Als wäre nichts passiert, aßen wir alle gemeinsam zu Mittag in der Mensa, ehe die anderen heim gingen und ich mich zu meinem Schülerberatungsgespräch verabschiedete. Momo hatte ich bereits Bescheid gegeben, also wartete sie vermutlich schon am Eingang, bis ich fertig war.
Vorsichtig klopfte ich an die Tür und trat mit einem gelangweilten „Herein." von Aizawa in den Raum. „Setz dich." Fügte er noch hinzu und ich nahm Platz auf dem Stuhl an einem kleinen Tisch gegenüber von ihm.
„Sie wollten mit mir reden." Leitete ich das Gespräch unsicher ein. „Richtig. Es geht um deine Spezialität und die Kampffertigkeiten." Ein Schauer durchfuhr mich, was sollte ich ihm nun erzählen? Wusste er etwas über meine Herkunft? Scheinbar hatte er meine Reaktion deuten können. „Deine Geschichte von dem traditionellen Bergdorf kenne ich schon. Vermutlich ist es das was Kommissar Tsukauchi dir befohlen hat anderen auf die Nase zu binden, falls diese Fragen stellen. Aber deine Herkunft interessiert mich auch nicht wirklich." Der Emo war wirklich knallhart und vergeudete keine Sekunde für Höflichkeiten, das machte ihn durchaus sympathisch in meinen Augen. „Viel eher geht es um dein Kampfverhalten. Ich sehe, dass du das nicht zum ersten Mal gemacht hast und dass du deine Gegner angreifst, während du das Risiko akzeptierst, dass er dabei draufgehen könnten. Nichts was man in unserer heutigen Heldengesellschaft als normal betrachten würde."
„Also da-
„Außerdem habe ich noch nie zuvor eine Spezialität gesehen, die mit dem Körper verbunden ist. Du hast gesagt, dass dieses ‚Chakra' wie Blut durch deinen Körper fließt, aber viel eher wirkt es auf mich, als wäre es deine Lebensenergie. Wenn ich eine Spezialität lösche, wird die betroffene Person ebenso machtlos wie ein Normalo, aber in deinem Fall wird dir die gesamte Lebensenergie entzogen, im Prinzip kann ich dich mit einem Blick töten." Ob der mit den anderen Schülern auch so redete? Es würde mich nicht wundern, wenn auch mal die ein oder andere Träne fließen würde. Dennoch musste ich ihm seinen scharfen Verstand zu gestehen.
„Meine Lebensenergie..." Dachte ich laut nach. Vermutlich hatte er recht, ohne Chakra wäre ich wohl tot, das erklärt auch die Wirkung seiner Löschung. „Ich schätze man könnte behaupten, dass es meine Lebensenergie ist. Allerdings funktioniert das ganze wie ein Speicher, der sich immer wieder füllt und mit Training aber auch wachsen kann. Das Chakra das ich verwende kann ich dann beliebig manipulieren, sofern ich die Technik dazu erlernt habe." Erklärte ich, den Finger nachdenklich an mein Kinn gelegt.
„Verstehe, damit wäre meine These bestätigt. Das bedeutet aber auch, dass ich im Ernstfall nicht einfach eingreifen könnte und deine Macke löschen könnte, falls du etwas Dummes vorhaben solltest." Normalerweise würde ich mich in dieser Situation beschweren, aber ich hörte ihm einfach weiter zu. „Als Lehrer muss ich auf meine Schüler aufpassen und darf sie nicht verletzten, geschweige denn sie in Lebensgefahr bringen. Allerdings scheint mir dein Wille zu kämpfen in vielerlei Hinsicht besorgniserregend, wie auch hoffnungsbringend."
Ich blickte ihm tief in die Augen – war ja auch das Einzige, was von ihm zu sehen war – und versuchte zu deuten, worauf er hinaus wollte. Aber sein Blick war ungefähr so vielsagend wie der Unsinn, den Hidan von sich zu geben pflegte. „Das ergibt Sinn, aber worauf genau wollen Sie damit hinaus?" fragte ich schließlich doch. Eine kurze Stille.
„Ihr habt nun zwei Wochen Zeit für euer Training und keinen Unterricht wegen des Sportfests. Bei diesem Fest geht es darum sich selbst als Held zu beweisen, Agenturen seine Fähigkeiten zu zeigen und seinen eigenen Horizont zu erweitern. Die Aufgaben sind von Jahr zu Jahr unterschiedlich, aber Zweikämpfe finden eigentlich jedes Mal statt. Falls du es bis zu diesen Kämpfen schaffen solltest, hast du bereits die Hauptaufmerksamkeit auf dir liegen. Vermutlich nicht erst dann, da die ganze 1A im Medien-Spotlight steht."
Ich wusste immer noch nicht was er nun von mir wollte.
„Es ist richtig bei einem ehrlichen Kampf den Gegner so anzugreifen, als würde man ihn töten wollen.", die Worte kannte ich irgendwoher. „Allerdings kann es gut sein, dass du gegen jemanden antrittst, der bei Weitem nicht die Erfahrung besitzt, wie du. Solltest du also für zu schwere Verletzungen sorgen oder dich deutlich mordlustig verhalten, kann es sein, dass du disqualifiziert wirst oder die Helden kein Interesse an dir finden. Das wär's dann mit deiner Karriere." Nachdenklich blickte auch auf meine Hände. Meine rechte Daumenkuppe war völlig vernarbt, vermutlich die Nachwirkungen dessen, wenn ich meinen vertrauten Geist rief – was nicht allzu oft vorkam. „Verstehe..." entgegnete ich, nicht sicher was ich dazu sagen sollte. „Sollte dein Gegner bei den Zweikämpfen bereits verletzt sein oder in irgendeiner Weise beeinträchtigt und kann nicht sein Potenzial ausschöpfen, bitte ich dich, nicht anzutreten."
„Sie Vertrauen meinem Verantwortungsbewusstsein wirklich überhaupt nicht." Keine Ahnung, ob das nun eine Feststellung oder eine Frage war, ebenso ob ich beleidigt sein sollte oder mich schämen sollte, da ich mich nun mal kannte...
„Ob ich darauf vertrauen kann, wird sich beim Sportfest zeigen. Enttäusche mich lieber nicht, wie du weißt, hab ich ungern Schüler ohne Entwicklungspotenzial."
Nach dem Gespräch:
„Da bist du ja!" Momo winkte mir zu, als ich aus dem Glaskasten herauskam. „Jap. Können wir auf dem Heimweg noch etwas essen? Ich sterbe vor Hunger." Eine ganz normale Konversation nach einem so eigenartigen Gespräch. „Klar." Momo lächelte mich an, was ich erwiderte. Aizawa hatte mir letzten Endes nur einen Tipp für das Sportfest gegeben, als würde er sich tatsächlich um mich sorgen. Er wusste immerhin am besten, dass ich hier eigentlich nicht ins Bild passte, dennoch hatte ich ihm bisher nicht die Wahrheit erzählt. Meine Herkunft war noch immer ein Geheimnis zwischen Tsukauchi und mir, denn meine Mitschüler hatten mir sowieso nicht geglaubt und Momo?
Das war ein Thema, das ich noch nie mit ihr angesprochen hatte, weshalb ich bereits eine Vermutung hatte, dass die Yaoyorozus Bescheid wussten - wäre mir vielleicht sogar lieber.
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Flourish
Fanfic[Naruto x Bnha] Kämpfe und Kriege. Zwei Schlagwörter, die den Tagesablauf der jungen Kunoichi Kana Uchiha (OC) seit Beginn des vierten Ninjakrieges recht gut beschrieben. Da konnten die Dinge schon mal einen unerwarteten Lauf nehmen, doch dass man s...