HANAHAKI DISEASE

Kapitel 36

-JEONGIN-

Als ich aus der Narkose aufgewacht bin, musste ich mich erst mal finden. Allerdings war dies recht schwer, da es wirklich dunkel war. Ich kann mich an fast gar nichts erinnern. Ich war kurz davor operiert zu werden, danach kam glaub ich Hyunjin rein und ich bin eingeschlafen. Hab ich die Operation überstanden? Ist mein Hanahaki weg? Irgendwie fühlte sich dies so an. Ich konnte diesen für gewöhnlich ständigen leichten Druck in meiner Brust  gar nicht mehr spüren. Es kann allerdings auch sein, dass ich mir dies einbilde, da ich so gut wie immer seitdem ich Hanahaki hab versucht hatte, es zu verdrängen.  Denn, es ging mir wirklich auf die Nerven die ganze Zeit lang so einen wirklich schlechtes und leicht bedrückendes Gefühl in mir zu haben. Ich sah mich um, sah dass ich wieder in meinem Krankenhaus Bett lag und keiner war da. Ich denke, ich hab es überstanden. Das kann ich leicht testen, indem ich einfach an irgendwas denke wo ich entweder traurig, glücklich oder frustriert war und dann einfach irgendwas spüre.

Ich dachte daran, wie Hyunjin und ich weglaufen mussten vor diesem alten Mann, denn Hyunjin hatte seine Blüte raus gepflückt gehabt und mich als eine Blume bezeichnet. Ich wusste, in meinem Bauch hatte hatte sich damals alles auf den Kopf gestellt. Ich konnte mich an dieses Kribbeln von damals erinnern, wie sehr ich rot geworden bin und wir dann eben erwischt wurden und unser Moment einfach zerstört wurde. Es war so schön damals, bis dann eben alles den Bach unterging. Dann kam die Sache mit Yiren, mein Vater war von Tag zu Tag Betrunkener und dann Hanahaki. Ich frage mich, wie hatte ich es denn geschafft gehabt, bis hier hin zu kommen? Ich wurde so oft verletzt, hatte ich es einfach hingenommen? Oh Gott, ich kriege Kopfschmerzen von diesem ganzem Denken! Ich muss ja wirklich stark nachdenken, wie ich überlebt habe..

Als ich weiter in Gedanken war, machte jemand die Tür auf, jedoch konnte ich nicht direkt erkennen wer es war, da dass Licht von draußen leicht in meinen Augen brannte und ich konnte nur mehrere Gestalten auf einmal erkennen. Sofort verkroch ich mich in meiner Decke, hatte leichte Panik gehabt, denn schließlich hasste ich es einfach mich zu gruseln. Als die Gestalten näher kamen und ihre Farbe sich der Dunkelheit angepasst hatten, versteckte ich mein Gesicht einfach zur Hälfte, schloss schnell die Augen und drückte sie so fest zu wie ich nur konnte. Entweder war dies gerade ein Albtraum oder einfach die bittere Realität.
„Yang Jeongin?" als ich die Stimme hörte, musste ich schlucken. Irgendwo her kenne ich diese Stimme. Ich öffnete nur ein Auge und hörte nur ein leichtes Gelächter.
„Kommt drauf an..?" kam es von mir, woraufhin das Licht angeschaltet wurde und ich meine Augen komplett zu kniff. Vielleicht waren es die hässlichsten Gestalten die es je geben kann!
„Jeongin, du kannst deine Augen öffnen." sagte wieder mal diese Stimme. Ich wusste gar nicht, was ich tun sollte. Sollte ich ihm vertrauen? Als ich meine Augen allerdings nicht aufmachte, hörte ich nur wie jemand mir näher kam und sofort legte ich die kompetente Decke über meinen Kopf und fing leicht an zu zittern. Jemand versuchte die Decke abzunehmen, dass hatte ich gespürt. Denn, ich fühlte wie eine Hand an der oberen rechten Ecke der Decke reingriff und sie leicht runter zog.
„Innie? Komm, mach deine Augen auf." sagte Hyunjin. Warte, Hyunjin?! Oh nein führen wir jetzt etwa das Gespräch über unsere Gefühle??

