Teil 21

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Hawke

>>Seit einer Woche ist sie weg, genauso wie dein Sohn. Sag mir nicht ich soll mich beruhigen.<< spuckte Hawke frustriert die Worte vor seinen Vater.
>>Was soll er mit ihrem Verschwinden zutun haben Junge? Mach dir lieber auch um ihn sorgen, denn wie du schon gemerkt hast ist Lucan ebenfalls weg und Gott weiß was mit ihm geschieht.<< schlug der Direktor auf den Tisch und strich sich frustriert durch sein Haar.
Hawke lachte auf, bevor er sich erhob.
>>Wir beide wissen, dass er seit einiger Zeit verändert gewirkt hat. Der Lucan, den du kennst, ist weg. An seiner Stelle ist jemand selbstsüchtiges, der die Frau, die ich will angesehen hat, als wäre sie sein nächster Gang. Wag es nicht zu behaupten meine Sicht wäre getrübt, denn ich bin mit ihm aufgewachsen. Ich weiß wer er war und zu was er geworden ist.<<
Mit diesen Worten wendete er sich ab.
>>Wohin gehst du? Was hast du vor Hawke?<< hörte er ihn besorgt fragen.
>>Ich habe nicht vor hier noch eine Woche untätig zu sitzen und auf deine Hilfe zu hoffen. Ich werde sie suchen.<<

~~~

Die Fahrt hatte Hawke weitere drei Stunden gekostet, in denen Sinna noch immer verschwunden war und es machte ihn wahnsinnig. Wahnsinnig, weil er ohne sie das Gefühl hatte langsam abzusterben. Er hatte nicht geahnt wie tief gehend seine Gefühle für sie geworden waren, bis jetzt. Denn jetzt merkte er erst richtig, dass sich jede Faser seines Ichs nach ihr lechzte und zwanghaft versuchte die Wärme ihrer Seele in sich zu saugen. Er hatte das Leuchten ihrer Aurenstrahlen genossen, die Berührungen ihrer Haut und ihre Stimme.
Niedergeschlagen schlug er gegen das Lenkrad, bevor er sich abschnallte und ausstieg.
Doch mit einem mal erwischte ihn eine Druckwelle, bevor alle Lichter ausgingen und eine unnatürliche Stille durch die nassen Straßen herrschte.
Schreie weckten seine Aufmerksamkeit, sodass er instinktiv die Waffe aus seinem Handschuhfach herausholte und in die Richtung lief, aber bevor er die Gasse erreichen konnte, endeten die Schreie in einem Gurgeln. Und das, was er nun sah, ließ sein Herz in tausend Scherben zerspringen. Das Wesen, welches über dem Obdachlosen ragte, war schwarz und wirkte, als wäre sein Fleisch verbrannt. Es besaß keine Nase und auch keine Augen, sondern nur einen Mund, der sein halbes Gesicht einnahm und als es diesen öffnete und einen Viel zu hohen Schrei ausstieß, sah Hawke die Zähne. Wie ein Versprechen sein Fleisch zu zerfetzen.
Gerade als es sich zum Sprung bereit machte, holte er seine Waffe heraus und Schoss ihm direkt in seine Stirn.
Unbeeindruckt fletschte es die Zähne und rannte auf Hawke zu.
Er sprintete los, zurück zu seinem Auto, doch bevor er auch nur annähernd die Tür zu fassen bekam, schleuderte ihn das Ding quer durch die Straße, bis er mit einem ächzen auf den harten Boden aufschlug.
Hawke schoss ein weiteres mal auf das Ding und rollte sich im richtigen Moment zur Seite, als das Vieh seine Klauen in ihn stießen wollte.
Er brüllte, als er aufstand und das Ding seinen Oberarm aufschlitzte und dann, verschwand es.
So als wäre es nie da gewesen. Die Laternen gingen wieder an und die Geräusche des Straßenverkehrs kehrten zurück, als wäre nie was passiert. Nur die Wunde an seinem Arm war der Beweis dafür, dass es Realität war.
>>Verrückt nicht war?<< drang eine bekannte weibliche Stimme in sein Ohr.
>>Evania<< begrüßte er sie mit einem Kopfnicken.
>>Was war das?<< fragte er, bevor er sich ihr zuwandte. Langsam lief sie auf ihn zu und sah auf seine Wunde, aus der unaufhörlich Blut auf den Boden tropfte.
>>Ich glaube diese Antwort kennst du bereits. Ist das nicht der Grund, warum du mich aufsuchen wolltest? Also lass die Fragerei und komm mit, damit wir deine Wunde versorgen.<< forderte sie ihn auf und lief voraus, bevor er etwas erwidern konnte. Ein letztes mal huschte sein Blick an die Stelle, an der das Ding das letzte mal stand, bevor er sich abwandte und Evania folgte.

The Darknes of SinnaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt