Nur um in Franzels blöde grinsendes Gesicht blicken zu müssen.
Ohne lange zu fackeln, lange ich nach vorn und umschließe seinen Hals grob mit beiden Händen.
Etwas überrascht bin ich, als mein Versuch, ihn ins Zimmer zu zerren sich als eine unwirkliche Leichtigkeit herausstellt.
Doch in meinem blinden Zorn verschwende ich keinen Gedanken daran.
Ich stoße ihn von mir und warte vorfreudig auf das dumpfe Rums seines Aufschlages, gefolgt vom sanften Pfeifen der aus seinen Lungen gejagten Luft...Bedauerlicherweise vermag ich es kaum zu hören.
Er ist gute zwei Meter von mir entfernt gelandet, unmittelbar zu Jarrys Füßen.
Franzel starrt aus Angst geweiteten Augen zu mir hoch, schwerst damit beschäftigt noch weiter von mir weg zu kriechen.
Breit grinsend gehe ich ihm hinterher, jeder Schritt mit einem Stampfen unterlegt. Wie ein Hamstertier auf Erkundungstour in seinem gerade gereinigten Käfig nach jedem zweiten Schritt ängstlich wieder zurück ruckt, lässt ihn meine kleine Drohgebärde in regelmäßigen Abständen zucken.„Das ist nicht der korrekte Weg, mit so etwas umzugehen. Ich möchte, dass du auf der Stelle aufhörst!" Gerade im Begriff, mich auf das elendige Stück Kohlenstoffverschwendung zu stürzen, halte ich inne.
Jarrys Blick ist schmerzhaft kalt, mit stählernen Lanzen stechen seine Augen unter den zusammengezogenen Brauen hervor. Ich ducke mich noch weg, obwohl ich längst getroffen und schwer verletzt bin.
Warum steht er mir nicht bei? Er hat es selbst gesagt, es gibt Herren und es gibt Diener!
„Entweder, du verstehst eine solche Aussage als einen Grund zum Amüsement oder du bittest den Redner sich zu entschuldigen, nachdem du ihm erklärt hast, was dir an seiner Bemerkung nicht gefällt."
Mein erster Reflex ist die Rechtfertigung, geboren aus der verzweifelten Hoffnung, er würde seinen Fehler noch einsehen und mir endlich beipflichten.
„Aber du hast doch gesagt..."
„Nein! Nicht ich habe gesagt, es gäbe hier etwas wie eine Hierarchie, etwas hat mich missbraucht, um euch diese verwerfliche Ansicht zu übermitteln. Doch selbst wenn es eine Hierarchie gibt, bedeutet das nicht, dass eine der entstandenen Gruppen das Recht hat, über eine andere zu richten!"
Mein Gesicht wird von unkontrollierbaren Zuckungen befallen, so sehr sträube ich mich gegen seine Worte. Scheel starre ich ihn an, meinen Kopf Zentimeter für Zentimeter immer weiter in eine schräge Lage ruckend, während ich mein rot pulsierendes Hirn zu einer schlagkräftigen Entgegnung zu zwingen versuche.
Ich knurre frustriert, mein irrer Hass ergreift mehr und mehr Besitz von meinen Gliedern, bis ich zitternd und eigenartig verrenkt da stehe.Das kann nicht wahr sein, nein, NEIN, NEIN! Ich WILL nicht, ich KANN... NICHT NACHGEBEN!
Mein Speichel bildet Bläschen, als ich ihn mit einem übergeschnappten Ausatmen durch meine Zähne presse.
Als mir mein Hirn jedoch keine Antwort liefern mag, beiße ich die Zähne aufeinander, dass es knallt, ziehe die Lippen krampfend zurück und stoße zischend hervor: „Ich bitte dich darum, dich zu entschuldigen, Franzel! Ich finde dein Vorurteil höchst beleidigend, und ich sehe nicht ein, mir Derartiges bieten zu lassen!"Die Panik hat ihn inzwischen ans Hyperventilieren gebracht, dementsprechend fällt ihm die Antwort schwer.
Es raubt mir um ein Haar den letzten Nerv.
„I-ich bitte u- hum ... Entschuldigung, i-ich wo-hooolte dich nicht bel-l-heidigen."
Meine Wut ist größer noch als mein übliches Verlangen, mich an der Schwäche und Angst meines Gegenübers zu laben.
„MEINEM FREUND, dem ich -zu deinem GLÜCK- aus TIEFSTEM HERZEN ergeben bin, der soeben deinen HÜBSCHEN ARSCH davor BEWAHRT hat, von mir in ZWEI HÄLFTEN GERISSEN zu werden, DEM dankst du NICHT? Du bittest ihn NICHT AUCH um VERZEIHUNG?"
Nach dem dritten Wort hat Franzel die Augen fest zugekniffen und die Hände schützend vor sein Gesicht erhoben.Armselig. Lächerlich. Schwach. UNWÜRDIG!
Oh, wie ich es verabscheue, wenn Menschen nicht einmal zu dem stehen, das sie tun!
Sieh mir gefälligst in die Augen, begreife, was du falsch gemacht hast, akzeptiere es!
Akzeptiere, dass du vor mir nichts als eine abartige Made bist, die ich nur nicht zerquetsche, weil mein wundervoller Freund eine Schwäche für aasfressende Weichtiere wie dich hat!
Ignoriere mich, die Gefahr und dein Versagen nicht, in dem du wegsiehst, dich wie ein verdammtes Karnickel in seinem Bau hinter zugekniffenen Augen versteckst!
Ich kann bei bestem Willen nicht sagen, was mich jetzt noch davon abhält, ihm einfach den Kopf vom Halse zu reißen.
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Mysterie
Детектив / ТриллерStelle dir vor, dein Leben kotzt dich an. Nicht dieses pseudo Ding, das jeder während der Pubertät mal hat. Sondern so richtig. Stahl harter Verdruss und ein tiefwurzelnder Hass auf alles um dich herum. Und dann ändert sich etwas. Die Veränderung b...