HANAHAKI DISEASE

Kapitel 27

-HYUNJIN-

„Was ist Yiren?" fragte ich, genervt. Das was total ein unpassender Zeitpunkt, ich wollte noch die Weihnachtsgeschichte erzählen, wo mir fast warm ums Gesicht wurde, denn es kam der Part, wo ich Jeongin ein Tagebuch, ein Bild von uns beiden und Armbänder geschenkt hatte, das Jeongin bis jetzt immer noch anhat. Als ich heute bemerkte, dass er es immer noch trägt, kribbelte es in meinen Bauch und ich fragte mich zuerst, warum? Warum ist das so, wenn ich an Jeongin denke mir warm wird und ich ein Kribbeln in meinem Bauch bekomme? Jeongin war wie schon oft gesagt, wirklich wichtig für mich und ich hinterfrage meine Gefühle und Sexualität etwas..

Seitdem Geständnis von Jeongin dass er mich liebt, frage ich mich wirklich, was los mit mir ist, dabei ist das gar nicht so lange her. Ich hab ihn aber nicht mehr aus meinem Kopf rausbekommen können. Mir geht sovieles durch den Kopf und Jeongin.. seine Präsenz macht schon was mit mir. Meine Hände fangen an zu schwitzen und ich werde irgendwie nervös.. und das mit Yiren? Ich merke langsam, aber sicher, sie ist nicht die richtige für mich. Wieder mal hab ich Lebenszeit verschwendet, mit jemanden den ich nicht wirklich aufrichtig liebe. Ich war geblendet, geblendet von dem, was sie vorgibt zu sein. Oder eher, was heißt vorgibt zu sein, sie ist wirklich nett und lustig aber die Chemie zwischen uns passt einfach nicht und jetzt liegt sie noch in meinem Bett.. wie soll ich ihr klar machen, dass wir vielleicht doch nur Freunde bleiben? Ich denke aber das Yiren das cool sieht. Ich meine, klar, wir hatten unsere Momente gehabt und weiteres und Yiren ist entspannt. Ich denke mal sie nimmt es locker auf.

„Hey Hyunjinnie.. kommst du heute noch?" fragte sie und klang immer noch müde.
„Uhm.. schwierig. Ich glaube ich bleib noch im Krankenhaus.. Jeongin ist hier."
„Was ist mit ihm?" sie klang nicht besonders besorgt, eher neugierig.
„Ihm geht es nicht besonders gut.. ich hoffe du kannst das verstehen." sagte ich und ich konnte klar hören, wie sie seufzte.
„Aber kommst du morgen? Ich will dich wieder sehen und das von eben noch wiederholen~" sagte sie mit einer leichten horny Stimme und ich musste überlegen. Die anderen sahen mich an und besonders Chan's Blick fiel mir auf, da er mich mit hochgezogener Augenbraue ansah.
„Ja, ich bin morgen da.. wir sollten außerdem denke ich mal reden. Es wird an der Zeit." sagte ich und sie bejahte nur und freute sich, mich wieder zu sehen. Ich verabschiedete mich und legte auf, ehe ich mich den anderen zuwandte.

„Wie geht es Yiren?" fragte Jeongin mit einem leichtem Lächeln. Es war wirklich komisch, denn es schien einerseits aufrichtig, indem er sich wirklich fragte wie es ihr geht und was sie so bedrückt, anderer seits sah es überhaupt nicht ehrlich aus. Ist da etwas was ich wissen sollte?

„Ganz gut, denke ich mal. Ich rede morgen mit ihr.. sie liegt noch zuhause auf meinem Bett und ich hatte ihr geschrieben gehabt, dass wenn sie mit einem Taxi Nachbaus erfährt, ich ihr das bezahle." alle nickten, aber meine volle Aufmerksamkeit widmete ich Jeongin.
„Sie ist bestimmt überglücklich dich an ihrer Seite zu haben. Ich bin so glücklich für euch beide.." meinte er und lächelte immer noch. Es brach mich, ich wusste dass er mich liebte und ich? Ich hab immer noch eine Freundin, die ich nicht mehr so liebe wie ich es eigentlich dachte und sollte. Er wirkte überhaupt nicht eifersüchtig, eher etwas traurig dass er nicht an ihrer Stelle ist.. aber, auch wenn ich Jeongin lieb hab und irgendwie zurzeit meine Sexualität wegen ihm hinterfrage und wen ich wirklich aufrichtig liebe, muss er mir Zeit lassen. Ich muss einfach klar und lange drüber nachdenken, wie ich ihm gegenüber stehe und fühle, denn meine Gefühle für ihn, falls da welche sind, können nicht einfach plötzlich kommen. Das wäre zu voreilig und unüberlegt. Ich muss wirklich drüber nachdenken, aber erst soll er die Operation durchziehen und dann können wir weitersehen. Hauptsache er ist am Leben und dann können wir vielleicht über unsere Gefühle offen reden und uns klar werden, wie wir zueinander stehen.

