Prolog

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15 Jahre zuvor

Sinna sah in die fürchterlichen Fratzen und zog die Decke fest an ihren Leib. Sie hatte schon einige Dinge gesehen, doch noch nie solche Kreaturen, die dafür sorgten, dass ihr Urin sich in ihrem Bett verteilte.
Kein achtjähriges Mädchen sollte solch einem Bild ausgeliefert sein und doch saß sie hier, unfähig nach Hilfe zu schreien, weil sie sonst befürchtete, dass man ihr wieder nicht glauben würde.
Sie nannten die Dinge Fantasiefreunde, die sie sah und die auch bald wieder verschwinden würden.
Doch welches Kind sah solche Kreaturen, geradewegs aus der Hölle entsprungen?
Welches achtjährige Kind sorgte mit seiner Fantasie dafür, dass es nächtelang kein Auge zubekam und wenn doch, dann von Albträumen geplagt wurde?
Und dann waren da diese kratzigen und flüsternden Stimmen, die in ihrem Kopf waren und immer lauter wurden, weil sie ihre Wünsche nicht umsetzen konnte.
>>Öffne die Tür.<< brüllten sie, jeden Tag, ohne erbarmen.
Doch sie tat es nicht. Nie.
Stattdessen endete es immer mit ihren Schreien und den Schlägen die darauf von den Leitern des Waisenhauses folgten, weil sie sie mitten in der Nacht aus ihrem Schlaf gerissen hatte.
Weil sie um Hilfe geschrien hatte.

The Darknes of SinnaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt