"Watercolor eyes, watercolor eyes, watercolor eyes. That don't make it right" Watercolor Eyes - Lana Del Rey
...
"Harry, beruhige dich bitte."
"Ich will, dass er geht." Meine Stimme zitterte und ich war froh, dass Tamino mich gerade nur am Telefon hörte und nicht sehen konnte, wie fertig ich war. "Ich bin nicht für ihn verantwortlich und ich möchte, dass er verschwindet. Er mischt sich in Sachen ein, die ihn nichts angehen und ich will nicht mit ihm über mein Privatleben reden."
"Du und Valli lebt alleine, da ist es doch klar, dass er früher oder später gefragt hätte. Er meinte es doch nicht böse."
Ich fuhr mir mit der freien Hand durch die Haare und schloss die Augen, ehe ich einen tiefen Atemzug nahm. "Ja, das weiß ich doch." Ich seufzte. "Ich kann das einfach nicht. Ich habe mit Valli und dem Studio genug um die Ohren. Es ist nicht meine Aufgabe, ihn durch zu füttern. Er soll einfach verschwinden und sich einen vernünftigen Job suchen."
"Das ist sicher nicht mal so getan, versuch, dich in seine Lage zu versetzen. Ich weiß, dass du nicht für ihn verantwortlich bist, aber du kannst ihn doch nicht zurück schicken. Ich kenne dich, das wirst du nur bereuen. Ich fahre nach der Arbeit sofort zu dir, okay? Lenk dich bitte ab und mach etwas schönes mit Valli. Sie hat mir gestern erzählt, du hättest ihr letzte Woche versprochen, dass ihr beide nochmal zum See gehen und die Enten beobachten wolltet. Wollen wir uns dort treffen? Ich kann hier in einer Stunde weg."
Ich nickte, bis ich realisierte, dass er es nicht sehen konnte. "Ja, okay. Bis später."
Ich legte auf und starrte noch eine ganze Weile gegen die Wand in meinem Büro, bis ich mich endlich aufraffen konnte, den Raum wieder zu verlassen. Ich ging die Treppe hinauf und klopfte an Valeries Zimmertür. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, als mir von drinnen die Titelmelodie von Bibi und Tina entgegenschallte.
"Herein?", kam es von drinnen und ich drückte die Türklinke hinunter.
"Na, Maus", begrüßte ich sie und kniete mich neben sie auf den Teppich. Sie war gerade damit beschäftigt, eines ihrer Schleichpferde zu satteln und stellte es anschließend zu drei weiteren in die Reithalle, die wir vor einer Weile gemeinsam aus einem alten Schuhkarton gebastelt hatten. "Was machst du da schönes?"
"Ich gebe eine Reitstunde", erklärte sie mir und deutete auf die Pferde. "Möchtest du mitspielen? Du kannst Amy spielen und auf Johnny reiten."
"Ich wollte eigentlich fragen, ob wir ein bisschen an die frische Luft gehen wollen, solange die Sonne noch scheint. Morgen soll es den ganzen Tag regnen."
Sofort begannen ihre Augen zu strahlen. "Können wir dann zum See mit den Enten gehen? Bitte, du hast es mir letzte Woche versprochen."
"Ja, können wir machen." Ich lächelte. "Möchtest du deine Reitstunde noch zu Ende machen und wir treffen uns dann unten?" Sie nickte wild und drückte mir einen Kuss auf die Wange, ehe ich wieder aufstand und den Raum verließ.
Ich ging in die Küche, um zu schauen, ob Louis noch dort war und als dies nicht der Fall war, sah ich im Wohnzimmer nach. Doch auch dort war keine Spur von ihm. Ein wenig irritiert ging ich in Richtung Badezimmer und klopfte an die Tür. Ich erhielt keine Antwort und als ich die Tür öffnete, war der Raum leer. Beunruhigung machte sich in mir breit und ich begann, sämtliche Räume nach ihm abzusuchen.
"Louis? Louis!", rief ich immer wieder, doch ich fand nicht die geringste Spur von ihm.
Das ungute Gefühl wurde immer präsenter und breitete sich in meinem ganzen Körper aus. Als ich alle Räume abgesucht hatte, bestätigte sich meine Vermutung: Louis war gegangen. Ich lief in mein Büro und durchsuchte meine Schreibtischschubladen, sah im Flur in der Kommode nach und schließlich auch in meiner Jackentasche, wo sich mein Portemonnaie befand. Ich runzelte die Stirn. Alles war noch da. Er hatte weder irgendwelche Wertgegenstände noch Geld von mir mitgehen lassen. Warum war er abgehauen? Hatte ich ihm doch mehr Angst gemacht, als er gezeigt hatte? Hatte ich etwas falsches gesagt?
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Strong - Larry Stylinson
Fanfiction"Wie heißt du?" Der Fremde wich zurück, als ich vorsichtig meine Hand nach ihm ausstreckte. Seine Körperhaltung drückte so viel Angst, so viel Unsicherheit aus, dabei wollte ich ihm doch nur helfen. Sein Blick glitt einmal über meinen Körper, ehe er...