen musste und er seinen Job verloren hatte, fing er an immer zu trinken und sich den Alkohol nur runterzuspülen. Er kannte keine Grenzen und wenn er diese kennen würde, würde er dies ignorieren und einfach überschreiten. Denn solange er im Rausch ist, fühlt er sich befreit und toll. Jedoch wenn er den Rausch ausschläft und wieder bei Sinnen ist, wird er depressiv. Manchmal gibt es Tage, wo er gar nichts mehr sagt oder tut. Er sitzt nur auf dem Sessel in unserem Wohnzimmer und raucht seine Zigaretten. Allerdings kommt es fast immer vor, dass er aggressiv wird und dies ließ er gerne immer mal wieder an mir und meinem kleinen Bruder Yoon aus. Er schlug uns, warf Gegenstände, wie eine Lampe nach uns und verdonnert uns dazu ihm was zu kochen und zu putzen. Mein Bruder ist 14 und ich bin 16 Jahre alt. Wären wir älter, würden wir ja ausziehen aber da unser Alter uns dran hindert, können wir nichts unternehmen. Denn, unser Vater hat uns auch gedroht, dass wenn wir auch nur die kleinste Sache erzählen würden, er uns eigenhändig die Luft zum Atmen abschneiden würde. Und das wollen wir beide nicht.

Ich wünschte ich hätte diese Beziehung zu meinem Vater wie in diesen Familien Filmen. Wo alle glücklich zusammen essen, Ausflüge unternehmen und Spaß haben. Eben eine Familie sein. Aber ich wusste, das Schicksal war nicht so für mich und meinem Bruder bestimmt. Schon als wir kleiner waren, fing alles an als mein Vater anfing zu rauchen. Er hatte schon von dort an große Schulden gehabt und konnte sie nicht bezahlen. Weswegen er diese Schulden hatte, wussten Yoon und ich nicht. Deswegen ist meine Mutter öfters und auch länger arbeiten, sie versorgt uns praktisch. Denn als mein Vater seine Arbeit verlor, hatte er sein Leben nicht mehr im Griff gehabt. Er hat sich verloren. Niemand wollte ihn aufgrund seiner Aggressionen und den Fakt das er Alkoholiker ist einstellen und somit hockt er nur zuhause bei uns rum. Er wartet darauf bis meine Mutter das Geld nachhause bringt um es sofort den Personen zu geben denen er dies schuldet. Wir halten uns gerade noch so über Wasser und das Problem ist, dass mein Vater wie eine Fussfessel uns allen an den Knöcheln hängt, und sobald etwas passiert, wie dass er seine Schulden erhöht und mehr trinkt, dann zieht er uns alle runter. Am Ende ertrinken wir alle, ohne auch nur eine jegliche Chance gehabt zu haben um zu überleben.

„Jeongin, mach mir was zu Essen. Ich hab Hunger." sagte er, man hörte klar und deutlich dass er betrunken war. Und gerade dann als ich versuchte mich am Wohnzimmer wegzuschleichen.
Tut mir leid, Papa.. ich muss zur Schule.." er rollte seine Augen und nahm ein Glas in die Hand.
Ich glaube du hast nicht richtig gehört. ICH HABE HUNGER. Mach was zu essen, du Miststück." er warf das Glas direkt auf mich und es zersprang am Boden, nachdem es auf meinem Gesicht kleine Kratzer hinterließ. Ich zischte auf und hielt mir an die Stirn, denn dort spürte ich einen etwas größeren Kratzer. Ich sah meinen Vater an und er enttäuschte mich einfach. Ohne weiteres zu sagen, ging ich schnell in die Küche und bereitete ihm zwei einfache Toasts vor, legte ihm Käse und Salami dazu und goss ihm Orangensaft ein. Als ich dies in das Wohnzimmer brachte, hörte ich dass er sich gerade im Bad übergab. Natürlich, was denn sonst. Ich hoffe einfach das Yoon heute nach der Schule zu irgendjemanden geht und vielleicht übernachtet. Ich will nicht das er früher nachhause kommt als ich, dass wäre für unseren Vater wie für einen Tiger Frischfleisch. Nur das wir nicht gefressen, sondern körperlich missbraucht und gejagt werden.

Ich zog mir schnell meine Schuhe an und ging aus dem Haus raus. Ich hatte diese dämlichen Uniform der Schule an, die mit unserem Schulwappen geziert war. Han - River - Gymnasium. Dämlicher Name für eine Schule, nicht wahr? Das Gymnasium heißt aber auch nur so, da der Han -River ziemlich nah an der Schule ist. Die Uniform war schlicht gehalten - blaue und schwarze Jackets mit passenden Hosen. Für Mädchen gab es auch Röcke, jedoch konnten diese sich entscheiden für Jeans oder Röcke. Ziemlich altmodisch dieses Denken, allerdings kann ich nichts groß dagegen unternehmen.

Ich kam an der Schule im Fussschritt ziemlich schnell an, denn ich musste mich etwas beeilen, wegen dem Frühstück was ich noch machen musste. Als ich in die Schule reinging, sah ich meine Freunde am Brunnen auf mich warten. Sie redeten alle und ich lief auf sie zu.
Hey Leute." kam es von mir. Sie alle drehten sich zu mir und schenkten mir warme Lächeln.
Guten Morgen, Innie." sagte Felix, als er seinen Arm um mich legte und mir durch meine Haare wuschelte.
Du bist etwas spät dran." meinte Changbin, wo ich nur nickte.
Ja, mein Vater brauchte noch Hilfe.." sie wissen nicht, wie mein Vater drauf ist. Deshalb lade ich sie auch niemals zu mir ein, denn ich müsste schon Jahre vorher putzen um die Alkoholfahne aus der Luft und die Flecke im Teppich und von der Wand rauszubekommen.
Du hast dir dabei aber Kratzer im Gesicht zugefügt." ich tat überrascht, als Seungmin dies sagte und hielt mir ins Gesicht.
Wirklich? Kann vielleicht daran liegen, dass ich heute eine kleine Katze wegscheuchen musste, dabei ist sie mir etwas entgegen gekommen." Na super Jeongin, die heutige Ausrede war mal ziemlich dämlich.
Warum scheuchst du eine Katze weg, Katzen sind so toll!" sagte Minho und Chan verdrehte die Augen.
Die hat an unsere Haustür gekratzt, was hätte ich anderes tun sollen?" lachte ich.
Du hättest sie mir geben können."
Du hast schon drei Katzen, dass reicht dann auch. Wir müssen jetzt in den Unterricht." meinte Chan und wir taten was er sagte. Auch wenn Minho einen kleinen Schmollmund machte, widersetzten wir uns nicht und begaben uns in den Klassenraum.

Da Hyunjin mein Sitznachbar ist, können wir immer reden, egal ob die Stunde noch nicht begonnen hat oder ob wir mittendrin sind. Er redet immer mit mir, auch wenn wir ermahnt werden. Es ist einfach super lustig mit ihm sich zu unterhalten.
Innie, hast du Lust nach der Schule zu mir zu kommen?"
„Gerne Huyng, ich sag dann nur Yoon Bescheid, Okay?"
Okay! Dann ist es abgemacht." er wuschelte mir durch die Haare und ich holte schnell mein Handy raus.

Yoonie 🤨💞

Ich bin heute bei Hyunjin nach der Schule..
könntest du zu einen deiner Freunde gehen?
Ich sag Papa dann das du was für die Schule
machen musst, Okay?
Gelesen

Okay, Hyung. Bin dann einfach bei Chanmin, hab ihn
grad gefragt. Werden dann wahrscheinlich für Biologie lernen..😫
Viel Spaß dann! :D

Danke, bleib so lange wie möglich, Okay? Und viel Spaß beim lernen🥳
Ich kann dich dann später abholen wenn du das möchtest.
Gelesen

Okay! Danke und jaja vIeL sPasS bEiM lErNen.

-Chat Ende-

Ich kicherte noch auf und legte schnell mein Handy weg, da unsere Lehrerin kam.
Guten Morgen liebe Schüler. Heute kümmern wir um die Wirtschaft unseres Landes.."

HANAHAKI DISEASEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt