♡ Kapitel 13 ♡

1.4K 139 44
                                    

"I can't be your friend, can't be your lover" Memories - Conan Gray

...

"Wie-ge-schritt, cha-cha-cha und Wie-ge-schritt, cha-cha-cha", wies Tamino das kleine Grüppchen Senioren, welches sich im Saal verteilt hatte, an, während leise Musik im Hintergrund lief. "Toll machen Sie das und jetzt die Herren. Und Wie-ge-schritt, cha-cha-cha..."

Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als ich Louis zwischen all den älteren Herrn entdeckte. Konzentriert starrte er auf seine Füße, während er Taminos Anweisungen Folge leistete. Ab und zu schienen sie nicht ganz das zu tun, was sie sollten, denn dann blickte er sie einen Moment lang verwirrt an, ehe er den Kopf schüttelte und erneut begann, die Schritte zu tanzen.

"Das sieht fabelhaft aus." Tamino klatschte zweimal in die Hände, woraufhin alle aufhörten und zu ihm sahen. "Okay und jetzt suchen sich alle einen Tanzpartner und dann üben wir das Mal Partnerweise."

Es begann ein allgemeines Gemurmel und während sich alle zu Paaren bildeten, kam Louis zu mir hinüber gelaufen und strahlte mich glücklich an. "Ich liebe das."

Er ließ sich neben mir auf die Bank fallen. "Ich habe das Gefühl, ich bin einer dieser Tänzer aus dem Fernsehen." Er zog eine Grimasse. "Wahrscheinlich sieht es nicht ansatzweise so gut aus, aber ich fühle mich so leicht, so unbesiegbar."

Ich wandte mich ihm zu und automatisch schlich sich mir ein Lächeln auf die Lippen. Seine Haare waren ganz verwuschelt, wie eigentlich immer und noch immer fragte ich mich, wie sie sich wohl anfühlten. Ob sie genauso fluffig waren, wie sie aussahen? Ich konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Nicht von seinen Augen, die jedes Mal ein Kribbeln in mir auslösten, wenn sich unsere Blicke trafen. Nicht von den kleinen Falten, die sich darum bildeten, wenn er lachte, nicht von seinem leichten Bart, welcher ihn gleichzeitig jünger und älter aussehen ließ. Und auch nicht von seinen zarten Lippen.

"Harry?"

"Huh?"

"Habe ich etwas im Gesicht?" Er wagte ein vorsichtiges Lächeln.

Ich schüttelte den Kopf. "Du bist nur so..."

Erneut trafen sich unsere Blicke. Meine Knie wurden ganz weich und würde ich nicht sitzen, hätte ich bestimmt das Gleichgewicht verloren. Mein Herz hämmerte wie wild in meiner Brust und ich spürte, wie meine Hände begannen, zu schwitzen. Louis hob eine Augenbraue und sah mich fragend an.

"... wundervoll." Meine Stimme versagte beinahe und so waren meine Worte nicht mehr als ein Flüstern.

Plötzlich hörte ich hinter uns ein Räuspern und wandte den Blick von Louis ab, noch ehe ich eine Reaktion in seinem Gesicht hatte erkennen können. Ich sah direkt in die Augen meiner Tochter, die uns breit angrinste. "Tanzt einer von euch mit mir?"

"Natürlich, Prinzessin", antwortete Louis, ehe ich etwas sagen konnte und nahm Valerie bei der Hand, bevor er mit ihr hinüber zu den anderen ging.

Ich sah den beiden eine Weile zu, ehe ich mich ebenfalls erhob und guckte, ob ich mich nützlich machen konnte. Tamino hatte mich schon öfter um Aushilfe bei Tanzstunden gebeten und da ich selbst vor einiger Zeit relativ regelmäßig eine Tanzschule besucht hatte, wagte ich zu behaupten, dass ich ein wenig Ahnung vom Tanzen hatte. Ich ging ein wenig umher und half bei dem ein oder anderen Tanzpaar ein wenig, indem ich Ihnen noch einmal die Schritte zeigte oder ihre Haltung ein wenig korrigierte.

Als der Song zu Ende war, zeigten Tamino und ich die nächsten Schritte, ehe sich wieder Paare bildeten und Tamino ein neues Lied wählte, zu welchem sie tanzten. Es war eine wirklich liebe Gruppe und ich merkte, wie sehr ich es vermisst hatte, hier zu sein. Das letzte Mal war schon eine halbe Ewigkeit her. Während ich ab und zu Tipps gab, tanzte ich hier und da auch mal mit einigen älteren Dame, mit denen man sich ausgesprochen gut unterhalten konnte. Gerade war ich zum Beispiel mit Bärbel, der Dame, von welcher Tamino mir erzählt hatte, in ein nettes Gespräch vertieft.

Strong - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt