Ich weiß es ist falsch auf ihn zu stehen, aber wie könnte ich nicht? Je länger das alles noch geht, desto schwerer wird es für mich sein ihn irgendwann los zu lassen. Aber...kann etwas das sich so gut anfühlt...wirklich falsch sein? Ich kann einfach...
Laut heult der Motor meines Motorrads auf, als ich gas gebe und alle Autos hinter mir lasse. Das berauschende Gefühl der Freiheit, welches mich jedes mal packt, wenn ich unterwegs bin, nimmt meinen ganzen Körper ein. Der Wind peitscht gegen das Visier von meinem Helm. Die Sonne erhitzt meinen in Leder gehüllten Körper und das Adrenalin bringt mein Blut in Wallungen.
Autos und ich...wir werden keine Freunde mehr. Zwar kann ich mittlerweile ohne große Probleme mit fahren, aber mich selbst hinters Steuer setzen? Never ever! Ich hab den Autoführerschein nie gemacht, warum auch. Dafür hab ich jetzt meine Maschine!
Wäre ich nicht gerade in der Stadt, würde ich mein Baby mal ein bisschen fordern. Allerdings möchte ich ja heile auf der Arbeit ankommen.
Mit leise quietschenden Reifen, komme ich vor dem kleinen Tattoo Studio zum stehen. Ich ziehe mir den Helm vom Kopf und schüttle meine platt gedrückten Haare kurz auf, bevor mein Blick auf den großen Schriftzug über der Tür fällt.
'Unique Vision's'
5 Jahre sind vergangen, seit ich meine Ausbildung hier in Alli's Studio angefangen habe. Seit 2 Jahren arbeite ich nun fest für sie, auch wenn es sich meistens nicht so anfühlt als wäre sie meine Chefin.
Das kleine Glöckchen über der Tür ertönt, als ich den Shop betrete.
"Noona! Ich bin da~", gebe ich ihr bescheid und gehe nach hinten um mich um zu ziehen.
"Guten Morgen, Taebaby.", ruft sie mir aus ihrem Tätowier Zimmer zu. Ihr erster Kunde kam heute ziemlich früh, weshalb sie schon beschäftigt ist.
Nachdem ich meine Lederkluft abgelegt und mich fertig gemacht habe, schaue ich kurz bei ihr vorbei.
"Guten Morgen.", begrüße ich auch den schon etwas fertig aussehenden Mann auf ihrer Liege. Dieser nickt mir nur leicht zu, weshalb ich kurz schmunzeln muss. Ich weiß wie sich das anfühlt, besonders an so einer empfindlichen Stelle, wie der Armbeuge.
Seit ich nämlich endlich 18 bin, habe ich es mir nicht nehmen lassen auch einige Kunstwerke auf meiner Haut zu verewig. Einige davon sogar selbst. Nicht jedes meiner Tattoos ist perfekt geworden, aber sie bedeuten mir viel, da ich meine Entwicklung an ihnen sehen kann.
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"Taebaby, machst du mir bitte noch einen Kaffee?", höre ich Alli leise fragen, da sie gerade sehr konzentriert auf den Arm des Mannes starrt.
"Klar, mach ich. Für Sie vielleicht ein Glas Wasser?", richte ich das Wort an den Mann, da er mir so aussieht, als würden ihm gleich die Lichter ausgehen.
"Bitte.", gibt er nur schwach von sich. Schnell verschwinde ich in unseren kleinen 'Pausenraum'. Während ich auf den Kaffee für Alli warte, befülle ich ein Glas mit Wasser. Zwei Stück Zucker und einen Schuss Milch in den Kaffee und ich geh wieder zurück.
