The Darknes of Sinna

Teil 9

>>Wir kriegen das hin.<< versuchte er sie davon zu überzeugen, doch sie schüttelte ihren Kopf.
>>Wie kannst du dieses Risiko auf dich nehmen?<< fragte sie ungläubig und wurde allmählich wirklich wütend, als er noch immer dort saß, wie die Ruhe in Person.
>>Ich gehe zurück.<< stieß sie aus und blickte ihm herausfordernd in die Augen.
>>Nein<<
>>Ich gehe<< erwiderte sie, doch er grinste nur und lehnte sich zurück.
>>Erstens haben wir einen Deal Sinna und zweitens. Nein.<<
Brodelnd richtete sie sich auf und funkelte ihn wütend an.
>>Dann sehen wir mal, was der Direktor dieser Schule sagt, wenn er zurück ist. Du kannst alles Hawke, aber du wirst dich mit Sicherheit nicht gegen Autoritätspersonen wehren.<<
Mit diesen Worten versuchte sie aufzustehen, als sie sich aber im nächsten Moment auch schon unter Hawke befand, während er bedrohlich über ihr aufragte.
>>Du willst nicht wissen zu was ich fähig bin kleines. Vor allem, wenn ich etwas will.<<
Sinna schluckte schwer, als er sich weiter hinab beugte und ihre Hände mit einer Hand über ihrem Kopf fixierte.
>>Was wenn alles schief läuft. Du wirst es bereuen.<< versuchte sie ihn erneut zu überzeugen, darauf bedacht ihren Blick nicht auf seine Lippen zu lenken und sich vorzustellen mit ihren Fingern über seine Stoppeln zu fahren.
>>Du wirst deine Gabe kontrollieren können wie jeder andere hier. Ich würde es eher bereuen, es nie versucht zu haben Sinna. Ich würde es bereuen..<< hauchte er und strich sanft mit seiner anderen Hand über ihr Haar. Nahm eines ihrer Strähnen zwischen seine Finger, um sie zwischen ihnen fallen zu sehen.
>>Ich würde es bereuen, wenn ich dich gehen lassen würde.<<

Sinnas Atem ging flach, als er sich weiter hinabbeugte. Ihr Herz sprang ihr fast aus der Brust und diese Gefühle verwirrten sie enorm, denn sie hatte so etwas nie erlebt.
Wie denn auch, wenn sie die meiste Zeit ihres Lebens mit ihren Dämonen zu kämpfen hatte.
>>Du wirst vorerst niemandem erzählen, was du siehst. Bleib dabei, dass es nur verstorbene Seelen sind.<<
>>Hawke..<< wollte sie protestieren, aber verstummte bei dem Versuch, als er seine Stirn gegen ihre bettete.
>>Versprich es mir Sinna. Bitte.<<
Etwas an der Tonlage in seiner Stimme fing sie auf und sorgte dafür, alle Vorsicht fallen zu lassen, denn sie wollte nichts mehr, als dass er recht behielt.
Sie wollte...sie realisierte, dass sie bei ihm bleiben und sich an diese vage Hoffnung klammern wollte.
>>In Ordnung.<< hauchte sie.
>>In Ordnung.<< erwiderte er.

Abrupt löste er sich von ihr und während er die Steine wieder in seine Hand nahm, rappelte sie sich erst langsam wieder auf und richtete ihre zerzausten Haare.
Er sah sie nicht an, während er die Steine sortierte.
Dabei breitete er nach und nach Steine vor Sinna und schien dabei hochkonzentriert.
Das erste war ein Stein in verschiedenen Grautönen, das zweite war Türkis, welches sie etwas an das Bild eines Meeres erinnerte, dann einen durchsichtigen Stein und als letztes legte er einen gelb-orangen Stein vor sie.
Neugierig wartete sie auf eine Erklärung und besah sich die Reihe der Steine an, während Hawke den Rest wieder in seiner Tasche verstaute.

>>Wir werden mit einer Reihe von Heilsteinen beginnen. Vorerst habe ich vier raus gesucht.
Ich weiß es klingt vielleicht schräg in deinen Ohren, aber Heilsteine haben auf uns stärkere Wirkungen, weil wir in unserer Wahrnehmung schärfer sind als normale Menschen. Unsere Gaben sind wie eine Erweiterung unserer schon vorhandenen Sinne.<< erklärte er und als Sinna nichts darauf erwiderte, begann er weiter zu erzählen.
>>Einige dieser Steine werden dir daher helfen gezielte Defizite auszugleichen.<<
>>Und was sollen diese hier bei mir erreichen?<< fragte sie nun neugierig und nahm den ersten Stein in die Hand.
>>Dieser ist ein Achat. Er wird dir Selbstakzeptanz und Selbstsicherheit verleihen. Deine Sorgen und dein Schwermut werden beginnen zu zerfließen und je mehr du selbst darum kämpfst und es zulässt, desto stärker wird die Wirkung sein.<<
>>Ich fühle nichts.<< erwiderte sie nur, woraufhin er ihr den Stein aus der Hand nahm.
>>Er ist auch noch nicht an dich angepasst und außerdem geht das nicht so schnell. Es wird schleichend geschehen und du wirst den Unterschied erst merken, wenn du dein altes und dein neues Ich vergleichst.<<
Nickend wartete sie darauf, dass er die nächsten Steine vorstellte und erwischte sich dabei, wie sie hoffte, dass diese ihr etwas helfen würden.
>>Der Zweite ist ein Amazonit. Er wird deine Ängste lindern und für ein inneres Gleichgewicht zwischen deinem Verstand und deinen Gefühlen sorgen. Das wird sich als schwerer erweisen, weil ich glaube, dass deine Ängste tief-gehend sind.<<
Das war aber motivierend, dachte sie sich und wendete den Blick von dem Stein ab, um den dritten zu fixieren.
>>Der Dritte ist weit verbreitet. Berkristalle werden verwendet um Klarheit zu verschaffen und innere Blockaden aufzuheben. Ich glaube, dass du selbst weißt, dass du dich versteckst. Wir sorgen dafür, dass du da ausbrichst, denn erst wenn du dich selbst findest Sinna, wirst du auch in der Lage sein zu lenken, was tief in dir steckt. Dieser Stein hilft dir unabhängig deiner Vergangenheit. Es fängt von Null an.<<
>>Das klingt bis jetzt eher nach dem schlimmsten.<< erwiderte sie, woraufhin er nach dem Stein griff.
>>Es kommt darauf an, ob du dich öffnest und bereit bist verwundet zu werden. Wenn du den Schritt wagst, dann wird das mit der einfachste Weg für dich.<<
Sie bezweifelte es, aber sprach es nicht aus. Stattdessen wartete sie darauf, dass er den letzten Stein erklären würde.
>>Der letzte trägt den Namen Citrin. Er wird dir gegen Stress und deinen Kummer helfen. Und er wirkt gegen Depressionen. Da wirst du selbst kaum etwas tun müssen, da dieser Stein eigenständig dafür sorgen kann, dass es dir besser geht.<<
Sinna besah sich die vier Steine, bevor sie in Hawkes abwartendes Gesicht sah.
>>Steine. Einfache Steine.<< kommentierte sie, bevor sie geschlagen lächelte.
>>Was macht ihr da?<< drang eine Stimme in ihre Richtung, bevor sie sich Augenrollend umdrehte und in das Gesicht von Lucan starrte, der schlendernd auf sie zukam.