Als Emily mir am nächsten Tag am Nachmittag per Whatsapp schreibt, dass sie wieder zuhause ist, freue ich mich ungemein, endlich wieder mit jemandem etwas machen zu können und verabrede mich mit ihr in einer Stunde bei unseren zwei Pflegepferden.
Fünf Minuten vor vier Uhr radle ich auf den kleinen Hof, auf dem Sally und Nugget, meine und Emilys Pflegepferde stehen. Ihre Besitzerin arbeitet und hat deswegen nicht jeden Tag Zeit für sie, und so übernehmen Emily und ich mehrmals die Woche ihre Pflege und dürfen sie reiten. Ich reite schon seit einiger Zeit, geschätzt vielleicht fünf Jahre, doch am Anfang war ich in einer Reitschule, bevor ich vor zwei Jahren mit Emily zu diesem Stall wechselte. Hier stehen noch ein paar andere Privatpferde, die ich jedoch nicht alle beim Namen kenne.
Ungeduldig warte ich vor dem Stall auf Emily und als sie endlich vor mir steht, ziehe ich sie in eine feste Umarmung. "Emma", begrüßt sie mich fröhlich. "Emily", erwidere ich mindestens genauso freudig. Dann strahlt sie mich an. "Mensch Emma, ich kann es immer noch nicht glauben, dass du Gomme getroffen hast!", meint sie aufgeregt. "Michi", korrigiere ich sie grinsend. "Aber egal jetzt, darüber reden wir beim Ausritt!", zwinkere ich ihr zu und ziehe sie am Arm zum Stall.
Nachdem wir ausgemistet und Sally und Nugget geputzt haben, beschließen wir, einen extra langen Ausritt im Sonnenuntergang zu machen. Also nehme ich mir eine gebisslose Trense, lege sie Nugget an und schwinge mich gekonnt auf seinen Rücken. Ich und Emily bevorzugen es, ohne Sattel zu reiten, und so verlassen wir keine fünf Minuten später den Hof.
Während wir einen Feldweg entlang reiten, betrachtet Emily mich grinsend, bevor sie mit ihrer Frage herausplatzt: "Und, wie ist er so?" Sofort weiß ich, von wem sie redet. "Irgendwie total nett", sage ich lächelnd. Dann fällt mir etwas ein. "Und ich habe ihn gefragt, ob ich eine Freundin nach Hamburg mitbringen darf.", sage ich betont langsam. Aufgeregt sieht sie mich an. "Er hat nichts dagegen", füge ich grinsend hinzu. Sie jauchzt einmal glücklich und schließt lächelnd die Augen. Doch schon nach wenigen Sekunden reißt sie die Augen wieder auf.
"Und, wie sieht er aus?", fragt sie mit funkelnden Augen. "Gar nichtmal so schlecht", meine ich schmunzelnd, worauf sie kopfschüttelnd kichert. "Und Chris auch", füge ich hinzu. "Milchbubi?", fragt Emily mich und ich nicke. "Lass mich raten, er ist zu alt für mich", sagt sie seufzend. Ich pruste laut los. Als ich mich wieder gefangen habe, antworte ich ihr kichernd: "Eigentlich schon". Enttäuscht zieht sie eine Schnute, woraufhin ich nur noch mehr lachen muss.
"Naja, egal jetzt, lass uns eine Runde galoppieren", meine ich grinsend. "Wer zuerst oben ist", ruft Emily mir zu und galoppiert den Berg hoch an mir vorbei. Sofort drücke ich meine Beine in Nuggets Bauch und jage ihr hinterher. "Schneller", flüstere ich in seine Ohren und sofort legt er einen Gang zu. Trotzdem kommt Sally mit Emily kurz vor uns an, da sie einen zu großen Vorsprung hatte. Breit grinsend sehen wir uns an. Wie ich das Reiten doch liebe!
Gemächlich reiten wir den Berg wieder hinunter, während die Sonne schon langsam untergeht. Emily starrt verträumt in die Luft. "Stell dir vor, du reitest hier mit Michi entlang", schwärmt sie. Ich sehe sie prüfend an. Dann dreht sie sich plötzlich zu mir um. "Du stehst doch auf ihn, oder?", fragt sie mich mit einem fast vorwurfsvollen Blick.
Überrumpelt starre ich sie an. Dann schüttle ich den Kopf. "Nein.. also ich weiß nicht genau", stammele ich. "Aber ich kenne ihn doch erst seit zwei Tagen, also nein", stelle ich schließlich überzeugt fest. "Naja, eigentlich kennst du ihn ja schon länger", stellt Emily schmunzelnd fest. "Das zählt nicht", sage ich seufzend. Sie zuckt nur mit den Achseln und schaut wieder nach vorne. Jedoch nicht lange. "Ich fände es auf jeden Fall toll, wenn ihr zusammenkommt", sagt sie zufrieden, dreht sich sofort wieder um und trabt Sally an. Perplex schaue ich ihr hinterher, schüttle dann lachend den Kopf und reite ihr hinterher.
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Von Spielemessen und Radiergummis- GommeHD Fanfiction
FanficEs ist unangenehm, neben ihm zu sitzen. Nicht, weil ich seine Nähe nicht mag - im Gegenteil, es ist wundervoll, wieder bei ihm zu sein. Sondern weil es so viel zwischen uns gibt, das unausgesprochen ist und trotzdem keiner redet. Und weil es sich an...