HANAHAKI DISEASE

Kapitel 7

-JEONGIN-

Die letzten Tage hatte ich größtenteils in meinem Bett verbracht. Nachdem ich mit Hyunjin telefoniert hatte, wusste ich das er mich anlog. Einerseits, weil Seungmin mir es schon gesagt hatte, andererseits weil ich einfach immer merkte wenn Hyunjin mich anlog. Man merkt einfach, dass er so tut als wäre nichts gewesen. Es hat mich irgendwie verletzt, dass er mich anlog. Ich meine, er hätte mir ruhig sagen können das er sich mit Yiren traf, es machte mir nichts aus. Ich glaube, er denkt ich würde ihn als jemand ansehen, der von der einen zur anderen springt, jedoch ist es nicht so. Ich würde ihn wirklich unterstützen und alles für ihn tun damit er glücklich ist. Ich hätte nicht mal das Recht dazu, eifersüchtig oder böse zu sein. Und ich würde es auch niemals, schließlich stehe ich nicht auf Jungs. Allerdings bin ich auch nicht so unschuldig. Ich hab ihn angelogen, einerseits sagte ich mir ging es besser als auch das ich bei meiner Tante sei. Beides stimmte nicht. Aber ich hab wenigstens eine Erklärung, niemand soll ja mitbekommen dass mein Vater mich misshandelte. Ich hab gehört wie Hyunjin geklingelt hatte, jedoch hoffte ich einfach das er schnell weg geht. Mein Vater war eh in irgendeiner Bar und besaufte sich wahrscheinlich bis zum Koma. Ich muss mich sicherlich nachher um ihn kümmern. Aber das war mittlerweile doch nichts neues.

Ich lag in meinem Bett und musste nochmal über die Sache von von paar Tagen nachdenken. Wieso hatte ich Blütenblätter ausgehustet? Das kam mir so surreal vor, es kann sein das ich dies auch nur geträumt hatte. Ich meine, es kam in den letzten Tagen öfters vor, dass ich etwas halluziniert hatte. Das kam davon, dass mir so warm war, sich niemand um mich kümmerte und ich zu wenig trank. Ich hoffe einfach das es mir bald besser gehen würde, damit ich wieder in der Schule sein kann. Es würde einfach zu verdächtig wirken, wenn ich solange fehlen würde. Ich muss einfach mehr Medikamente nehmen und versuchen mich auszuruhen. Also schloss ich meine Augen und versuchte einzuschlafen. Übermorgen ist Montag, dass heißt ich hab noch morgen Zeit, wo ich mich voll und ganz ausruhen sollte, um am Montag nicht mehr allzu krank zu sein. Meine Wunden sind meist verheilt und mein Gesicht sieht wieder normal aus. Das heißt nur noch etwas gesünder werden und dann gehts wieder in die Schule.

Timeskip
Den ganzen Tag lang über hatte ich mich recht gut ausruhen können. Mein Vater schlief mehrere Stunden durch, wahrscheinlich um den Rausch auszuschlafen. Ich hörte wie jemand die Treppe hoch ging und meine Tür öffnete, als Yoon da stand.
„Hey Hyung, gehts dir besser?" fragte er. Er war auch in den letzten Tagen sehr fürsorglich gewesen, was ich ihn nur hoch anrechnen konnte. Er muss alles mit durchmachen wie ich, ist jünger als ich und versucht nur das Beste am Leben zu sehen.
„Hey, Ja es geht wieder. Es war schlau die letzten Tage frei zu nehmen.. ist Papa naja.. wach und aus seinem Rausch raus?" fragte ich. Er biss sich leicht auf die Unterlippe, ehe er den Kopf schüttelte.
„Das wird schon, Yoon. Kurze Frage hab ich an dich noch, du hast doch nichts meinen Freunden gesagt als sie dich zur Schule gebracht haben, oder?" Fragte ich. Dies war mir in den letzten Tagen oft durch den Kopf gegangen. Ich wusste, Yoon würde nichts erzählen was ich nicht wollen würde, jedoch hab ich einfach etwas Panik gehabt das sie ihn ausgefragt haben.. oder das Hyunjin seinen Charme eingesetzt hat.
„Nur etwas.. sie haben mich gefragt warum sie nie bei uns waren und wie es dir geht. Ich meinte nur das es nicht so oft so gut läuft wie es scheint, aber wenn du ein Problem hast womit du nicht klarkommst, du zu ihnen gehst." ich war erleichtert. Immerhin hat er nur etwas gesagt, was nicht mal schlimm ist. Würden sie jemals rausbekommen was wirklich abgeht, bringen sie meinen Vater noch um, was ich nicht will. Egal was mein Vater mir antut, er ist und bleibt mein Vater.
„Okay.. gut. Danke Yoon."
„Kein Problem, Hyung." er ging aus dem Zimmer und schloss hinter sich die Tür. Ich lag nur weiter in mein Bett und sah mir paar Videos an, die meine Laune ziemlich Aufbauten. Ehe ich mich versah, war es schon recht spät geworden, sodass ich meine Sachen für die Schule packte und mich direkt hinlegte als ich noch meine Medikamente nahm. Ich nahm wieder Schritte war, jedoch waren diese deutlich dumpfer. Das war nicht Yoon, das war mein Vater.

Bitte nicht.

