Teil 20

180 14 0
                                    

Ascian holte tief Luft, bevor er seinen Blick senkte. Es war merkwürdig ihn zu beobachten, weil er tatsächlich so menschlich wirkte, obwohl sie es besser wusste.
>>Ich habe dich gesehen an dem Tag in diesem Krankenhaus. Deinen Versuch, dir das Leben zu nehmen.<< begann er, woraufhin sie ihn schockiert ansah.
>>Wie?<<
Er schluckte, bevor er sich neben sie auf die Matratze setzte und seinen Kopf an die Wand lehnte. Platinblonde Strähnen fielen ihm dabei ins Gesicht und ließen ihn so unschuldig wirken. Es war absurd, dass es nicht wirklich Lucan war, sondern ein Dämon, der ohne diesen Körper praktisch nichts war.
>>Ich wollte dich an jenem Tag schon mit nehmen, als mir klar wurde, was du bist Sinna, doch als ich in den Körper des Wachpersonals gestiegen bin, ist etwas merkwürdiges passiert. Der Drang dich mit in die Hölle zu nehmen und dort für immer zu behalten war unglaublich und ich hätte es beinahe auch getan. Hättest du nicht versucht dich zu töten und hätte ich nicht die Befürchtung gehabt, dass du den Verstand verlierst, dann hätte ich dich mitgenommen.<<
Sie schwieg und drehte sich mit dem Oberkörper zu ihm, als er verwirrt die Stirn runzelte.
>>Ich habe den Körper des Wachpersonals verlassen und obwohl ich keinerlei Gefühle hegte und wieder in diese Emotionslosigkeit fiel, zog es mich immer zu dir. Ich habe dich viele Nächte beobachtet und ich habe viele Seelen genommen, in dem ich ihre Körper benutzt habe. Nur um diesem Gefühl nachzugehen, es zu studieren, damit ich mich endlich von dir lösen konnte.<< beichtete er, woraufhin sie ihre Hände gegen ihr Gesicht presste.
>>Wieviele sind gestorben?<< fragte sie und versuchte sich verkrampft an Tode zu denken, die geschehen waren, doch sie war in der C Zone eingesperrt und hatte keinerlei Kontakt zur Außenwelt. Sie konnte es nicht wissen, falls plötzlich Menschen starben, die mit ihr zutun hatten. Als er mit den Schultern zuckte, bohrte sie nicht weiter nach. Stattdessen stellte sie eine andere Frage.
>>Warum lässt du das hier zu, wenn dein Ziel eigentlich etwas anderes ist?<<
>>Weil es nur einem Fingerschnipsen meines Fürsten bedarf, um mich endgültig aus dieser Welt zu reißen und so traurig meine Existenz in deinen Augen wirken mag. Ich bevorzuge es weiter zu existieren.<<
>>Und warum sollte ich dich nun hassen? Dass du mich wie ein Stalker beobachtet ist schräg und dass du Menschenleben dadurch genommen hast schrecklich. Aber es ist nichts, was ich von dir nicht erwarten würde. Immerhin bist du ein Wesen der Hölle.<< ließ sie ihn wissen, doch Ascian schien noch nicht fertig.
>>Ich habe Hawke in deine Richtung gelenkt. In diese Psychiatrie, damit ich dich hierher holen kann. Wenn du mich fragst, warum ich es nicht einfach selber getan habe, dann muss ich dich enttäuschen. Ich tue fragwürdige Dinge in diesem Körper und verstehe es selbst nicht.<<
Jetzt wurde Sinna doch wütend und das richtig.
>>Du hast mir erst den Genuss des Lebens zeigen lassen, um mich dann grausam wieder zurück zu katapultieren in diesen Schmerz? Ich sag dir was du damit bezweckt hast Dämon. Du hast es für mich umso schlimmer gemacht. Hättest du mich von der Psychiatrie herausgerissen, dann wäre ich vom einen übel zum nächsten. Doch das hier.<< lachte sie spöttisch auf.
>>Weißt du, deine Befürchtung ich könnte dich dadurch hassen war falsch. Denn ich hasse dich seit dem du dich zu mir gesetzt hast, als mein Leben nur von diesem Aufsatz bestand und der Freude für den Abend mit einer Freundin.<< stieß sie wütend heraus und schlug seine Hand weg, als er es wagte diese nach ihr auszustrecken.
>>Sinna. Ich habe genauso wenig eine Wahl, wie du.<< versuchte er es und hielt sich verwirrt an die Brust, als sie ihn wütend anfunkelte.
>>Verschwinde einfach. Tu wenigstens eine sinnvolle Sache und verschwinde.<<
Sie sah ihn nicht an, als er sich erhob und das Verbandszeug einpackte. Auch nicht dann, als er ihr den Rücken kehrte, die Tür zu ihrer Zelle öffnete und den Raum verließ.
Nur das Klicken des Schlosses, als er den Schlüssel im Schlüsselloch drehte, durchbrach die Stille, bevor sie sich auf die Matratze legte, stöhnend vor Schmerzen.
Sowohl physisch, als auch psychisch.
Sinna schien am Ende erlangt zu sein.

The Darknes of SinnaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt