♡ Kapitel 22 ♡

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"I'm nothing but a problem, leave you crying overnight" Your Sister Was Right - Wilbur Soot

...

Ich wurde von einem mir sehr vertrauten Geruch geweckt. Es war ein Geruch, der mich sehr an meine Kindheit erinnerte, doch ich konnte ihn irgendwie nicht richtig einordnen. Mein Blick fiel neben mich.

Louis war weg.

Sofort breitete sich ein ungutes Gefühl in meinem Inneren aus und ich schlug die Decke zurück. Panik machte sich in mir breit. Ich sah mich im Raum um, doch er war nicht hier. Vielleicht war er im Wohnzimmer, vielleicht war er im Bad. Hoffentlich.

So schnell wie mich meine Beine tragen konnten, sprintete ich aus dem Raum. Ich wollte gerade zum Badezimmer, als ich Geräusche von unten hörte. Verwundert runzelte ich die Stirn. Musik drang hinauf, solche, wie sie meine Mum liebte. Auch der Geruch war nun viel intensiver. Ich folgte der Musik, den Stimmen und dem Lachen  und landete schließlich unten in der Küche, wo ich auf meine Mum und Louis traf. Die beiden waren gerade damit beschäftigt, Waffeln zu backen und nun wusste ich auch wieder, woher ich diesen Geruch kannte, denn früher hatte meine Mum oft für mich und meine Schwester Gemma Waffeln gebacken.

 "Guten Morgen, mein Schatz!", rief meine Mum, als sie mich entdeckte und ehe ich versah hatte sie mich in ihre Arme geschlossen und mir einen Schmatzer auf die Wange gedrückt. Auch Louis, der gerade das Waffeleisen zudrückte, hob nun den Kopf und lächelte mich an. "Ich hab deine Mum angerufen, war das okay? Ich... fühle mich irgendwie nicht wohl, mit dir ganz alleine." Das Lächeln auf seinen Lippen verschwand. "Tut mir leid."

"Lou." Ich schenkte ihm ein Lächeln, woraufhin auch seine Mundwinkel sich wieder ein Stück hoben. "Dir muss gar nichts leid tun. Es ist gut, dass du weißt, was dir hilft."

"Dann ist es okay?"

Ich nickte. "Es ist okay."

Louis formte ein stummes "Danke" mit den Lippen, ehe er nach einem Teller neben sich griff und damit auf mich zu kam. Er hielt ihn mir hin und nahm sich selbst ein Stück von der Waffel, die sich darauf befand. Ich tat es ihm gleich und musterte ihn einen Moment lang. Er sah besser aus, als gestern Abend.

"Wie hast du geschlafen?"

"Gut." Er lächelte. "Ich habe sogar durch geschlafen."

Ich spürte ein leichtes Kribbeln in meinem Brustkorb. Ich liebte sein Lächeln. Es war so ehrlich, so rein. Und unfassbar niedlich. Ich liebte die Lachfalten, die dabei an seinen Augen erschienen, ich liebte seine leichten Grübchen. Und ich liebte es, wie seine Wangen dabei jedes Mal ein klein wenig erröteten. "Das ist schön, Lou."

"Wie ist die Waffel? Die habe ich ganz alleine gemacht. Mein erster Versuch."

Ich musste grinsen. "Hast du toll gemacht."

Ich half Louis beim Fertigstellen der Waffeln und unterhielt mich mit meiner Mum über ihre Woche. Ich fand es gut, dass er sie hergeholt hatte, denn man konnte richtig spüren, dass es ihm besser damit ging. Generell wirkte er heute im Allgemeinen ruhiger als gestern. Ich hatte vermutet, dass er vielleicht Zeit für sich bräuchte, aber ganz im Gegenteil: Die ganze Zeit über wuselte er um uns herum und suchte unsere Nähe.

Im Laufe des Vormittags ging Louis irgendwann nach oben in mein Schlafzimmer, weil er sich für eine Weile hinlegen wollte. Während des Frühstücks waren ihm immer wieder die Augen zugefallen und er wäre öfters beinahe eingeschlafen.

Ich begleitete ihn nach oben und setzte mich auf die Bettkante, nachdem er sich in meine Bettdecke eingekuschelt hatte. Er rollte sich auf die Seite und sah mich an. Dann streckte er vorsichtig seine Hand nach mir aus und verschränkte unsere Finger miteinander, ehe er die Augen schloss. Ich sah hinab auf unsere Hände. Vorsichtig strich ich mit meinem Daumen über seinen Handrücken. Ich konnte sehen, wie sich bei dieser Berührung ein kaum merkliches Lächeln auf Louis' Gesicht bildete.

Strong - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt