Um halb 1 kommt Mom nach Hause. Vollbepackt mit diversen Einkaufstüten zwängt sie sich durch die Tür und balanciert die Einkäufe vorsichtig zum Esstisch, wo sie sie seufzend abstellt.
"Hey Mom", begrüße ich sie fröhlich, als ich gerade die Treppen herunterkomme.
"Hey Emma. Hast du meinen Zettel gelesen? Das Einkaufen hat leider etwas länger gedauert, da ich in mehrere Geschäfte musste und dann hab ich auch noch Ems Mutter getroffen und wir haben uns ein wenig verquatscht."
Entschuldigend sieht sie mich an. Dann weiten sich ihre Augen, als ihr Blick auf Michi, der hinter mir steht, fällt.
"Oh hallo, du musst Michi sein."
Lächelnd geht sie auf ihn zu.
Ich habe ihr erzählt, dass Michi ein guter Freund von mir ist.
Dass wir zusammen sind, weiß sie noch nicht. Sie muss schließlich nicht alles wissen.
Ich trete einen Schritt zur Seite und Mom schüttelt Michi die Hände.
"Schön, dich zu sehen. Ich bin Maria."
Verwirrt runzle ich die Stirn und muss insgeheim grinsen. Mum hat noch nie jemandem beim ersten Treffen ihren Vornamen verraten. Michi muss sie wirklich beeindrucken.
"Habt ihr Lust, dass ich euch etwas zu Mittag koche und ihr mir Gesellschaft leistet?"
Erwartungsvoll schaut Mum zuerst Michi, dann mich an. Michi scheint die Idee toll zu finden, er lächelt mich an. Ich zucke mit den Schultern.
Von mir aus. Widerstand wäre bei meiner Mum sowieso zwecklos.
Während sie wenig später also Gemüse schneidet und würfelt, Wasser aufsetzt, Salat wäscht und Zwiebeln anbrät, löchert sie Michi nur so mit Fragen.
Von "wie alt bist du?" bis "was ist deine Lieblingsfarbe?" -wieso will sie das bitte wissen?- ist wirklich alles dabei.
Ich sitze nur augenrollend am Küchentisch und hoffe, dass Michi nicht allzu genervt ist.
"Und wie lange wirst du bleiben?" Als Mom auch mich anschaut, erwache ich aus meiner Starre.
Michi sieht mich unsicher an.
"Ein paar Tage. Ich weiß noch nicht genau, wie lange."
Mum scheint fast schon traurig darüber zu sein, dass er gerade nicht verkündet hat, den Rest seines Lebens hier zu verbringen.
"Emma, mach dich doch nützlich und deck den Tisch." Sie zwinkert mir zu.
Ich seufze. Wäre Michi nicht da, hätte sie sich jetzt etwas anhören dürfen. Ich hasse dieses Zwinkern. Sie weiß ganz genau, wie sie mich ärgern kann.Das Essen war wirklich lecker und nachdem Mum sich das zehnmal von Michi bestätigen hat lassen, lässt sie uns endlich wieder gehen. Kaum sind wir aus dem Esszimmer heraus, nehme ich Michis Hand und ziehe ihn so schnell es geht nach oben.
Meine Zimmertür knalle ich hinter uns zu.
Erleichtert lasse ich mich auf mein Bett fallen und reibe mir den Kopf.
"Mir ist ganz schwindelig von ihrem ganzen Gerede." Ich verziehe den Mund.
Michi schaut mich nur amüsiert an.
"Also ich finde sie nett."
Ich setze mich auf, sehe ihn an und ziehe die Augenbrauen hoch.
"Nett?"
Er hebt lachend die Hände.
"Ich mag sie wirklich. Sie ist cool."
"Cool?" Ich traue meinen Augen kaum und starre ihn ungläubig an.
Dann schüttele ich mit dem Kopf.
Meine Mum ist ja vielleicht einiges.
Aber nicht cool. Definitiv nicht.
Plötzlich unterbricht der nervige Klingelton meines Handys meinen Gedankengang. Sofort stehe ich auf, sprinte zu meinem Schreibtisch und drücke auf den kleinen, grünen Hörer auf dem Bildschirm.
"Ja?"
"Hey Emma"
"Hi Em", sage ich grinsend. "Was gibt's?"
"Ach, ich wollte nur fragen, ob Michi gut angekommen ist und unsere Verabredung in einer Stunde noch steht."
Ich schaue auf die Uhr. Kurz nach 2.
"Ja, wir sind pünktlich da."
"Okay, cool. Dann bis später."
"Bis später", sage ich zum Abschied und lege auf.
Michi sieht mich fragend an.
"Das war Emily. Wir treffen uns in einer Stunde mit ihr in der Stadt. Und dann wirst du unsere wunderschöne Stadt zum ersten Mal sehen dürfen.", erkläre ich ihm grinsend.
"Wow, welch eine Ehre", meint er spöttisch und lacht.
Unbeirrt lege ich mein Handy zurück auf meinen Schreibtisch, als mein Blick an einem weißen Blatt Papier hängen bleibt.
"Achja, Michi", sage ich gedehnt.
"Ich hab' ja noch was für dich."
Erwartungsvoll sieht er mich an. "Schokolade? Bitte, ich liebe Schokolade."
Ich lache.
"Nein, viel besser."
Ich runzelt die Augenbrauen und überlegt angestrengt. Ich nehme vorsichtig das Blatt mit der Zeichnung für ihn, gehe zu ihm und halte es ihm unter die Nase.
"Hier, bitteschön. Ich präsentiere: Go..." Ich stutze. Shit. Wollte ich echt gerade Gomme sagen?
"Gollum. Nein, Spaß, Michi natürlich !" Gerade noch konnte ich mich aus der Affäre ziehen.
Michi ist zwar sichtlich verwirrt, scheint aber nichts gemerkt zu haben. Innerlich atme ich auf.
Er nimmt mir langsam das Bild ab und betrachtet es. Dann formen sich seine Lippen zu einem Lächeln.
"Das ist voll cool. Danke, Emma."
Er nimmt mich in den Arm und drückt mich an sich. Mit geschlossen Augen atme ich seinen Geruch ein. So könnten wir von mir aus ewig dastehen.____________
Ja, ich habe es doch tatsächlich geschafft, ein neues Kapitel zu schreiben! :D
Ohne viel Erklären oder Entschuldigen: Ich hatte die letzten Wochen/Monate einfach keine Lust. Das ist eben manchmal so.
Trotzdem mag ich die Geschichte und will sie fertigschreiben.
Ich danke jedem, der dieses Kapitel trotz meiner Pause gelesen hat und hoffe wirklich, dass es euch gefallen hat! :)
Vielleicht werden schon bald neue Kapitel folgen, wer weiß! ^^Gute Nacht euch!
Youdid
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Von Spielemessen und Radiergummis- GommeHD Fanfiction
FanfictionEs ist unangenehm, neben ihm zu sitzen. Nicht, weil ich seine Nähe nicht mag - im Gegenteil, es ist wundervoll, wieder bei ihm zu sein. Sondern weil es so viel zwischen uns gibt, das unausgesprochen ist und trotzdem keiner redet. Und weil es sich an...