Doch als die Tür geöffnet wurde, lächelte mein Vater mich an und hatte einen Tee in der Hand gehabt.
„Hey.. Jeongin. Du bist ja krank.. hab dir einen Tee gemacht." er stellte ihn auf meinen Nachttisch ab und ich musste das Lächeln einfach erwidern.
„Danke, Papa.." mein Vater nickte mir nur zu und ging wieder raus. Das waren die einzigen, kurzen Momente die ich mit meinem Vater genoss. Einfach mal Zeit mit ihm zu verbringen wo er mich nicht blau und grün prügelt und mich anlächelt. Wäre es doch immer so..
Ich legte mich schlafen und freute mich etwas auf den neuen Schultag. Als ich wegen meinem Wecker aufwachte, brauchte ich erst eine Weile bis ich aufgestanden bin. Die letzten Tage bin ich nur später immer aufgestanden, da hab ich mich noch ausruhen wollte. Also war es heute einfach nur etwas ungewohnt, so früh aufzustehen. Aber als ich es aus dem Bett schaffte, machte ich mich im Bad fertig und zog mit meine Schuluniform an. Außerdem schminkte ich mich etwas, damit ich nicht so blass wirkte. Hoffentlich ist es nicht zu offensichtlich..

Als ich runter ging, roch ich noch eine Alkoholfahne. Oh nein.. mein Vater hat es anscheinend wieder mal übertrieben. Ich sah ihn auf dem Sessel, liegend, wahrscheinlich schlafend. Er war genauso blass wie ich und schwitzte, mit Sicherheit ist er krank geworden. Ich seufzte, nahm meine Tasche und ging raus. Nun muss ich zur Schule. Ich entschied mich allerdings dazu, mit dem Bus zu fahren weil ich wirklich keine Lust hatte zu laufen. Ich setzte mich nach ganz hinten und hörte Musik, als ich sah wie nach und nach die anderen in den Bus stiegen. Sie waren alle etwas verwundert warum ich im Bus war, jedoch freuten sie sich das ich nach Tagen wieder mal da war.
„Hey Innie, gehts dir besser?" fragte Chan, als er mir durch die Haare wuschelte.
„Geht so. Ich könnte noch etwas zuhause bleiben und mich ausruhen, aber ich kann nicht zu viel Schule verpassen.." sie sahen mich etwas mitleidig an, aber das legte sich als mir Minho über seine Katzen alles erzählte. Die anderen hörten gespannt zu, was ich ihnen nicht gleichtun konnte. Ich war einfach zu sehr in Gedanken. Warum hat es mir so wehgetan, dass Hyunjin mich anlog, weil er ein Mädchen kennen gelernt hat?

Anscheinend schien Hyunjin zu merken das ich etwas weggetreten war und legte somit seinen Arm um mich. Wenn mir jemand emotional gesehen näher kommt, dann ist es ein komplett neues Gefühl für mich. Hyunjin hatte schon immer eine Wirkung auf mich gehabt. Diese Wirkung war nicht mal wirklich stark. Aber manchmal war es einfach erleichternd zu wissen, das jemand bei mir war. Er half mir dabei den Kopf frei zu bekommen und meine Gedanken zu sortieren. Es ist einfach befreiend und das brauch ich manchmal einfach. Ich bin halt oft in Gedanken, aber was soll man machen? Ich war noch angespannt, aber als wir aus den Bus stiegen, waren meine Gedanken wie verflogen. Hyunjin hatte meinen Arm noch um mich gehabt und wir gingen zusammen zu unserem Klassenraum ehe er den Arm komischerweise runter nahm. Ich sah ihn verwundert an, jedoch wusste ich warum er das tat. Yiren kam auf uns zugerannt und sprang auf Hyunjin drauf, ehe sie sich küssten. Es zog sich in meiner Brust zusammen. Wir alle sahen uns verwirrt und skeptisch an, ehe Yiren von ihm runterkam und er seinen Arm um sie legte.
„Leute, das ist Yiren. Ihr kennt sie ja schon.." sagte Hyunjin und wir alle nickten. Yiren schmiegte ihren Kopf an Hyunjin's Brust und lächelte über alle Ohren. Mir tat es so weh in meiner Brust und ich spürte wie es anfing wieder im Hals zu brennen.
Ich fing an erst etwas und leise, danach stark und lauter zu husten, ehe ich mich beugen musste, damit es nicht so sehr wehtut. Die anderen sahen mich besorgt an, kamen mir näher und Chan beugte sich zu mir und legte seine Hand auf meinen Rücken.
„Innie, alles okay?" fragte er mich und ich nickte, als ich rot anlief. Felix brachte mir Wasser, aber so lieb es gemeint war, es half nicht. Ich sah einfach zu wie Hyunjin sich nicht von Yiren löste, was mir etwas wehtat. Er hatte trotzdem einen recht traurigen Blick aufgesetzt.

Ich rannte schnell auf die Jungstoilette, und schloss mich in der Kabine ein. Ich hustete und hustete, hoffentlich muss ich mich nicht übergeben..
Es brannte alles einfach in meine Lunge und ehe ich mich versah, kam ein Blütenblatt aus meinem Mund. Aber dabei hörte es nicht auf, es kam nicht nur eins, sondern mehr als 7! Ich frage mich was zum Teufel mit mir los war, das kann nicht normal sein.. ich schlug gegen meine Brust und ich hörte auf Blütenblätter zu husten. Als ich eines hoch nahm, weil es auf den Boden gefallen war, erkannte ich ziemlich schnell was es für eine Blüte war..

Kamelie?