4. Kapitel

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"Guten Morgen.", murmle ich, nehme Beomgyu seine Kaffeetasse weg um daraus zu trinken, etwas wacher zu werden.
"Morgen...wie lange genau gedenkst du die zwei noch hier zu behalten? Ich brauche Schlaf und dazu studieren wir beide."
"Solange wie es nötig ist, Gyu.", sage ich, seufze dann.
Ich kann meinen besten Freund ja verstehen, aber er muss doch auch mich oder wenigstens Hyunjins Lage verstehen.
Ja es ist anstrengend und bei Gott ja so oft möchte ich Yuri einfach gegen die Wand schleudern damit sie einfach Ruhe gibt.
Es tut mir ja leid das ich diesen Gedanken hatte, als sie wieder schreiend wach wurde, als ich nicht einmal eine halbe Stunde Schlaf hatte.
Ich kann nicht mit Babys.
Kein Stück.
Eher so mit Kindern zwischen sechs und elf. Die sind noch halbwegs okay.
Obwohl ich sagen muss, dass die Generationen von Jahr zu Jahr immer dümmer und beschissener werden.
So langsam können wir eigentlich die Hoffnung an die weiteren Generationen eigentlich verlieren.
Beomgyu atmet tief durch.
"Ich liebe dich, Jeongin, aber bitte versteh mich auch. Ich drehe fast durch und mein Schlaf vermindert meine Schönheit und das kann ich weder mir noch allen anderen an tun. So wird Taehyun niemals auf mich aufmerksam.", jammert er, bringt mich zum kichern.
Er ist so ein Vollidiot.
"Naja...er könnte die Aufmerksamkeit wegen deiner Hässlichkeit bekommen, Schatz. Du bist mit oder ohne Schlaf einfach nur hässlich."
Er streckt mir die Zunge raus, nimmt sich eine neue Tasse um Kaffee ein zu gießen.
"Trotzdem bin ich dann immer noch schöner als du, Jeongin."
"Dann musst du blind sein.."
Hyunjin taucht hinter mir auf, nimmt Beomgyu die Tasse weg, trinkt diese.
"Hallo? Erst klaut Jeongin mir die Tasse und jetzt auch noch du? Ich will doch nur Kaffee.", jammert mein ältester Freund, sieht auf die nun leere Kaffeekanne.
"Und das war der letzte Kaffee...Ich werde diesen Tag nicht überleben. Kein Stück."
Kichernd lehne ich mich an den Tresen, beobachte die schwarzhaarige Dramaqueen.
Hyunjin neben mir seufzt nur genervt.
Eigentlich habe ich gedacht das die zwei sich mögen würden, aber da hab ich ausnahmsweise mal falsch gelegen.
Die zwei können sich kein Stück leiden...
Schon von dem ersten Augenblick, vor zwei Wochen, hat Beomgyu ihn mit einem Todesblick angesehen und ab diesem Moment meinen sie sich zu hassen.
Auch wenn ich nicht verstehe, wieso sie sich nicht leiden können, aber ist mir eigentlich auch egal.
Solange sie sich nicht gegenseitig umbringen wollen.
Ich sehe zu Hyunjin, welcher genauso müde aussieht wie ich mich fühle.
"Es wird besser, Jinnie."
Er sieht zu mir, zieht eine Augenbraue hoch.
"Denkst du?"
Ich nicke nur, stelle mich auf Zehenspitzen und hauche ihm ein Kuss auf die Wange.
"Sie kann mich einfach nicht leiden..."
"Sie vermisst nur ihre Mutter.", sagt Beomgyu, welchen ich schon wieder vergessen hatte.
"Ach kennst du mein Kind jetzt besser als ich?", fährt Hyunjin ihn jetzt an, weshalb Beomgyu nur die Augen verdreht, die Arme vor der Brust verschränkt.
"Nein das vielleicht nicht, aber nicht nur du hast sie verloren, sondern auch deine Tochter. Glaubst du ernsthaft sie würde das nicht merken? Sie vermisst ihre Mutter, genauso wie du es tust. Kapiert? Spiel ihr eine Audio von ihr vor. Vielleicht bewirkt es ja Wunder...und denk nicht, dass dein Kind nicht leiden könnte, auch wenn ich es mir wünschen würde. Du bist nämlich ziemlich egoistisch. Hast du Jeongin jemals gedankt? Hast du ihm jemals für irgendwas gedankt?"
"Gyu. Es reicht jetzt. Wir müssen jetzt eh los."
Ich ziehe ihn mit in den Flur, drücke ihm seine Sachen in die Hände, schubse ihn aus der Wohnung, schließe die Tür.
Dann gehe ich nochmal zu Hyunjin in die Küche, lächle ihn sanft an.
"Wenn du möchtest, dann könntest du einkaufen gehen...und hab einen schönen Tag, okay? Ich bin gegen sechszehn Uhr wieder da und hilf dir mit Yuri."
Er nickt nur, sieht nicht von der Tasse hoch.
"Das wird schon."
Er zuckt nur mit den Schultern, weshalb ich es aufgebe, schnell meine Sachen hole und mir nocheinmal die Hände wasche, meine Wunden wieder aufmache, aber dies ist okay.
So spüre ich das ich noch am Leben bin, dass ich hier bin..
Vielleicht bin ich doch etwas angeknackst, aber nicht so schlimm wie andere.
Nachdem Hände waschen, mache ich mir ein Pflaster auf die Wunden, verlasse die Wohnung.
Beomgyu funkelt mich wütend an.
Jedoch gehe ich einfach los, dicht gefolgt von ihm.
Er ist wütend.
Die Frage ist nur...
Ist er auf Hyunjin oder auf mich wütend?
"Ich verstehe dich nicht, Jeongin.", sagt er dann kurz vor der U-Bahn Station der Uni.
Wir wohnen zum Glück nicht weit weg und können zur Uni laufen.
Besser als jeden Morgen in der vollen Bahn zu stehen.
"Was denn?"
Ich drehe meinen Kopf etwas zu ihm.
"Du kannst mich doch nicht einfach aus meiner Wohnung werfen? Ich meine ich habe doch Recht! Hat er sich jemals bei dir bedankt? Du bist viel zu gut herzig, Jeongin. Lässt ihn einfach alles durch gehen. Du kannst doch nicht so absolut verliebt in so einen riesen Spasten sein, welcher nur an sich denkt! Er kapiert ja nicht einmal das sein Kind seine Mutter vermisst. Hauptsache so etwas wie:'Mein Kind kann mich nicht leiden!'. Bro, ich wünschte echt es wäre so. Anscheinend wurde er bis jetzt immer geliebt und ihm wurde wohl alles in den Hintern geschoben! Und weißt du was ich am meisten hasse? Das er einfach nicht kapiert das du seit Jahren in ihn verliebt bist! Wie kann man das nicht kapieren? Ganz ehrlich? Wie? Unauffällig bist du jetzt nicht wirklich."
"Du kennst mich einfach besser als die anderen, Gyu.", seufze ich, beobachte seinen kleinen Wutausbruch.
Eigentlich sieht es schon lustig aus, so wie er sich aufregt, es wäre nur noch Lustiger,wenn er wie Rumpelstilzchen wütend auf dem Boden stampft und dann explodiert.
Bei der Vorstellung fange ich an zu kichern, halte mir die Hand vor dem Mund.
"Innie ich liebe dich, aber ich halte es nicht länger mit ihm in einer Wohnung aus...also soll er endlich eine Wohnung finden."
"Gyu..."
"Nein Innie. Du weißt das ich dich mag und es tut mir auch leid für ihn jemanden verloren zu haben und all das, aber lieber schmeiße ich ihn raus, als wegen ihm in die Psychiatrie zu müssen. Er nagt an meinen Gehirnzellen und frisst sie gefühlt auf!"
Ich kichere etwas, beobachte den wütenden Beomgyu, welcher sich nicht mehr runter fahren möchte.
Habe ich schon gesagt, dass die Vorstellung einfach nur lustig ist? Nein?
Mir egal.
Jetzt habe ich es gesagt.
"Gib ihm noch etwas Zeit, Gyu. Bitte...für mich?"
Mit kuller Augen sehe ich ihn an, weshalb er seufzt, mir gegen die Stirn schnippst.
"Fein, aber nur für dich. Doch bricht er dir weiterhin das Herz, dann werde ich ihm den Schwanz abschneiden und ihm den so tief in den Mund schieben, dass er daran erstickt."
Lachend schüttle ich den Kopf.
"Dann brichst du mir auch das Herz, Gyu."
"Ganz ehrlich? Wieso willst du unbedingt so sehr an seinem Schwanz lutschen? Sicher das er einen hat?"
"Hast du denn einen, Gyu? Und jetzt sei nicht so. Du kannst Hyunjin nicht leiden, das ist okay, aber sei nicht so, Gyu."
"Ich kann ihn nur nicht leiden, weil er dir da Herz gebrochen hat. Mehr als nur einmal."
"Das weiß er doch gar nicht, Gyu..."
"Mir doch egal." knurrt er, geht zu Soobin und umarmt ihn fest, atmet tief durch.
Soobin hat genauso eine beruhigende Wirkung wie Chan oder Felix.
Finde ich.
Er ist ein ruhiger Mensch und trotzdem für alle da und versucht dort zu helfen wo er kann.
Er hat meinen Respekt.
Tief atme ich durch, beobachte die beiden und muss etwas schmunzeln.
Es sieht grade eher so aus als würde Gyu ein kleines Kind sein und Soobin seine Mama, bei welcher er sich grade wegen jemanden beschwert.
Achja..
Ich liebe Gyu schon...
Irgendwie.
Eigentlich bin ich nur noch mit ihm befreundet, weil er zu viel von mir weiß und ich nicht möchte das jemand anderes was davon erfährt.
Sonst müsste ich ja einen Mord begehen und ehrlich?
Ich bin viel zu süß für den Knast. Die würden mich ja alle gleich vergewaltigen wollen.
Da bin ich dann doch lieber mit Beomgyu befreundet.

All i want is your happiness (HyunIn)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt