...und das nächste Kapitel!
*León*
Ein unglaublicher Schmerz bricht in meinem Herzen aus. Sie will nicht?! Wieso hat sie mich dann geküsst? Wieso hat sie mir dann dauernd Hoffnungen gemacht? Wieso? Ohne zu überlegen stehe ich auf und renne ihr hinterher. Ich brauche Antworten! Ich höre ein Schluchzen von ihr, traue mich aber nicht sie anzusprechen. Zuerst sollte sie sich beruhigen. Als wir uns schließlich auf irgendeinem Platz in Buenos Aires befinden, muss ich sie jetzt einfach wieder ansprechen.
Ich: Wieso denn nicht?
Sie dreht sich um und funkelt mich wütend und mit einem kleinen Funken Angst an. Ihre Wimperntusche ist verlaufen, aber trotzdem sieht sie einfach nur atemberaubend aus, auch wenn sie weint.
V: Ich kann nicht...
Ich kann nicht?! Sie dreht sich wieder um und will weiter gehen, aber ich kann jetzt nicht einfach kampflos das Feld überlassen.
Ich: Das ist keine Antwort!
V: Doch!
Sie dreht sich wieder zu mir um und beginnt noch stärker zu Schluchzen. Ich nehme nur noch sie und mich wahr, alles andere verschwindet. Sie vielen Leute, welche über den Platz hasten, Häuser, Marktstände — es gibt nur noch mich und sie. Wie gerne würde ich Vilu jetzt in den Arm nehmen... aber das würde sie nicht zulassen — oder? Vorsichtig starte ich den Versuch und ziehe sie zu mir heran und umarme sie. Sie umarmt mich zurück (!) und weint weiter in mein T-Shirt. Tröstend streiche ich mit einer Hand über ihr weiches Haar. Wieso muss Liebe so kompliziert sein? Doch dann schubst sie mich weg. Warum spielt sie DIE GANZE ZEIT mit MEINEN GEFÜHLEN?
Ich: Violetta, was soll das? Du willst nicht mit mir ausgehen, du läufst davon, dann tröste ich dich wieder und dann schubst du mich weg? Wieso spielst du mit mir?
Jetzt wird sie aber wütend. Ihre Augen funkeln mich an. SIE spielt mit mir — nicht ICH.
V: Ach ja? Du spielst mit den Gefühlen von Mädchen, lässt sie einfach stehen, kümmerst dich nicht darum, ob sie weinen oder nicht. Und jetzt willst du mich auch noch von deiner Liste streichen: „Violetta — abgehakt."
So ein Quatsch! Ich habe mich GEÄNDERT! Nun gehe ich einen Schritt weiter auf sie zu.
Ich: Du denkst also tatsächlich so über mich?! WER ist dir gerade hinterhergelaufen? WER hat dich gerade getröstet? WER hat dir das Leben gerettet? ... und WEN verletzt du die ganze Zeit?
Sie sagt nichts, sondern weiß nicht, wo sie hinschauen soll.
Ich: Und wer liebt dich? Ich. Ich liebe dich Violetta. Ich liebe dich.
Sie scheint zu versteinern, doch dann wandert ihr Blick langsam zu meinem.
V: ...du liebst mich?
Ich: Ja. Ich liebe dich.
Kurz scheint die Zeit still zustehen, als wir und in die Augen schauen. Ihr traumhaften schokoladenbraunen Augen! Doch dann weicht sie meinem Blick wieder aus.
V: León. Wie vielen Mädchen hast du das schon gesagt? 100? 150? Ich will mich nicht von dir verarschen lassen! (Sorry, für die Wortwahl...)
Das Schlimme ist, dass ich sie sogar VERSTEHE, weshalb sie nicht mit mir ausgehen will, aber es geht nicht um die anderen Mädchen, es geht um UNS!
Ich: Es geht nicht darum, WIE VIELE ich schon hatte, sondern darum, dass ich DICH LIEBE und ich DAS EHRLICH MEINE! Außerdem habe ich denen NIE gesagt, dass ich sie lieben würde!
V: Ach ja? Und wer kann das beweisen?
Herausfordernd sieht sie mir tief in die Augen. Ehrlich blicke ich sie an.
Ich: Ich. Du hast mein Wort....
Doch auf einmal unterbricht mich jemand. Eine Mädchenstimme. Erst jetzt nehme ich mehrere Pärchen um uns herum wahr, die der Diskussion interessiert zu folgen scheinen. Die Stimme kommt mir bekannt vor, aber ich kann sie niemandem zuordnen. Das Mädchen hat schwarze Haare, die sie sich zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hat, und blaue Augen. An ihrer Hand hält sie ihren Freund, einen Typen mit verwuschelten blonden Haaren.
X1: ...und meines. León hat nie behauptet, dass er uns lieben würde.
Nun ergreift auch ein anderes Mädchen Worte. Sie kommt mir ebenfalls bekannt vor. Dunkelbraune Haare und eine sehr schöne Nase.
X2: Ebenfalls mein Wort. Er hat uns wenn dann Komplimente gemacht. Wir haben es uns alle erhofft,....
Die wohl beste Freundin neben ihr, vollendet den Satz.
X3: ...dass er es uns sagen würde, aber hat er nie. Wir waren blind vor Liebe, beziehungsweise Schwärmerei.
Ein viertes Mädchen meldet sich zu Wort.
X4: Uns war bewusst, mit wem wir uns eingelassen hatten und habe immer gedacht, dass wir vielleicht sein Herz berühren würden — oder?
„Ja, ihr habt vollkommen Recht, es stimmt ...!", bezeugt noch der Rest der Mädchen die Worte von den Vieren.
X1: Also, Vio... Violetta, León IST ein durch und durch guter Mensch. Ich habe ihn so kennengelernt, nur waren ihm nie Gefühle wichtig, nehme ich an. Glaub ihm. Wir beneiden dich alle sehr. León ist ein toller Junge — wirklich! Auch wenn er früher nie wirklich Gefühle wahrgenommen hat.
Die restlichen Mädchen nicken zustimmend und nehmen langsam wieder ihre Shoppingtour oder so auf. Die dunkelhaarige geht noch einmal zu Vilu, nimmt ihre Hand, schaut sie eindringlich an und geht dann ebenfalls ihren Weg weiter. Wir schauen ihr hinterher, bis sie unter der Menschenmasse verschwunden ist, dann treffen sich wieder unsere Blicke.
V: León... Es tut mir Leid...
Entschuldigend sieht sie mich an und sie scheint sich auch ein bisschen zu schämen.
Ich: Du musst dich nicht entschuldigen. Ich verstehe dich ja, aber ich kann es nicht verhindern, dass ich dich liebe. Es tut MIR Leid.
Schweigend sehen wir uns in die Augen, gehen aufeinander zu und umarmen uns.
*Violetta*
Innig umarmen wir uns und ich genieße seinen wunderbaren Duft und seine Wärme und Liebe, mit der mich förmlich aufladen zu scheint. Ich bin so kindisch. Natürlich habe ich ihm geglaubt, aber er hätte es ja auch nur so behaupten können! Schließlich lösen wir uns leider wieder voneinander und León blickt mich ernst an.
L: Also, wenn ich dir jetzt nochmals die Frage stellen würde, würde deine Antwort anders lauten?
Ich: Ja! JA! Ich will mit dir ausgehen!
Glücklich strahlt León mich mit seinen wunderschönen braun-grünen Augen an und ich kann nur noch zurückstrahlen, er umarmt mich erneut und dreht sich einmal mit mir. Und ja, ich liebe IHN — León!
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Como Quiere
FanfictionWie liebt man einen Herzensbrecher? Das Leben der 16 jährigen Violetta Castillo wird komplett auf den Kopf gestellt, als ihr Vater aufgrund seiner Firma nach Paris ziehen muss. Er bittet seinen alten Freund Ricardo Vargas mit seinem Sohn ins Haus de...