Als ich auflege, ist mein Blick traurig. "Sami, wir müssen sofort zum Bus und zum Bahnhof fahren. Unser Zug fährt schon in einer halben Stunde." Die Enttäuschung ist ihm ins Gesicht geschrieben. Auch mir ist die gute Laune vergangen. "Kommt ihr morgen wieder?", fragt Michi lächelnd. Traurig schüttle ich den Kopf.
"Es ist für uns zu teuer, das Zugticket plus die Tickets für diesen einen Tag Gamescom waren schon genug", sage ich zähneknirschend. Michi wechselt ein paar Blicke mit Christoph, der daraufhin langsam nickt. Ich runzle die Stirn.
Dann schaut Michi mich an. "Also, wir haben noch zwei Tickets für morgen, und wenn ihr wollt, dann schenken wir sie euch. Chris hat morgen sowieso keine Zeit und ich kann mir morgen auch an der Tageskasse noch eins kaufen." Ich brauche ein bisschen, bis ich sein Angebot realisiere. "Die Zugfahrt müsstet ihr trotzdem noch selber bezahlen", sagt er geknickt.
Ich schaue Sami fragend an. "Ich fahre doch morgen in das Fußballcamp!", sagt er traurig. Stimmt ja! Sami fährt für eine Woche mit seinem besten Freund in ein Fußballcamp, in dem sie den ganzen Tag nur Fußball spielen werden. "Denkst du, Mom lässt mich morgen noch mal her?", frage ich ihn begeistert. "Frag sie", antwortet er trocken, mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. "Das wär so toll", sage ich glücklich.
"Danke für das Angebot, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!", sage ich überwältigt und wende mich wieder Michi zu. "Kein Problem", sagen die Beiden lachend. Michi lächelt zufrieden. "Soll ich dir meine Nummer geben, damit du mir Bescheid geben kannst ob du darfst?", fragt er zwinkernd. "Ja stimmt, gute Idee!", sage ich lächelnd. Nachdem er mir seine Nummer in meine Kontaktliste getippt hat, packe ich mein Handy ein und stehe auf. "Wir müssen jetzt schleunigst los!", sage ich nervös und ziehe Sami am Arm hoch.
Unsicher, ob ich ihn umarmen oder nichts machen soll, stehe ich vor Christoph. "Tschüss", sagt er lächelnd und nimmt mir die Entscheidung ab, indem er mich in eine feste Umarmung zieht. Ich lächle automatisch. Dann steht Michi vor mir und ich schaue wieder in seine tiefblauen Augen. Frech lächelt er mich an. "Tschüss Emma", sagt er verschmitzt und umarmt mich ebenfalls. Ein Kribbeln breitet sich in mir aus. Nicht nur, dass er Gomme, ein ziemlich berühmter Youtuber, ist, er hat etwas an sich, das mich zutiefst beeindruckt. Seine Art, seine Augen, seine Ausstrahlung, sein Reden. Ich weiß nicht genau, was es ist, aber das ist ja auch nicht so wichtig. Er ist mir einfach nur unglaublich sympathisch. "Der Tag mit euch war so toll", sage ich zum Abschied mit Tränen in den Augen. Die Beiden nicken grinsend und winken uns, bevor Sami und ich uns auf unsere Boards stellen und zu der Stelle fahren, wo der Bus uns in der Früh ausgespuckt hat.
Nach wenigen Minuten fährt er vor und wir springen rein und suchen uns zwei Plätze nebeneinander. Seufzend lasse ich mich auf den Fensterplatz fallen. "Emma, was war das denn?!", fragt Sami aufgeregt. "Wir haben einfach so was mit Gomme und Milchbubi gemacht?! Wie krass ist das denn?!", quietscht er. Ich kichere. "Du benimmst dich wie ein Mädchen!", lache ich, worauf ich einen finsteren Blick von ihm ernte. Ich schüttle den Kopf. "Ich weiß auch nicht. Das ist echt krass!"
Sami sieht mich nachdenklich an. "Emma, du musst es ihm sagen!", meint er schließlich ernst. "Was?", frage ich überrascht. "Dass du ihn kennst.", sagt er tonlos. Ich seufze. "Aber dann würde er sauer sein und abhauen. Er will doch kein nerviges Fangirl mit sich rumschleppen." "Naja, wenn er es morgen erfährt, ist es sowieso schon zu spät, vielleicht sieht er dann ja ein, dass du so nicht bist und keine Gefahr für ihn darstellst.", antwortet er stirnrunzelnd. Ich zucke mit den Schultern, schaue aus dem Fenster und beobachte die Straßen, die an uns vorbeiziehen. Was soll ich tun? Soll ich es riskieren? Oder lieber das Versteckspielen weitermachen?
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Von Spielemessen und Radiergummis- GommeHD Fanfiction
FanficEs ist unangenehm, neben ihm zu sitzen. Nicht, weil ich seine Nähe nicht mag - im Gegenteil, es ist wundervoll, wieder bei ihm zu sein. Sondern weil es so viel zwischen uns gibt, das unausgesprochen ist und trotzdem keiner redet. Und weil es sich an...