The Darknes of Sinna

Teil 23

Er kippte sich die dickflüssige Flüssigkeit in seinen Rachen, um die Schmerzen zu lindern, bevor er sich zu Evania auf die kleine Couch setzte. Sie wohnte noch immer in dem kleinen Apartment und schien sich im allgemeinen auch kaum verändert zu haben.
Hawke hatte sie vor fünf Jahren das erste mal kennengelernt, als sie für eine Weile auf dem Internat unterrichtet hatte. Irgendwann schien es ihr dann zu viel zu werden mit ihren Visionen, weshalb sie sich endgültig zurückgezogen hatte.
>>Schade, dass deine Gabe nicht auch bei diesen Viechern funktioniert.<<
>>Ja, wirklich schade.<< zuckte er mit den Schultern und versuchte die erschreckende Seite seiner Gabe zu verdrängen, in der er die Auren anderer aus ihnen aussaugte. Es war selten der Fall, dass bei einem Aurenleser die Gabe so weit ausgeprägt ist, doch nach Sinnas erscheinen sollte ihn gar nichts mehr wundern.
Auch Evania war außergewöhnlich. Trotz der Tatsache, dass sie Blind war, konnte sie alles sehen. Alleine aus dem Grund, weil sie die Zukunft Dauerhaft vor Augen hatte.

>>Ich muss sie finden Evania. Kannst du mir helfen? Irgendein Anhaltspunkt wäre schon eine Hilfe.<< begann Hawke schließlich und sah ihr dabei zu, wie sie ihr schwarzes langes Haar über ihre Schultern warf.
>>Du weißt, dass ich solche Dinge nicht mehr tue Hawke. Um herauszufinden wo sie ist, muss ich meine Gabe ungefiltert hinauslassen. Das würde einem Selbstmord gleichen.<< erwiderte sie.
>>Und was ist die Alternative?<< setzte er genervt an. >>Was geschieht, wenn sie mit ihr das erreichen, was sie vorhaben und die ganze Welt am Ende ist.<<
Evania lachte spöttisch auf, bevor sie sich in ihrem Sessel zurücklehnte.
>>Tu nicht so, als wäre dir diese Welt wichtig Hawke. Wäre dem so, dann hättest du dich früher um dieses Problem gekümmert.<<
>>Nein. Diese Methode kommt nicht mal zur Debatte.<< knurrte er.
>>Und genau das ist so selbstsüchtig von dir. Ich glaube Sinna hätte diese Methode in Kauf genommen. Du hättest ihr viel ersparen können Hawke und ich sehe, dass dir dieses Geheimnis noch einen Strich durch die Rechnung machen wird.<< kommentierte sie seinen Ausbruch.
>>Sie hat drei Aurenlinien Hawke. Mit ein wenig Selbstbeherrschung, hättest du ihr den äußersten nehmen können, aber du hast diese Option nicht in Kauf genommen und kommst nun stattdessen zu mir? Damit ich mich für deinen Fehler opfere? Nein. Tut mir Leid, aber deine Mühe war umsonst. Ich werde dir nicht helfen.<< beschloss sie. Hawke konnte nichts erwidern, denn sie hatte im Grunde recht. Er konnte von Evania nicht erwarten, dass sie ihr Leben aufs Spiel setzte. Er wusste nicht einmal was ihn dazu gebracht hatte herzukommen, da ihm eigentlich bewusst war, wie gefährlich das sein konnte, wenn Evania ihre Gabe ausstreckte um Sinna zu finden.
>>Dann habe ich hier nichts länger verloren.<< stieß er aus, bevor er zur Haustür lief.
>>Hawke.<< hielt Evania ihn nochmals auf, sodass er sich zu ihr drehte.
>>Nimm die Seitenstraße und lauf zum Diner. Du brauchst meine Hilfe nicht, um sie zu finden.<<

~~~

>>Ascian!<< rief Sinna nach ihm, als sie zwei Männer aus dem Raum schleiften. Irgendwas war anders. Es war, als wäre sie zwischen ihrer eigenen und der Unterwelt gefangen und fand einfach keinen Weg hinaus. Und das alles, weil Dr.Martins ihr etwas verabreicht hatte, was sie neu an ihr testen wollten.
>>Was tut ihr mit ihr?<< hörte sie Ascians vorwurfsvolle Stimme, ehe sein besorgter Gesichtsausdruck den ihren traf.
>>Doch niemand beachtete ihn. Er folgte den Männern und schleuderte sie gegen die Wand, als sie Sinna grob auf den Boden eines sterilen Raumes warfen.
>>Nicht Dämon. Wenn ihr den Männern etwas antut, dann werden wir euch persönlich aus ihrer Hülle befreien.<< warnte ihn Dr.Martins, bevor sie Sinna eine Spritze in ihr Rücken rammte.
Der Schmerz war unbeschreiblich, sodass sie sich schreiend auf dem Boden krümmte.
Ascians warme Hände schlossen sich um ihre.
>>Sinna. Hey, Sinna.<< hörte sie ihn besorgt raunen, als sie wie benebelt in seine Augen sah.
>>Bitte.<< flüsterte sie. >>Mach das es ein Ende hat.<< flüsterte sie gequält, bevor sie ihren Körper aufbäumte, als eine weitere Welle an Schmerz durch ihren Körper fegte.
>>Ampulle 4 funktioniert nicht. Bringt sie zurück in ihre Zelle.<< hörte sie die weit entfernte Stimme von Dr.Martins, bevor sie sich im nächsten Moment an eine warme Brust schmiegte.
>>Es tut mir so Leid.<< hörte sie Ascians brüchige Stimme, bevor alles um sie herum schwarz wurde.