Plötzlich schiebt sich jemand in mein Blickfeld vor die Sonne, sodass ich die Augen zusammenkneifen muss, um denjenigen zu erkennen. "Wollen wir weiter?", fragt Chris und mustert uns. Ich nicke, nehme meine leere Schachtel, in der vor einigen Minuten noch eine ganze Currywurst und etliche Pommes lagerten, meine Tasche und mein Board und laufe zum nächsten Mülleimer, um das Papier zu entsorgen. "Und jetzt?", fragt Emily die Jungs neugierig. "Wie wäre es mit einem Spaziergang hier am Hafen entlang?", fragt Chris uns. Wir nicken und machen uns auf den Weg.
Nachdem wir bestimmt eine Stunde dort spaziert sind, holen wir uns einen Frozen Yogurt in der Innenstadt. Genüsslich lasse ich mir die Schokosauce, die weiße Schokolade und die Erdbeeren, die ich mir auf den Joghurt machen lassen habe, auf der Zunge zergehen. "Ich liebe Frozen Yogurt", schwärme ich dann und bekomme die Zustimmung der Anderen Drei. Michi holt, bevor er auch nur einen Löffel probiert hat, sein Handy hervor, fotografiert das Eis und tippt auf dem Display herum. Chris guckt uns an und rollt mit den Augen. "Michi unser Internetsuchti. Immer muss er Alles twittern, auf Instagram posten oder filmen." Emily und ich kichern nur und Michi versieht Chris mit einem bösen Blick.
Mittlerweile ist es schon halb sieben Uhr abends und langsam schlendern wir durch die Straßen Hamburgs. Der Tag war wirklich toll. Wir konnten Chris und Michi näher kennenlernen und hatten mit ihnen eine wirklich tolle Zeit. Und Hamburg gefällt mir total. Wirklich sehr schöne Stadt. Aber Emily und ich müssen bald wieder zum Bahnhof und nachhause. Schließlich brauchen wir fast drei Stunden wieder zurück. Ich seufze. Michi mustert mich fragend. "Wir müssen jetzt dann wieder fahren. Ist ja schon ne ganz schön lange Strecke", sage ich ein wenig traurig. Michi sieht mich verwirrt an. "Ihr übernachtet doch bei uns?"
Geschockt starre ich ihn an. "I-Ich dachte wir fahren heute Abend wieder heim", stottere ich perplex. Michi lacht kurz und schüttelt dann den Kopf. "Ihr bleibt natürlich noch. Ihr könnt bei mir im Zimmer schlafen, ich hab extra schön aufgeräumt. Und ich schlaf mit Chris in seinem Zimmer." Zufrieden sieht er mich an. "Also, natürlich nur, wenn ihr wollt", fügt er schnell hinzu und lässt seinen Blick besorgt zwischen Emily und mir hin und herwandern. Emily strahlt nur und nickt fast unmerklich. Auch ich realisiere gerade, welches Angebot Michi uns da gerade gemacht hat. Natürlich will ich! "Klar", sage ich lächelnd. "Danke, ihr seid so nett", füge ich grinsend hinzu und lächle den Beiden dankbar zu. Emily quietscht kurz und hüpft aufgeregt auf der Stelle. Doch dann erblasse ich für einen Moment. "Ich muss aber noch meine Mum anrufen. Hoffentlich erlaubt sie es.", meine ich stirnrunzelnd. Emily winkt ab. "Lass mich das nur machen." Schulternzuckend übergebe ich ihr mein Handy und wippe nervös auf meinen Zehenspitzen, während wir darauf warten, dass sie auflegt und die paar Meter zu uns zurückkommt.
Als sie nach wenigen Minuten mit einem siegessicheren Strahlen mein Handy senkt, stoße ich einen Freudenschrei aus, renne zu ihr und umarme sie stürmisch. "Na, dann steht uns ja nichts mehr im Weg!", meint Chris grinsend und zu viert machen wir uns durch das langsam dämmernde Hamburg auf zu ihrer Wohnung.
Michi hatte Recht, die Wohnung liegt wirklich sehr zentral in der Hamburger Innenstadt. Vom Hafen ist sie zu Fuß gerade mal eine Viertelstunde entfernt. Stolz schließt er mit einem abgewetzten silbernen Schlüssel eine große, grau lackierte Holztür auf, und lässt uns in das alte, aber renovierte Gebäude eintreten. Glücklicherweise liegt ihre Wohnung im zweiten Stock und so müssen wir nicht viele Treppen steigen, bis wir vor einer modernen Holztür stehen, vor der ein roter Fußabtreter liegt. Als Michi schließlich die Wohnungstür öffnet, treten Emily und ich gespannt ein.
DU LIEST GERADE
Von Spielemessen und Radiergummis- GommeHD Fanfiction
FanfictionEs ist unangenehm, neben ihm zu sitzen. Nicht, weil ich seine Nähe nicht mag - im Gegenteil, es ist wundervoll, wieder bei ihm zu sein. Sondern weil es so viel zwischen uns gibt, das unausgesprochen ist und trotzdem keiner redet. Und weil es sich an...