PoV Ardy
Taddl war der beste Mensch, den ich je hätte treffen können.
Ich wachte mit dem Kopf auf seinem Arm auf. Das erste was ich sah, waren seine eisblauen Augen. Ein leichtes Kribbeln wandte sich durch jede Zelle meines Körpers.
"Guten Morgen, Baby", raunte er und küsste mich auf die Stirn.
Ich lächelte ihm verschlafen entgegen."Willst du meine Überraschung haben?"
Was meinte er?
"Überraschung?", fragte ich fröhlich.
"Überraschung. Also ich nehme das mal als ja", lachte er, streckte sich und griff in das Regal über sich. Er zog einen gelben Umschlag heraus und gab ihn mir."Was ist das?", fragte ich irritiert.
"Mach's auf!"
Vorsichtig löste ich den Tesa-streifen vom oberen Rand und öffnete den Umschlag. Dort drin waren drei Papiere. Ich zog sie heraus.Das erste war ein Bild von mir und meiner Schwester.
"Woher hast du das?", fragte ich ihn.
"Aus dem Schuhkarton, der mit der Post gekommen ist", lachte er.
"Und warum ist das da drin? Ich hatte das doch schon?"
"Na dann guck jetzt aber mal ganz schnell die anderen Zettel an!", forderte er mich in einem ironischen Tonfall auf und lachte.
Gespannt zog ich die anderen beiden Papiere heraus.'MUC - TIA
12:45 Uhr'stand oben.
Auf beiden Papieren dasselbe."Was ist das?", fragte ich verwirrt.
"Unser Flug nach Albanien", meinte er und küsste mich auf die Stirn.Ein Feuerwerk explodierte in mir. Doch die Freude hatte auch eine andere Seite.
Ich konnte zwar endlich meine Familie retten, doch es würde extrem gefährlich werden.Als könnte er meine Gedanken lesen, sagte Taddl: "Wir schaffen das. Zusammen."
Ich nickte und umarmte ihn fest.
-Zeitsprung-
Im Flugzeug suchten wir unsere Plätze. Es ging unheimlich langsam voran.
"Da hier, guck! Da sind unsere Sitznummern", bemerkte ich und guckte noch einmal auf das Ticket. Ja, dasselbe.
"Darf ich am Fenster sitzen?", fragte ich unsicher.
"Klar, klar", lachte Taddl.Der Flug verging wortwörtlich wie im Flug. Da ich geschlafen hatte, wusste ich gar nicht, wie lange wir überhaupt geflogen waren.
Voller Vorfreude rannte ich aus dem Flughafen.
"Und jetzt?", rief mir Taddl zu.
"Zu den Taxis", antwortete ich.Ich nannte dem Fahrer die Adresse und wir fuhren dorthin. Woher ich diese noch wusste? Keine Ahnung.
Mit zittrigen Händen und weichen Knien stieg ich aus dem Wagen, während Taddl noch zahlte.
Mit unsicherem Blick scannte ich jedes Haus dieser Straße. Dann fiel mir eins besonders auf, dass mir unglaublich bekannt vorkam. Das ist es.
"T-Taddl?", stotterte ich.
"Ja?"
"Da.", meinte ich kurz und deutete auf das Haus.Er nahm vorsichtig meine Hand und schloss sie in seine. Dann gingen wir zu dem Haus.