Kapitel 4

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Wenig später kommt ein strahlender Sami mit einer modernen Tastatur in der Hand auf mich zugelaufen. 

"Oh mein Gott, ich stand direkt vor Simon. Ich habe ihn umarmt!", quiekt er wie ein überdrehter Fan und ich muss lachen. 

"Komm jetzt", sage ich und schiebe ihn weg von der Bühne. 

"Nein warte!" Sami hält meinen Arm fest. "Er gibt jetzt noch Autogramme und macht Fotos, da will ich unbedingt hin!", sagt er grinsend. 

"Okay", stimme ich nickend zu. Schließlich will ich ja auch noch mein Bild loswerden.


Seufzend krame ich meine Sonnenbrille aus meiner Tasche und setze sie mir auf die Nase. Seit über einer Stunde stehen wir nun schon hier an der Schlange, um Simon noch einmal zu sehen. Wenigstens waren wir bei den Ersten und müssen nicht ganz so lange warten, denn hinter uns hat sich eine Schlange gebildet, die geschätzte Kilometer lang ist.

Nach einer weiteren Stunde stehen wir endlich vor ihm. Ohne zu zögern, strecke ich meine Arme aus und umarme ihn ganz fest. Sofort breitet sich in mir eine wohlige Wärme aus. Dann löse ich mich von ihm und grinse breit. 

"Hi", bringe ich nervös hervor. 

"Hey", antwortet er lächelnd. "Foto?" 

Erleichtert, dass er mir die Frage abnimmt, nicke ich, und lasse mich von Sami mit Simon fotografieren. Nachdem ich für Sami auch ein Foto gemacht habe, will Simon sich schon den Nächsten zuwenden. 

"Warte ich habe noch etwas für dich", sage ich schnell und ziehe meine Bildermappe aus meiner Tasche. Dann suche ich sein Bild und drücke es ihm in die Hand. 

"Ich hoffe es gefällt dir", meine ich lächelnd. 

"Danke, es ist echt toll!", meint er begeistert, nachdem er es einen Moment betrachtet hat, und umarmt mich noch ein letztes Mal. 

"Also ciao, schönen Tag dir noch!", verabschiedet sich mein Bruder von ihm. 

"Euch auch!", antwortet Simon und winkt noch einmal kurz zum Abschied. 

Mit klopfendem Herzen entferne ich mich mit meinem Bruder von der Menschenmasse. 

"Das war toll.", stellt er nach einer Weile fest. Ich kann nur lächelnd nicken.

Sami packt mich plötzlich am Arm. "Da drüben ist das Interview von HerrBergmann!", sagt er aufgeregt. 

Ich gucke in die Richtung, in die er zeigt, und sehe auf einer großen Bühne drei weitere bekannte Youtuber gegenüber von einem Interviewer sitzen. Ohne zu zögern laufen wir auf die Gruppe von Fans zu, die sich vor der Bühne versammelt hat. 

Gespannt lausche ich dem Interview, das witzig und informativ zugleich ist. Nach  dem Interview wollen die drei Youtuber noch Minecraft mit Fans spielen. Nach einer Viertelstunde wird mir das zu langweilig, und ich gebe meinem Bruder, der mit erstarrten Augen das Geschehen auf der Bühne beobachtet, Zeichen, das ich mich ein wenig weiter hinten auf eine Bank setze. 

Seufzend lasse ich mich auf die braune Holzbank fallen, die einige Meter entfernt von mir steht. Jetzt erst merke ich, wie müde ich eigentlich bin und wie sehr meine Beine von dem vielen Laufen pochen. 

Ich seufze, lasse meinen Blick durch die Halle schweifen und beobachte die vorbeigehenden Leute. Plötzlich setzen sich zwei Jungs, der eine ungefähr in meinem Alter, der Andere schon etwas älter, neben mich auf die Bank. 

Der Jüngere hält eine kleine Kamera in der Hand. "Puh, endlich sitzen", meint er erleichtert, lässt sich neben mich fallen und stellt seinen Rucksack zwischen seine Beine. 

Mir läuft ein eiskalter Schauer über den Rücken und ich erstarre. 

Ich kenne diese Stimme. Nur zu gut.



Von Spielemessen und Radiergummis- GommeHD FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt