Kapitel 7

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Vor der Currywurstbude angekommen, stellen wir uns in die lange Schlange, die sich davor gebildet hat. Als Michi und Christoph nach vorne gehen, um sich die Speisekarte anzusehen, stupse ich Sami an. "Was denn?", fragt er genervt. "Weißt du, wer die Beiden sind?", frage ich ihn und deute mit dem Kopf auf Gomme und Milchbubi. Er zuckt mit den Schultern. "Gamer, die auf der Gamescom sind?", antwortet er gelangweilt. Ich verdrehe die Augen.

"Gomme", schießt es aus mir heraus. Schnell dreht Sami den Kopf zu mir. "Wo?", sagt er überrascht. Ich zeige auf Michi, der sich gerade das Essensangebot anschaut. Sami starrt in die Richtung. Starrt mich an. Und wieder in die Richtung. "Du meinst..." Ich nicke. "Hör mir zu, Sami, du sagst nichts, okay? Sie dürfen nicht wissen, dass wir ihn kennen. Sonst würden sie sofort weggehen." Er schaut mich geschockt an. "Das kann nicht dein Ernst sein, oder? Ich will doch ein Autogramm!" "Sami, lieber kein Autogramm und Zeit mit Gomme verbringen, als dass sie gleich wieder weg sind." Enttäuscht senkt er den Kopf, nickt dann aber.

"Wer ist gleich wieder weg?", höre ich eine freche Stimme hinter mir. Erschrocken drehe ich mich um und blicke direkt in seine Augen. Gommes Augen. "Äh...", stottere ich. "Wir, wenn die Schlange nicht bald kürzer wird", sagt mein Bruder genervt. Erleichtert atme ich aus. "Naja, was tut man nicht alles für ne gute Currywurst?", meint Michi und zwinkert uns zu. Ich kichere. Eigentlich mag ich Currywurst ja gar nicht so gern. Aber das muss er ja nicht wissen.

Stolz entfernen wir uns eine Viertelstunde später mit unseren Currywürsten und Pommes von der Wurstbude und suchen uns eine Sitzmöglichkeit. Als wir nichts finden, setzen wir uns einfach an eine Wand auf den Boden. Genüsslich stecke ich mir ein paar Pommes in den Mund und lasse meinen Blick über den Platz vor uns schweifen. Dann beobachte ich Michi und Christoph. Ich hab mich entschieden, ihre Youtubenamen zu vergessen, da sonst die Gefahr, dass ich sie aus Versehen damit anspreche und alles auffliegt, zu groß wäre. Grinsend schüttle ich den Kopf. Wer hätte das gedacht! Da treffe ich doch einfach mal Gomme... nein... Michi und Christoph und dann verbringen wir sogar noch paar Stunden zusammen.

"Ist was?", fragt Gomme stirnrunzelnd und betrachtet mich amüsiert. Erschrocken starre ich ihn an. Anscheinend habe ich ihn ein bisschen zu lange beobachtet. "Nichts", sage ich rot und wende mich wieder meiner Currywurst zu. Ich höre ihn kichern und werde noch eine Spur roter.

"Sag mal, woher kommt ihr eigentlich? Wohnt ihr hier in Köln?", fragt Michi Sami und mich. Ich schüttle mit dem Kopf. "Nein, wir sind mit dem Zug gekommen. Wir wohnen in einer Kleinstadt ungefähr 2 Stunden von hier." "Ah ok", sagt er lächelnd. "Und ihr?", fragt Sami mit vollem Mund. "Hamburg", antworten die Beiden wie aus einem Mund, was uns alle zum Lachen bringt. "Da wollte ich immer schon mal hin, ist bestimmt eine schöne Stadt.", sage ich lächelnd. "Oh ja, das ist sie", nickt Christoph grinsend.

"Und geht ihr noch auf die Schule oder arbeitet ihr schon?", frage ich sie interessiert. "Also ich arbeite schon lange, ich bin ja auch schon 23.", sagt Christoph lachend. "Ich mach ne Ausbildung. Also Mischung aus Schule und Arbeit. Achja und ich bin 19", antwortet Michi zwinkernd.

"Okay", kichere ich. "Wir gehn beide noch zur Schule", sage ich lächelnd und verdrehe dann die Augen. "Leider", füge ich hinzu. Alles, was ich ernte, ist ein Lachen von Michi und Christoph. "Und ich bin 17 und Sami ist 15", sage ich schnell, um einen weiteren Lachfall ihrerseits zu vermeiden.

Das Klingeln meines Handys lässt mich zusammenzucken. Schnell suche ich es in meiner Tasche und hole es hervor. "Ja?", frage ich vorsichtig. "Hey Emma", höre ich die erleichterte Stimme meiner Mutter. "Hey Mom", antworte ich lächelnd und werfe den Anderen einen flüchtigen Blick zu, die mich alle anstarren. "Ich rufe nur an, um zu hören, ob es euch gut geht.", sagt sie ein wenig besorgt. "Klar, alles bestens. Es ist toll hier", schwärme ich. "Schön", sagt sie. "Ihr müsst doch bald zum Bahnhof oder? Wann fährt nochmal euer Zug?" Für eine Sekunde bleibt mein Herz stehen. Wieviel Uhr ist es? Schnell schaue ich auf mein Handy. 19:56 Uhr. "Der Zug fährt um 20:29 Uhr", sage ich meiner Mom. "Also wir fahren dann auch gleich zum Bahnhof." "Okay", antwortet sie beruhigt. "Dann bis heute Abend", verabschiedet sie sich. "Bis dann", sage ich noch schnell, bevor sie auflegt, und ich nur noch ein lautes Tuten höre.


Von Spielemessen und Radiergummis- GommeHD FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt