PoV Taddl
Ich konnte es absolut nachvollziehen, dass er nach Albanien wollte, aber es war schlicht und einfach zu gefährlich.
Sein Vater schien nicht ganz harmlos zu sein und ich befürchtete, Ardy könnte es nicht alleine schaffen.
Ich legte mich ins Bett und beschloss, eine Nacht lang darüber zu schlafen.
Kurz bevor ich einschlief, schielte ich noch einmal zu Ardy, doch er starrte nur nachdenklich an die Wand.Mitten in der Nacht wachte ich auf, da ich in letzter Zeit etwas unruhig schlief und sah zu Ardy. Er starrte an die selbe Stelle an der Wand, scheinbar seit Stunden.
"Ardy?", flüsterte ich.
"Mh?", machte er angestrengt und drehte seinen Kopf in meine Richtung.
"Kannst du nicht schlafen?", fragte ich leise.
Er nickte mit dem Kopf und ich hob meine Decke nach oben, dass er sich zu mir kuscheln soll.Langsam bewegte er sich zu mir und stöhnte bei jeder Bewegung, weil er in seiner Position erstarrt war.
So schlief ich wieder ein, mit seiner Hand auf meiner Brust und seinem Atem im Nacken.
Als mein Wecker in der Früh klingelte, war er nicht bei mir. Ich ging zu meiner Oma, die immer noch schlief. Ich stupste sie leicht an. "Omi? Weißt du wo Ardy ist?"
Sie öffnete leicht die Augen und sah mich fragend an.
"Er meinte heute Nacht zu mir, er sei gleich wieder zurück, das war vor ca. 5 Stunden."
"SCHEEEIISSEE", schrie ich und rannte aus dem Zimmer. Ich schlüpfte so schnell wie es ging in meine Turnschuhe und rannte aus der Tür.Schnell bereute ich es, keine Jacke angezogen zu haben. Ich zitterte am ganzen Körper, aber das war mir egal. Ich wusste genau wo Ardy hinwollte.
Ich rannte die ganze Hauptstraße entlang, da ich nicht wusste, wohin.
Am Rand der Straße saß eine dunkle Gestalt. Beinahe hätte ich umgedreht, als ich plötzlich die Silhouette der Person erkannte. Ardy.
Er sah mich nicht, doch ich kam ihm immer näher und mit jedem Schritt wurde ich schneller.
Er saß nur dort, mit einem Papp-Schild "Flughafen" vor sich und er streckte seine Hand mit gehobenem Daumen heraus. Er wollte jemanden anhalten, der ihn mit zum Flughafen nahm.
Ich sah, wie ein Auto langsamer wurde und vor ihm anhielt. Ich war noch zu weit weg um ihn aufzuhalten. "ARDY", schrie ich so laut es meine Stimme zuließ.
Er hörte mich nicht.
"ARDIAN", brüllte ich.
Plötzlich drehte er sich um und sah mich an, wie ich in seine Richtung rannte.
"Sorry, vielleicht nächstes Mal!", sagte er dem Autofahrer und schlug die Tür wieder zu. Der Fahrer fuhr davon.Ich fiel ihm um den Hals. "Ardy... Ardy", flüsterte ich immer wieder.
"Mach das nicht mehr"
"Wie soll ich sonst meine Mutter und meine Schwester retten?", fragte er besorgt."Wir fliegen zusammen."
Er küsste mich. In dem Kuss spürte ich seine gesamte Dankbarkeit und neue Hoffnung.
Als wir wieder zu meiner Oma gingen, freute sie sich unglaublich, dass Ardy wieder da war.
"Aber ich muss kurz weg, Jungs. Bin in einer Stunde da", sagte sie und gab uns ein Küsschen auf die Stirn. Sogar Ardy.
Wir legten uns beide ins Bett, aber keiner war müde.
Er drehte sich zu mir und legte seine Hand auf meine Brust.
"Wir sind jetzt alleine", raunte er in mein Ohr. Oh ja, das sind wir.
Als Antwort küsste ich ihn lange und liebend. Der Kuss wurde immer fordernder.
Wir setzten uns auf und streiften uns unsere Shirts ab.Auf seinem Oberkörper waren immernoch Spuren von der Nacht im Krankenhaus zu sehen. Aber alles in allem sah sein Körper wunderschön aus. Mit meiner Hand streifte ich leicht über seinen Körper. Als er eine Gänsehaut bekam, musste ich grinsen.
Zu mehr als kuscheln kam es in dieser Nacht leider nicht. Leider? Hm, ja.Jeder Kuss mit ihm fühlte sich wie unser erster an.
Ich genoss jeden Moment, in dem ich seinen Körper berühren durfte.Ich war so unendlich verliebt in diesen Jungen.