HANAHAKI DISEASE

Kapitel 18

-HYUNJIN-

„Ich weiß, jeder hält mich für ein sorgloses Arschloch und das war ich teils auch, aber was ist mit Jeongin los?" fragte ich. Die beiden sahen sich etwas angespannt an und ich musste schlucken. Sie wussten also wahrscheinlich aufs genaue Bescheid was los ist und ich hatte es nicht mitbekommen. Da ich es nicht gemerkt hatte und Jeongin das Vertrauen anscheinend nicht hatte mir dies zu erzählen was los ist. Ich fühlte mich miserable, wirklich. Die beiden merkten meinen eher traurigeren Blick und Han ergriff das Wort.
„Weißt du.. es ist zur Zeit problematisch mit Jeongin. Wir haben einfach in letzter Zeit Sachen rausgefunden, die ihn körperlich als auch seelisch belasten. Außerdem-"
„Wir stehen einfach nicht in der Position dir diese Sachen anzuvertrauen, darüber müsstest du mit Jeongin reden. Aber ich glaube, jedenfalls hatte ich dies so mitbekommen, seid ihr zurzeit nicht mehr so.. wie soll man sagen, close zueinander? Ihr trefft euch soweit ich weiß nicht mehr, reden ist auch nicht wirklich mehr, ihr habt euch irgendwie gegenseitig verloren. Und auch wenn es dich wahrscheinlich nervt das wir dass ständig sagen, aber es ist wirklich größtenteils deine und Yirens Schuld. Klar, Jeongin trägt teils auch mit Schuld, da er uns nichts von seinen Problemen und Gefühlen gesagt und alles für sich behalten hatte, aber es ist einfach wirklich schwer für ihn sich zu öffnen.." meinte Chan, als er Han unterbrach. Dieser stimmte ihm mit einem Nicken zu und ich wusste nicht was ich sagen oder tun sollte.

Ich hätte nie im Leben ahnen können dass ich Jeongin mal so vernachlässigen werde. Er war wirklich immer für mich da, immer. Ich hatte so viele Break-Ups schon gehabt und er hatte mir immer rausgeholfen. Er war einfach jemand besonderes, wieso hatte ich ihn dann nicht so behandelt wie er es verdient? Ich hielt meine Hände vors Gesicht und musste nachdenken.
„Hyunjin, du kannst mit Jeongin drüber reden, er ist mir Sicherheit nicht sauer oder so.." Ich merkte wie Chan Han etwas anstieß und große Augen hatte. Was sollte das denn bedeuten? Heißt es Jeongin ist sauer? Sehr wahrscheinlich..
„Ich glaube.. ich werde mit ihm reden.. ich hoffe das sich alles zum Guten wendet.." meinte ich und sie nickten. Anscheinend war es dieses Mal das Richtige was ich gesagt hatte.
„Das ist eine gute Idee.. aber rede sobald wie möglich mit ihm. Und achte darauf, dass Yiren euch nicht dazwischen kommt. Klar, ihr seid ein Paar und so, aber wenn es um Jeongin geht muss sie nicht unbedingt dabei sein, okay?" kam es von Han unsicher nickte. Zwar hatte ich dies nicht vor, aber irgendwie hatte ich auch das Gefühl gehabt, dass Yiren Jeongin einfach nicht leiden kann und das schon von Anfang an. Sie hat ständig ihn unterbrochen, die Augen gerollt wenn er geredet hatte und ihn etwas runtergeredet. Das hat mir zwar nicht gefallen, jedoch dachte ich einfach dass Jeongin es einfach so hinnimmt, denn er würde sich niemals zwischen mich und mein Glück stellen, sowas er einfach nicht.

„Und außerdem achte darauf, wie Yiren mit Jeongin umgeht. Klar du liebst sie und so dies das, aber Jeongin liebst du auch. Vielleicht nur freundschaftlich aber das hat auch seinen Wert. Jeongin soll sich nicht erniedrigt fühlen, nur weil er zum Beispiel Single ist, Yiren ihm ständig ins Wort fällt, nichts mit Mädchen zutun hat und nie über seine Gefühle redet.." meinte Han wieder und ich musste nachdenken. Wieso eigentlich redet er nie über seine Gefühle? Wieso hat er nichts mit Mädchen zutun, ich meine, es kann ja sein dass er irgendwie Asexuell oder so ist.. oder vielleicht schwul? Nein, das glaube ich nicht, dass kann schließlich auch nicht sein.. er hätte mir was davon gesagt.
„Okay, noch etwas zum bereden?" fragte Chan.
„Also.. ich hätte da noch was." kam es von mir.
„Was denn?"
„Ich hab Hunger, lass in ein Restaurant oder Café gehen.."

Beide kicherten mich leicht an, als mein Magen anfing zu grummeln und ich musste nur etwas beschämt lächeln. Wir standen auf, machten uns fertig und gingen im schnellen Schritt zu einer meiner Lieblingscafés.

