Teil 25

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Sinna rannte den schmalen Gang entlang, als Ascian sich vor sie stellte und seine Gestalt änderte. Mehrere Wachmänner standen mit ihren Waffen vor ihnen und hielten sie auf Ascian gerichtet. >>Vergiss nicht, was ich dir gesagt habe.<< erinnerte er sie, bevor er ihr die Schlüsselkarte zuwarf. Ab da an ging alles ganz schnell.
Sinna rannte, Schüsse fielen und Ascian. Er brannte. Seine gesamte Haut sprühte Funken und sorgte dafür, dass sie vor der Tür anhielt, die Schlüsselkarte zitternd zwischen ihren Fingern.
>>LOS!<< brüllte er und löste sie aus ihrer starre und als sie die öffnete und die kalte Luft in ihr Gesicht peitschte, fühlte sie erst die Tränen auf ihrer Wange. Sinna rannte ohne Orientierung und fand sich im nächsten Moment in Hawkes Armen wider. Sie wimmerte, als er sie an sich drückte.
>>Wir müssen uns beeilen.<< hörte sie ihn hektisch sagen, bevor er nach ihrem Handgelenk griff und mit ihr gemeinsam vom Eingang wegrannte.
Eine Explosion warf sie beide von den Füßen, woraufhin Hawke sie an sich zog und sie mit seinem Körper abschirmte. Alle Hoffnung, dass Ascian raus finden könnte, war erloschen, als ihr Blick zu dem Eingang huschte, welches Lichterloh brannte. Eine nächste Explosion ließ sie erstarren und sich trauernd an Hawke festkrallen.
Sie wusste nicht wann es geschehen war, doch Ascian war ihr mit der Zeit ans Herz gewachsen. Es war verwirrend, da er sie erst in diese Lage gebracht hatte, aber sie konnte trotzdem nicht leugnen, dass sie ihn auf eine gewisse Weise zu schätzen gelernt hatte. Und jetzt, nachdem er das wohl selbstloseste getan hatte, um sie zu retten, waren die Gefühle gestiegen.
Sie wusste, dass ihr dieser Dämon fehlen würde.
>>Er war nicht dein Bruder.<< wisperte sie, als auch Hawkes Blick trauernd zu den Flammen fiel. Verwirrt sah er sie an, sodass sie begann weiterzusprechen. >>Ascian war ein Dämon, der den Körper deines Bruders genutzt hat. Er ist schon seit einer Weile tot.<<
>>Es tut mir Leid.<< setzte sie an und nahm seine Hände in ihre, um ihm Trost zu spenden. >>Sein Vater wird am Ende sein.<< kommentierte er ausdruckslos, sodass sie die Stirn runzelte. >>Ist es dir denn egal?<<
Hawke zuckte mit den Schultern. >>Lucan und ich hatten keine brüderliche Bindung. Ich war für ihn eher ein Rivale. Vermutlich habe ich aus diesem Grund auch kaum Unterschiede gemerkt. Ja, die letzten Monate war es schlimmer, doch Sinna. Ich habe keine Familie.<< fügte er hinzu und irgendwie störte sie das. Sie wollte nicht über ihn Urteilen, aber so kalt hatte sie ihn noch nie erlebt. >>Nun komm. Lass uns fort von hier.<< hauchte er sanft und zog sie an sich.

>>Ich habe dich vermisst Sinna. So sehr.<< raunte er ihr zu und ließ sie mit diesen einfachen Worten alles vergessen. >>Ich habe dich auch vermisst Hawke. So sehr.<< erwiderte sie, bevor sie sich nach vorne beugte und schwer atmend seine Lippen streifte. >>Sinna<< flüsterte er, bevor er seine Lippen mit ihren versiegelte. Der Kuss war stürmisch, so als wäre er ausgehungert oder sie. Sie konnte es nicht sagen, denn alles was nun zählte waren seine Lippen, die ihre in Besitz nahmen. Ihr alles versprachen, wonach sie sich sehnte. Sie hörten nicht auf, egal wie hoch die Flammen standen, oder das Risiko die Polizei könnte hier auftauchen. Es spielte alles keine Rolle, als Hawke sie auf seine Arme nahm. Sie bekam nicht mit, wie er sie auf ein Auto drückte und begann an ihrem Hals zu saugen. Doch als sie dann begann an seinem T-Shirt zu nesteln, löste er sich von ihr.
>>Hier wird es bald von Schaulustigen und der Feuerwehr wimmeln. Einige Meilen von hier ist ein Motel Sinna und egal wie sehr ich das hier jetzt vertiefen würde. Ich will dich erst in Sicherheit wissen.<< erklärte er ihr und atmete erleichtert aus, als sie nickte.
>>Du hast recht.<< erwiderte sie atemlos, doch bevor sie sich gänzlich voneinander lösten, senkte er sich nochmals herab und küsste sie abermals und biss ihr dabei spielerisch in ihre Unterlippe. >>Fuck. Steig in das Auto.<< fluchte er belustigt, woraufhin sie zu strahlen begann.
Es war merkwürdig so begehrt zu werden. Merkwürdig, wie richtig sich das mit ihm anfühlte. Es fühlte sich an, als wäre sie zu Hause, sobald sie sich in das Auto setzte und er losfuhr. Die ganze Zeit über seine Hand auf ihrem Oberschenkel. Ja. Hawke war ihr zu Hause geworden.

The Darknes of SinnaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt