PoV Ardy
Toll. Ich hatte niemanden. Ich war absolut allein und hatte Angst. Was sollte ich in diesem Krankenhaus? Ich war total auf mich allein gestellt, ohne Eltern und ohne Ansprechpartner. Ich wurde immer verzweifelter, es gab alles immer weniger einen Sinn.
Ich ging so leise wie möglich in die kleine Kirche. Es war niemand hier, zumindest dachte ich das. Als ich die Treppe von dem Gebetssaal zu einem kleinen Nebenraum hinaufsteigen wollte, bemerkte ich vorne, vor dem Jesuskreuz knieend, ein kleines schluchzendes Mädchen. Sie bemerkte mich nicht, also kniete ich mich sofort hin um sie nicht zu erschrecken, falls sie sich umdrehte. Sie weinte bitterlich und sprach zu Gott: "Lieber Gott. Du hast mir meine Mutter und meinen Vater genommen. Und meine Schwester, die hast du auch genommen. Sie war doch jung. Jünger als ich. Warum war es Zeit für sie zu gehen? Für alle drei? Sag es mir, Gott. Und warum hast du mich alleine hier zurückgelassen, Gott? Warum tust du das? Ich habe doch niemanden. Ich bin doch so jung... so jung"
Die letzten Worte konnte sie kaum aussprechen, da sie zu sehr weinte.
Mir kamen die Tränen, das selbst einem so kleinen Kind etwas derart schreckliches passiert ist.Ich stieg geduckt die letzten kleinen Stufen empor und verschwand in der kleinen Kammer. Ich brauchte einen Rückzugsort, an dem ich mich ausweinen konnte. In der Wand war ein kleines Glasfenster eingebaut, durch welches man auf die Haupthalle gucken konnte, wenn man seinen Kopf ganz an die Wand lehnte. Das tat ich auch und so verharrte ich. Ich dachte die ganze Zeit an das Mädchen, aber weinen konnte ich nicht mehr. Es kamen einfach keine Tränen.
Auf einmal hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Ich legte meinen Kopf noch ein wenig in den Nacken und sah Taddl wie er alleine weinend in der Halle stand. Er sah unglaublich verzweifelt aus. Er schrie meinen Namen. Mehrere Male. Mein Herz schlug schneller und schneller, aber ich sah ihm nur zu. Ich konnte nicht zu ihm - noch nicht. Einerseits wollte ich einmal die beleidigte Leberwurst spielen und andererseits durfte ich jetzt auch einfach nicht nachgeben. Das kann doch nicht immer so sein. Nein, er soll wissen, dass er's verbockt hat.
Taddl schrie erneut.
"Ardy? Wo bist du, man, Junge. AARDY.
Ar-", die letzte Silbe brachte er nicht mehr heraus.Er brach zusammen. Kein Millimeter Bewegung war mehr zu sehen. Ich geriet in absolute Panik, rappelte mich auf und rannte geradewegs zu ihm. An meinen Prinzipien konnte ich wann anders arbeiten. Warum liegt er da und niemand kommt zu ihm? Was ist das für 'ne Irrenanstalt? Ich will einfach nur weg hier. Nein, erst will ich zu Taddl.
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Es ist gleich 23 Uhr, hauptsache ich aktualisiere meine Fanfiction immer nachts xd
Ich hoffe, die gefällt euch so, also die Richtung in die sie geht. Hab die nächsten paar Kapitel schon ein bisschen geplant.