Sois mon amour

Wir gingen rein und setzten uns eher weiter hinten hin. Ich war wirklich hungrig und durstig gewesen, und da jeder weiß dass Han Cheesecake liebend gerne isst und dafür sterben würde, bestellte er sich natürlich Cheesecake und einen kleinen Tee, Chan holte sich einen etwas starken Kaffee und ich bestellte mir einen Americano und Schokokuchen.

Wir fingen an zu essen und es war wirklich voll ihr im Café. Ich sah mich etwas um, vor uns saßen 2 Jungs glaube ich. Die hatten sich etwas verdeckt gehalten, als würden sie jemanden ausspionieren, aber was soll's.
„Können wir nochmal über Jeongin's familiäre Probleme reden?" fragte ich und beide nickten.
„Ich rede darüber überhaupt nicht gern. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie schlimm es für ihn sein muss. Was er alles verheimlicht und durchmachen muss.." sagte Chan und ich konnte ihm nur zustimmen. Es muss wirklich hart und schwer sein, so ein Leben zu führen. Ich hatte wirklich, noch nie einen Gedanken daran verschwendet ob es es jeongin zuhause immer gut ging oder ob doch etwas passierte. Ich dachte eben dass seine Familie perfekt ist und ihn herzensgut behandelt, jedoch war dies anscheinend der Fall..
„Was ist wenn es ein Versehen war, was sein Vater geschrieben hatte?" kam von mir und beide schüttelten den Kopf.
„Niemals. Ich finde, besonders jetzt letztens bekomme ich immer mehr das Gefühl dass Jeongin wirklich gelitten hat zuhause. Wir müssen einfach mal zu ihm kommen, checken wie die Lage ist. Das könnten wir nächste Woche tun." meinte Han und ich fand es war eine gute Idee.
„Vielleicht dringen wir dadurch zu sehr in seiner Privatsphäre ein?" kam es von Chan.
„Nein, wenn er uns nichts erzählt, dann müssen wir eben an die Informationen rankommen. Auch alleine." sagte ich.
„Ja, aber was ist wenn er einfach noch nicht bereit dazu ist? Er kann und wird es mir Sicherheit, ich sag's euch, früher oder später wird er uns wohl sagen was los ist." es klang logisch, etwas was definitiv sein könnte. Aber ich hab irgendein schlechtes Gefühl im Magen. Ich mag es überhaupt nicht.

„Er schlägt mich.." kam es von einem Tisch neben uns. Da saßen die 2 Jungs.

„Aber was ist, wenn es irgendwann zu spät ist?"
„Für was sollte es denn zu spät sein, Han?" fragte ich, ehe ich merkte die beiden verheimlichen mir auch was. Na super.
„N-Nichts.."
„Wie steht ihr denn zurzeit zu Jeongin? Redet er immerhin mit euch?" fragte ich.
„Joa, eigentlich schon. Zwar nicht soviel wie mit Minho, aber dass ist okay." sagte Chan.
„Das wollte ich euch noch fragen, was hat das mit Minho und Jeongin auf sich? Haben sie was miteinander?"
„Glaube nicht. Und auch wenn, würde es doch stören?" fragte Han mir hochgezogener Augenbraue und leichtem Grinsen, ehe ich ihn leicht gegen Arm boxte.

„Nein, ich bin schließlich nicht schwul. Jeongin ist eben nur, wenn man dass so sagen kann, mein bester Freund."

Wir hörten und sahen wie einer der beiden Jungen von eben aufstand, zur Toilette rann und sich denke ich mal übergab. Das erinnerte mich so sehr an Jeongin, was ist denn los mit ihm dass er ständig auf der Toilette hockt und hustet? Ich sollte mal mit ihm zu einem Arzt gehen..

Die andere Person rannte ihm hinterher, ehe wir es hörten, wie jemand sich wirklich stark und ich würde fast unmenschlich sagen übergab. Ich wollte zuerst aufstehen, jedoch kam mir Chan zuvor.
„Ich gehe mal gucken. Vielleicht blutet jemand, Hyunjin weder du noch Han könnt Blut sehen. Bleibt ihr hier, verstanden?" wir nickten und sahen wie er ging und als er die Tür öffnete, wurden seine Augen groß. Wahrscheinlich blutet da echt jemand..

Er ging rein und verschloss die Tür, als Han und ich einfach weiterredeten. Er schwärmte von seinem cheesecake und wie lecker dieser war, wo ich nur lachen konnte. Mir fehlte es. Die Zeit mit meinen Freunden. Ich wollte einfach mal wieder ehrlich und aus tiefem Herzen lachen. Ich werde alle bald mal wieder einladen, wenn all das mit mir und Jeongin geklärt ist. Wir redeten weiter, ich ließ ihm von meinem Americano trinken, ehe er ihn etwas verschüttet hatte und somit sein weißes T-Shirt vollgekleckert war, ehe die Tür von der Toilette aufgerissen wurde und Chan zu uns kam. Er flüsterte Han irgendwas ins Ohr.
„Was ist los, darf inches nicht wissen?" fragte ich. Chan sah mich traurig an.

„Geh einfach nachhause, Hyunjin. Ich schreibe dir später was passiert ist, ich brauche nur Han's Hilfe jetzt. Okay?"