Ich machte meine Augen auf und zog die Decke runter. Jedoch musste ich meine Augen etwas reiben, da ich mich immer noch nicht an das Licht gewöhnt hatte. Als ich dann langsam wieder etwas klarer sehen konnte, sah ich Hyunjin vor mir stehen, wie seine wunderschönen Haare in sein Gesicht fielen und wie er mich anlächelte. Alles schien okay, denn er und alle anderen im Raum lächelten mich an. Als ich rüber sah, sah ich Chan, Changbin, Minho, Jisung, Seungmin und Felix dort stehen. Sie alle und der Arzt lächelten mich irgendwie komisch an. Als wären sie erleichtert, oder irgendwas in der Art.
„Hab ich es geschafft?" fragte ich leise. Ich hatte mich schon eben hinterfragt wieso ich spüren konnte, dass ich leicht panisch wurde oder wieso ich mich an das Kribbeln in meinem Bauch in der Situation mir Hyunjin erinnern und es nachempfinden konnte. Irgendwas muss passiert sein, habe ich die Operation überhaupt hinter mir? Müssen sie mich nochmal operieren? Ist das entweder eine Pause oder sogar das Ende? Ich wusste es nicht.
„Innie.. es ist etwas kompliziert." sagte Hyunjin, als er sich zu mir setzte. Er setzte sich eben auf das Bett, oder eher auf den Platz der nicht besetzt war und nahm meine Hand in seine. Er streichelte leicht rüber und lächelte mich warm an. Die anderen kamen direkt auch auf mich zu, wobei der Arzt raus ging mit den Worten, „Ich lass euch mal alleine." Die anderen 7 setzten sich direkt auch zu mir, jedoch nahmen sie sich Stühle.
„Jeongin, du hattest deine Operation nicht gehabt." meinte Chan und alle anderen stimmten mir einem Lächeln zu. Ich war verwirrt, enttäuscht und schockiert zugleich. Sie konnten dies meinem Blick anscheinend entnehmen, denn all ihre Blicke änderten sich sofort.
„Du musst nicht enttäuscht oder verwirrt sein, Okay?" kam es von Felix, jedoch schüttelte ich den Kopf, war wirklich sauer darüber.
„Ich wollte unbedingt diese Operation machen! Sie hätte mir so viele Probleme erspart und ich würde jetzt anders sein, besser leben. Wieso hatte ich meine Operation nicht?" fragte ich leicht wutverbrannt.
„Naja, wir sind reingestürmt." meinte Minho und ich sah ihn entsetzt an.
„Was?! Ihr seid reingestürmt?!"
„Ja.. wir haben die Ärzte aufgehalten dich zu operieren." meinte Jisung und meine Augen wurden groß. Ich konnte dies überhaupt nicht nachvollziehen. Wie zum Teufel konnten sie es auch nur wagen meine Operation zu stoppen? Es war meine Entscheidung, sie können es nicht einfach kaputt machen und mich jetzt in den Tod schicken!
„Warte- Jeongin, kannst du dich an irgendwas erinnern?" fragte mich Seungmin, woraufhin ich meinen Kopf schüttelte. Ich konnte mich nur an manche Sachen erinnern, ich wusste Hyunjin war da. Aber wieso hab ich meine Operation nicht bekommen?
„Naja, als wir reingestürmt sind und deinen Ärzten gesagt hatten, dass die Operation gar nicht stattfinden soll und auch nicht muss. Danach ist Hyunjin zu dir gekommen, du warst kurz davor einzuschlafen wegen deiner Narkose und dann.. naja, ist was passiert, wieso du keine Operation brauchtest." ich war wirklich verwirrt, als sie mir dies sagten. Als ich zu Hyunjin rüber sah, wurde er leicht rot und lächelte. Er sah mich allerdings nicht an, er starrte irgendwie in die leere. Ich musste schlucken, was war bitte passiert als ich unter Narkose stand?!
„Was ist denn passiert?" fragte ich, ehe alle die Blicke auf mich gerichtet hatten. Hyunjin wurde rot und ich spürte wie warm meine Ohren wurden.
„Willst du wirklich wissen, was passiert ist?"
„Ja."
„Bist du dir wirklich sicher?" fragte Chan und ich nickt leicht genervt. Sie alle sahen zu Hyunjin und dann dieser zu mir.

Er lehnte sich vor und meine Augen wurden groß. Küsste er mich jetzt etwa? Als ich seine Lippen auf meinen spürte, wurde ich richtig rot und mein Gesicht wurde warm. Ich schloss zwar meine Augen, jedoch konnte ich das Gefühl einfach nicht ignorieren.
„Das hab ich getan." sagte Hyunjin mir flüsternd ins Ohr, ehe ich Gänsehaut bekam.