17. Kapitel

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"Er ist von den Toten auferstanden!" ruft Jisung durch den Club, als er mich entdeckt hat, mich mit zu den anderen gezogen hatte.
Ich grinse ein wenig, winke ihnen.
Beomgyu steht hinter mir, funkelt Hyunjin wütend an.
Aus irgendeinem Grund nimmt sein Hass auf Hyunjin nicht ab.
"Du siehst wieder gesund aus,Innie.", lacht Chan, klopft neben sich.
Sofort setze ich mich neben dem ältesten, nehme mir die Cola von Hyunjin.
"Ist da Alkohol drinnen?"
Er schüttelt nur den Kopf.
Ach komm schon...will er mich jetzt immer noch ignorieren?
Es ist doch nichts passiert. Wieso also macht er das mit mir?
Wieso spielt er die ganze Zeit mit meinem Herzen?
Ich weiß, er weiß nicht einmal das er es macht, aber es fuckt mich so ab...
Kann er nicht einfach kapieren, dass mir das, was er macht einfach nur weh tut?
So blind kann er doch gar nicht sein..
Oder etwa doch?
Ich trinke etwas von der Cola, sehe meine Freunde an.
Anderthalb Wochen war ich außer Gefecht, habe mir die Seele aus dem Leib gekotzt, aber seit gestern gehe ich wieder zu Uni, kann aber noch nicht alles an essen vertragen.
"Du siehst so dünn aus...", murmelt Felix besorgt.
"Ich habe anderthalb Wochen gekotzt...ich bin froh, dass ich es endlich weg habe..."
"Er hat acht kilo abgenommen. Ich wollte ihn schon ins Krankenhaus stecken."
Beomgyu wuschelt mir die Haare, weshalb ich ihn wütend an funkle.
"Ich wünschte ich könnte auch acht kilo abnehmen-. Minho hat mich schon schwerer gemacht."
"Baby...sechzig Kilo sind nichts.", seufzt Minho, zieht Jisung an sich.
"Und außerdem sind deine Käsekuchen Schuld."
"Gib meinen Käsekuchen doch keine Schuld! Du bist doch nur neidisch weil sie mehr liebe als du bekommen!"
Ich weiß bei Jisung nie ob er betrunken ist wenn er so was sagt oder es einfach er selbst ist.
Minho haucht ihm jedeglich nur ein Kuss auf dem Kopf.
"Lix, Hyunjin, gehen wir tanzen?"
Hyunjin nickt nur, drückt sich an mir und Chan vorbei, zieht Felix dann mit.
Minho folgt beiden zufrieden grinsend, während Jisung mit schmollen beginnt.
Ich sehe Hyunjin hinterher, welcher mit den anderen beiden auf der Tanzfläche verschwindet.
"Was ist eigentlich mit dem Spasten los? Was ignoriert der dich gekonnt?"
Ich zucke nur mit den Schultern, unterdrücke die Tränen.
Ich habe grade so den Drang, auch wenn ich nicht weiß wieso, zu weinen.
Seungmin blickt zu mir, steht dann auf.
"Komm wir holen neue Getränke."
Ich nicke bloß, folge Seungmin zur Bar.
"Jeongin?"
"Hay San."
Fast sofort erhellt sich mein Gesicht, doch nur kurz.
Beim letzten mal als ich ihn gesehen habe, hat Hyunjin mich danach geküsst..
"Du siehst so aus als hättest du Liebeskummer.", sagt er, als ich mich an die Bar setze.
"Irgendwie habe ich das wohl auch...mein Crush ignoriert mich, aus irgendeinem Grund und ach keine Ahnung..."
Er schmunzelt etwas.
"Etwas alkoholisches oder eher was normales?"
Dann blickt er zu Seungmin, zwinkert ihm zu.
"Wie läuft's mit deinem Typen?"
"Sehr gut...Ich glaube ich möchte ihn sogar heiraten."
"Das klingt wirklich sehr ernst.", grinst San. "Aber wäre dein Freund mein Freund würde ich ihn auch nicht mehr gehen lassen wollen. Der ist perfekt."
Seungmin nickt bloß, setzt sich neben mich.
"Du würdest heiraten wollen? Seid wann?"
"Seid dem Chan mein Freund ist und ich so glücklich wie noch nie...und...tut mir leid. Wir sind alle so glücklich und du so unglücklich. Es tut mir so leid, Innie...Wie hälst du das nur zwischen uns aus?"
Ich zucke nur mit den Schultern, sehe auf den Tresen.
"Ich hätte gerne was normales.", murmle ich,als mir die Frage von San wieder einfällt.
"Dann bekommst du dies."
Ich sehe auf, lächle ihn kurz an.
"Danke."
"Mit Vergnügen~."

"Wieso ignorierst du mich?"
"Ich ignoriere dich doch gar nicht."
Sarkastisch lache ich auf, sehe ihn sprachlos an.
"Willst du mich eigentlich komplett verarschen? Natürlich gehst du mir aus dem Weg! Habe ich irgendwas getan? Dann sag es mir doch einfach!"
Wütend nehme ich ihm die Zigaretten weg.
