>>Warum drehst du dich nicht um und siehst meinen Unternanen so an, als würdest du ihm die Kehle aufschlitzen wollen?<< drang die tiefe Stimme des Teufels in ihre Ohren, woraufhin Ascian schwer schluckte.
>>Das ist der Körper des Mannes den ich liebe. Er hat ihn an sich gerissen, ihn getötet und mit mir gespielt. Vielleicht interessiert es euch sogar, dass er der Grund ist, warum ich euch nicht geholfen habe.<< erwiderte sie monoton und drehte sich endlich um, als Ascians schockierter Blick den ihren traf.
Sie musste ihren Kopf in den Nacken legen, um in die Augen des Teufels zu sehen und es stockte ihr doch kurzzeitig den Atem. Er war schön, monströs und seine Augen waren wie der Spiegel zu ihr selbst. So klar und so dunkel und unglaublich einnehmend. Seine ganze Haltung, sein ganzes ich strotzte nach Macht. Er sah auf sie hinab, aus halbgeschlossenen Lidern, bevor er seinen Blick abwendete und Ascian ansah. Auch wenn der Blick des Teufels noch immer ausdruckslos war, wusste sie, dass seine Wut in ihm brodelte.
>>Du solltest sie unversehrt zu mir bringen. Nicht gebrochen und voller Hass. Und das zügig.<< warf er Ascian vor, woraufhin dieser auf den Boden sank und nach Vergebung flehte. >>Du hattest einen Körper, warum hast du noch einen Menschen umgebracht?<< fragte der Teufel ihn neugierig, sodass Sinna ihre Fäuste ballte.
>>Spuck es aus.<< knurrte er, als Ascian nicht die Anstalten machte zu antworten. Da er noch immer schwieg, nutzte Sinna diese Stille aus, um selber darauf zu antworten.
>>Er sagt, er hätte sich in mich verliebt. Er hatte nicht vor mich hierher zu bringen. Er wollte den Mann, den ich Liebe aus dem Weg räumen.<<
Es fühlte sich gut an ihn ins Verderben zu befördern. Vermutlich stürzte sie sich ebenfalls hinein, doch ihr war es egal. Alles war ihr egal, solang Ascian litt.
Warme Fingerkuppen fuhren über Sinnas Kinn, ehe sie aufschaute und in diese Augen sah, die stetig ihre Farbe zu ändern schienen. >>Was fühlst du?<< fragte er.
>>Nichts.<< erwiderte sie, aber er schüttelte unzufrieden den Kopf.
>>Was würdest du dafür geben, ihn zurückzuholen. Den Mann, den du liebst. Ist das Nichts in dir so stark, oder fühlst du doch etwas?<< fragte er sie abermals.
Sie schluckte schwer, bevor sie über die Schulter zu Hawkes Körper schielte.
>>Ich würde alles geben. Der Preis ist egal.<< beichtete sie dummerweise, woraufhin der Teufel schelmisch grinste.
>>Auch wenn ich von dir verlangen würde hier zu bleiben? Auch, wenn ich verlangen würde, dass du dafür sorgst, dass ich wieder Zugang zur Erde habe?<< bohrte er nach.
Sie schluckte abermals.
>>Wird die Erde darunter leiden? Die Menschen?<<
>>Sinna, nicht.<< warnte sie Ascian und krümmte sich plötzlich auf dem Boden, als würde er Schmerzen erleiden.
Sie ignorierte ihn, sah in die Augen des Mannes vor ihr.
>>Ich habe nicht vor, die Hölle über die Erde zu bringen. Das Gleichgewicht muss erhalten werden.<< antwortete er und strich ihr eine einsame Träne von der Wange.
>>Warum dann das ganze? Warum habt ihr nach mir gesucht und warum wollt ihr unbedingt auf die Erde?<< wisperte sie. Kurz hätte sie schwören können, dass Schmerz über die Züge des Teufels huschte.
>>Dort ist etwas, dass ich suche. Etwas, dass mir entrissen wurde und ich beabsichtige es mir zurückzuholen. Sobald ich es habe bist du frei zu gehen. Doch solange wie ich es nicht habe, wirst du an meiner Seite bleiben und mir helfen.<< verlangte er.
>>Wenn ich nein sage?<< flüsterte sie, obwohl sie bereits wusste, wie ihre Antwort fallen würde.
>>Dann wird dein Mann die Schwelle des Todes übertreten, sobald ich Ascian töte. Dann werde ich dich hier behalten, bis du dich beugst und ich werde keine Mühe scheuen, denn das was ich suche ist mir wichtiger, als ein gebrochenes Menschenherz.<< hörte sie die unvermeidbare Wahrheit aus dem Mund des Mannes, ehe ihr Blick zu Ascian huschte, der sie mit schmerzverzerrtem Blick ansah.
>>Nicht..<<krächzte er. >>Sinna, ich Liebe dich.<< stieß er gequält aus, doch ihr Blick blieb starr. Ihr Schicksal besiegelt. >>Ich nehme euer Angebot an. Unter zwei weiteren Bedingungen. Eure Dämonen lassen mich in frieden.<< begann sie, während sie Ascian fixierte. >>Und die zweite?<<
Sie atmete tief durch und umschlang ihren Körper.
>>Dass ihr Ascian vernichtet, sollte klar auf der Hand liegen. Begann sie. Diese Bedingung stelle ich daher nicht. Doch ich wünsche mir...<< schluckte sie schwer. >>Findet eine Möglichkeit Hawke seine Erinnerungen an mich zu nehmen.<< wisperte sie und spürte, wie die Tränen still über ihre Wange flossen.
>>Bitte<<
Schwere Hände legten sich auf ihre Schultern, bevor sich der Teufel von ihr löste und auf Ascian zulief.
>>Dann ist es beschlossen.<< peitschte die Stimme des Teufels durch die Hölle, bevor er Ascian packte und seine Schreie die Stille der Hölle durchfluteten. Sinna schloss ihre Augen, trauernd, gebrochen.
>>Willst du dich verabschieden?<< fragte der Teufel sie, doch sie schüttelte den Kopf. Sie wollte keinen Abschied. Sie wollte die Hoffnung fest umklammert halten, ihm irgendwann wieder begegnen zu können. Auch wenn es bedeutete, dass er eine Familie hatte und sie ihn nur aus der Ferne betrachten könnte.
>>Nein<< fiel ihre Antwort aus, ehe sie sich abwendete und wartete bis es es vorbei war.
Dieser Schmerz. Diese Trauer. Vielleicht sogar dieses grausame Leben. Sie wartete auf ein Leben in Einsamkeit.

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The Darknes of Sinna
Übernatürliches>>Ich hasse mich>Dann werde ich dich für dich mit lieben Sinna.<< hauchte er und versiegelte ihre Lippen mit den seinen. Sinna ist anders in einer Welt der Normalität und genau aus diesem Grund hat man sie in eine Psychiatrie eingewiesen. Doch was g...