„Ich bin mir da vielleicht nicht so sicher, aber danke dir, Innie.." sagte ich und nahm seine Hand. Da die Stimmung wieder mal bedrückt wirkte, fingen wir an, weiter Geschichten zu erzählen. Ab und zu erzählten Seungmin und Han Geschichten, wie sie von Minho und Changbin angeschrieben wurden, weil die beiden ihre weiße Wäsche mit rosanen und roten Sachen gewachsen hatten und die Temperatur falsch eingestellt hatten.. ich wusste zwar nicht wie man soviel falsch machen konnte beim Wäsche waschen, aber es war lustig. Dann erzählte Felix, wie er als Baby immer den anderen Angst gemacht hatte wegen seiner Stimme und irgendwie klang das amüsant. Ich meine im Kindergarten, stellt euch mal vor, ihr rennt anderen Kindern her die ihr vielleicht nicht mögt und schreit sie mit einer richtig tiefen Stimme an, sodass sie wegrennen und sogar anfangen zu weinen. Wir mussten definitiv lachen dabei. Chan erzählte Kindheitstorys, wo er mit seinen Eltern irgendwo hinflog und schon wurde das unser Hauptthema. Wir redeten das erste Mal über unsere Eltern und wie wir zu ihnen stehen. Der einzige, der etwas Probleme mit seinen Eltern hatte war Minho, aber auch nur weil die sich getrennt hatten als er klein war. Seit dem 7. Lebensjahr von Minho sind sie getrennt und Minho hat auch einen Stiefvater, aber er ist sehr zufrieden mit denen. Dann erzählte Han, danach Seungmin, Changbin und schlussendlich war ich an der Reihe und erzählte paar Kindheitsstorys.

„Meine Mutter hatte mich einfach im Supermarkt vergessen gehabt. Die ist einfach weggegangen! Was denkt ihr, wie groß der Aufschrei war, als ich an der Kasse fragte, ob diese meine Mutter gesehen hatte und die merkten dass ich alleine da war? Danach kam meine Mutter etwa 20 Minuten später wieder dahin und holte mich ab. Ihr war das so peinlich aber als Entschädigung hab ich einfach 2 Kugeln Eis bekommen." ich musste lachen als ich dies erzählte. Die anderen fingen sich an zu kichern und wir erzählten uns viele Kindheitsgeschichten, jedoch merkte ich wie Jeongin gar nichts erzählte.
„Innie? Erzähl auch mal eine Geschichte." sagte ich und er musste irgendwie sichtbar schlucken.
„Ä-Ähm.. ich kann mich nicht so erinnern.. ich hab eben dadurch dass meine Eltern viel reisen nicht viele Erinnerung sammeln können.." sagte er und sah zu Minho welcher ihn nur nervös zu nickte.

Mir brach es irgendwie wieder mal das Herz. Er hat nicht eine Story an die er sich erinnert? Die fest in seinem Kopf verankert ist? Das tut mir wirklich leid für ihn. Aber dafür können wir mit ihm viele Erinnerungen schaffen!
„Ist okay.. dann kann ich eine Geschichte unserer Freundschaft erzählen." sagte ich und er nickte.
„Schon früher liebte Innie Kamelien. Es sind einfach seine Lieblingssblumen und schon damals, wir waren vielleicht ungefähr 7 oder 8 Jahre alt, da hab ich ihn viele Kamlien geschenkt wo er krank war. An dem Tag war es sogar Valentinstag, sodass meine Mutter dachte, ich sei mit Jeongin zusammen und sie wollte unbedingt ihn öfter sehen. Praktisch liebt meine Mutter Jeongin mehr als mich. Sie erzählt mir jeden Tag davon, wie gerne sie Jeongin wieder sehen will. Sie hat ihn so sehr ins Herz geschlossen und da Jeongin's Eltern eben viel arbeiten sind, wollte sie immer das wir übernachten. Dann haben wir Übernachtungen gehabt, wo wir bis 1:00 morgens aufgeblieben sind, weil ich Jeongin noch Geschichten vorlesen musste, denn er konnte nie ohne Geschichten einschlafen und wollte immer dass ich ihm mehr vorlese." ich, als auch die anderen mussten lachten, ehe ich merkte wie Jeongin richtig rot wurde.
„Du hast die Stimmen so gut nachgemacht, Hyung! Da konnte man nur nach mehr fragen!"
„Das freut mich, Innie. Ich hab noch die Bücher zuhause, soll ich mal welche holen?"
„Nein du sollst nicht gehen.. bleib noch bei mir"
„Ich bleibe bei dir, keine Sorge. Für immer." auf einmal herrschte eine ganz komische Stimmung hier. Wir sahen uns gegenseitig an und ich merkte, wie Jeongins Blick sich drastisch veränderte.

„Vielleicht bleibst du bei mir für immer, aber ich bin mir nicht sicher ob ich für immer da bin.."