"Hör auf zu rauchen und rede gefälligst mit mir!"
"Gott Jeongin, schieb nicht so ein Drama und lass mich einfach in Ruhe, kapiert? Du nervst mich."
Fest beiße ich mir auf die Unterlippe, will ihn am liebsten anschreien.
"Das ist also der Dank dafür, dass ich dir die ganze Zeit geholfen habe? Das ist der Dank für alles?! Du bist so...so ein riesen Arschloch und..."
Wütend schlage ich gegen seine Brust, habe Tränen in den Augen, schluchze.
Nur weiß ich nicht ob ich vor Wut oder vor Trauer weinen möchte.
Es tut einfach so unglaublich weh und schnürt mir die Kehle zu.
Hyunjin hält meine Hände fest.
"Jeongin."
Wütend sehe ich zu ihm hoch, blinzle die Tränen weg.
"Hör auf zu weinen."
"Dann hör auf mich zu ignorieren! Ich habe dir nichts getan und..."
Hyunjin drückt mich gegen das Treppengeländer, welches mir im Rücken schmerzt, gekonnt ignoriere ich diese Schmerzen.
Der schmerz in meinem inneren tut noch mehr weh, als das Treppengeländer, welches sich an meinem Rücken bohrt.
"Es tut mir leid, Innie."
Ich schluchze auf, versuche mich aus seinen Griffen zu befreien, doch klappt es einfach nicht.
"Hör auf...du tust mir weh."
Sofort lässt er mich los.
"Ich bin nur so verwirrt..", murmelt er, sieht auf seine Packung Zigaretten.
"Ach und deswegen muss man mich ignorieren? Muss man dich überhaupt verstehen, Hwang?"
Er schüttelt den Kopf. "Ich verstehe mich ja nicht Mal selbst, Jeongin. Es ist alles so verwirrend und ach keine Ahnung."
Sehr hilfreich, Hwang...
Unglaublich hilfreich...
Wie kann ich nur so auf jemanden stehen, welcher so ein Erbsenhirn hat?
Das ist doch unerträglich.
Abgefuckt von ihm, sehe ich ihn an, schüttle jedoch nur den Kopf.
"Na dann...dann komm wieder bei mir an, wenn du weißt, was du willst oder weswegen du so verwirrt bist."
"Ich bin nicht Gay..", murmelt er, zieht mich an der Hüfte zu sich.
"Was wird das Hyunjin?"
"Wieso möchte ich dich plötzlich die ganze Zeit küssen?", fragt er mich, wirkt absolut verwirrt und gleichzeitig verzweifelt.
"Das weiß ich nicht, Hyunjin. Das kannst nur du dir selbst beantworten.", murmle ich, drücke ihn von mir weg.
"Aber ich finde keine Antwort darauf, Jeongin. Ich hätte dich einfach nie küssen dürfen...dann wäre ich jetzt nicht so verwirrt und müsste den Drang widerstehen, sobald du in meiner Nähe bist, dich zu küssen."
"Tue es doch einfach...", murmle ich.
Diese vier Wörter haben meinen Mund schneller verlassen, als ich überhaupt nachdenken konnte.
"Ich meine...du bist single..ich bin Single, dazu sind wir beste Freunde..wieso also nicht noch ein kleines plus daran hängen?", frage ich, könnte mich im nächsten Augenblick selbst dafür schlagen..
Wie dumm bin ich eigentlich?
Wieso schlage ich so etwas überhaupt vor?
Der Preis für den dümmsten Menschen, geht dann wohl an mich...oder an Hyunjin.
Der ist wahrscheinlich genauso dumm wie ich.
"Ich glaube nicht, dass...", er verstummt als die Tür auf geht und ein paar Leute raus kommen.
"Was glaubst du nicht?", frage ich.
"Ich glaube nicht, dass du das wirklich möchtest. Du hast so oft Angst, wenn man dich berührt und ich möchte dir das nicht an tun."
Ach das?
Das habe ich ihm Griff.
Ich gehe danach meistens nur ständig duschen und schrubbe mich so lange bis meine Haut fast aufreizt.
Sie ist deshalb schon so unglaublich empfindlich...
Hyunjin streicht vorsichtig über meine Wange. "Außerdem weiß ich nicht wie das funktioniert.", murmelt Hyunjin.
"Joar..ich auch nicht. Bin Jungfrau."
Ich zucke mit den Schultern, grinse ihn schwach an.
"Vergiss die Idee einfach wieder. So nüchtern bin ich jetzt nun auch wieder nicht und..."
Hyunjin legt seine Lippen auf meine, bringt mich dazu überrascht in den Kuss zu keuchen.
Was überkommt ihn denn bitte jetzt?
Absolut überfordert und doch froh darüber seine Lippen wieder auf meinen zu spüren, erwidere ich den Kuss, fahre mit einer Hand in seine Haare, ziehe seinen Kopf näher an mich, während er seine Hände, mal wieder, an meinen Hüften legt, zieht mich enger an sich.
Vorsichtig leckt er über meine Unterlippe, beißt sanft drauf, entlockt mir ein keuchen.
Kurz darauf wurde der einfache Kuss zu einem Zungenkuss.
Jedoch kein wilder Zungenkuss...
Wie soll ich das nur beschreiben?
Der Kuss ist irgendwie absolute Überforderung und doch so schön.
Ich keuche, lehne mich gegen das Geländer, versuche nicht hart zu werden, was leider, nicht wirklich klappte.
Er küsst mich bloß und trotzdem reagiert mein ganzer Körper auf ihn.
Vorsichtig löst er sich von mir, streicht über meine Lippe und dann über meine Wange.
"Du küsst gut.", murmelt er, bringt mich zum kichern.
"Danke...du auch, Jinnie."
Er lächelt leicht, legt seine Hände wieder an meiner Hüfte ab, streicht über diese, sieht mich einfach nur an.
Ich weiß...
Ich sollte nicht mit ihm knutschen.
Ich sollte ihn auch nicht so mit meinen Gefühlen spielen lassen, aber das ist grade die Chance ihm näher zu kommen.
Selbst wenn er mich nur für Sex ausnutzen würde.
Ich wurde früher schon ausgenutzt, aber von Hyunjin würde ich das sogar gerne.
Oh mein Gott...
Ich bin doch absolut gestört und geisteskrank...
Ist meine Liebe zu ihm überhaupt noch gesund?
Ich denke nicht.
Hyunjin drückt sein Gesicht in meine Halsbeuge, küsst diesen entlang.
Summend schließe ich die Augen, strecke meinen Hals, gebe ihm somit mehr Platz für die küsse, welcher er grade auf diesem verteilt, genieße es.
Wahrscheinlich ein wenig zu sehr, denn mein Schwanz meldet sich auch immer mehr, verhärtet sich.
Was macht er nur mit mir?
Erschrocken keuche ich auf, kralle mich in seine Schulter, als er sich fest saugt.
Es tut so gut und gleichzeitig weiß ich nicht ob ich dieses Freundschaft mit dem kleinen Plus wirklich genießen könnte.
Immer fester saugt er sich fest, entlockt mir ein stöhnen, drücke mich gegen ihn und wimmere, bin absolut erregt.
"Jinnie..."
Ich fahre mit einer Hand in seine Haare, drücke seinen Kopf weiter an meinem Hals, spüre seine Zunge über den Knutschfleck fahren.
"Wenn du so weiter machst, werde ich steinhart, Jinnie..", flüstere ich mit dem letzten funken Verstand.
Dieser verschwindet aber auch, sobald er sein Becken gegen meines rollen lässt, mich nun komplett hart werden lässt, mich laut zum stöhnen bringt.
Vielleicht sollten wir aufhören...
Wir sollten dringend aufhören.
Wir stehen vor dem Club und machen grade irgendwie miteinander rum.
Kann man das überhaupt so nennen?
Wieder bewegt er sein Becken gegen meines, keucht schwer in meinen Halsbeuge.
"Hyunjin...wir sollten aufhören, oder gehen.", murmle ich, drücke ihn sanft von mir weg.
"Gehen wir zu mir." murmelt er, nimmt meine Hand.
"Ich brauche meine Sachen.", kichere ich, ziehe ihn also mit rein, zurück in den Club, dränge mich durch zu unserem Tisch, nehme meine Tasche.
"Ich gehe.", sage ich zu Beomgyu, welcher mich nur misstrauisch an blickt, dann zu Hyunjin.
"Wenn du ihm weh tust, bring ich dich um."
"Gyu..."
"Du bist einfach nur dumm, Jeongin. Ganz ehrlich..und jetzt geh schon."
Ich nicke, drücke ihm ein Kuss auf die Wange, gehe dann.

Kichernd falle ich aufs Bett, sehe zu Hyunjin, welcher neben mir liegt, sich auf seine Hand abstützt, mich an sieht.
Ich beuge mich zu ihm, lege meine Lippen auf seine, seufze zufrieden dagegen.
Sie fühlen sich so gut auf meinen an.
Wie kann sich etwas so gut anfühlen?
Hyunjin lässt sich zurück ins Kissen fallen, zieht mich, an der Hüfte, auf seinen Schoß.
Jetzt sitze ich ernsthaft auf dem Schoß meines Hetero Freundes, auf welchen ich stehe, und knutsche mit ihm?
Wow...
Ich bin tatsächlich dumm, weil er mir absolut das Herz brechen wird.
Ich löse mich von ihm, lächle ihn sanft an, bin nun doch ziemlich verunsichert.
"Schlafen?", fragt Hyunjin, streicht über meine Oberschenkel, beschert mir eine Gänsehaut.
Zögerlich nicke ich, lege mich neben ihm, halte sogar Abstand zu ihm.
Doch hält der Abstand nicht lange, zieht er mich an seine Brust, deckt uns bei zu.
"Gute Nacht, Innie."
"Nacht Jinnie...", murmle ich, schließe die Augen.
Wahrscheinlich ist es besser, dass es nicht ausgeartet ist.. vielleicht wäre ich ihm sonst endgültig verfallen, auch wenn das wahrscheinlich sowieso schon zu spät ist...
Viel zu spät...

All i want is your happiness (HyunIn)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt