Kapitel 35

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*unbearbeitet*

Melison P.O.V

"Frühstückst du mit uns?"- fragte ich Leon, als wir gleichzeitig unsere Zimmern verließen.

"Ja. Heute ausnahmsweise. Ich will nur die Reaktion deiner Mutter sehen."-meinte er und schloss die Tür hinter sich. Ich tat es ihm gleich.

"Hoffentlich hat es Ally geschafft  unseren Vater zu überreden. "-murmelte ich und lief die Treppen herunter.

"Kann nichts schief gehen."-hörte ich Leon sprechen.

Aber er hat nicht recht. Klar, es kann was schief gehen. Meine Mutter könnte keine Lust mehr auf einen Urlaub haben oder mein Vater könnte ebenfalls keine Lust haben. Es könnte auch sein, dass jemand krank wird oder vielleicht es zu einem Unfall kommen könnte. Nein, so schlimm kann es nicht gehen.

Schließlich betraten wir das Esszimmer und ließen uns auf den Stühlen, welche am Tisch stehen, nieder. Sofort nahm ich dem Geruch von frisch angebratenen Toastbrot, den süßen Kakao und vom Kaffe wahr. Der Tisch wurde auch schon gedeckt.

"Guten Morgen Mum."- begrüßte ich sie. Irgendwas stimmt nicht, denn sie lächelt glücklich. Nein, lächeln tut sie nicht, sondern sie grinst. Wie ein kleines Kind, welches gerade Geburtstag hat und auf die Geschenke der Eltern wartet.

"Morgen Ally. Oh! Morgen Leon!"- freute sie sich.

"Guten Morgen, Ms Copper."- begrüßte er sie etwas verwirrt.

"Ach! Sag zu mir einfach Anne."-winkte sie ab.

Danach verlief unser Frühstück ruhig, denn jeder genoss dieses warme Toastbrot mit verschiedenen Marmeladen.

Gerade nahm ich eine weitere Scheibe Toastbrot, beschmierte dieses mit Erdbeermarmelade und führte diesen zu meinem Mund, als mich meine Mutter unterbrach. "Sag mal. Hast du schon am Donnerstag was vor?"-fragte sie mich.

"Ehm. Nö. Warum? "

"Ach. Nichts nichts."-murmelte sie und nahm ein Schluck von ihrer Tasse Kaffee. Dann kehrte wieder ein Schweigen ein. Man hörte nur, wie das Besteck auf den Teller klirrte und wie die Tassen mit einem dumpfen Geräusch auf den Tisch gestellt wurden. Ich genoss meinen leckeren und warmen Kakao und schenkte mir sogar eine weitere Tasse ein. Danach schnappte ich mir eine weitere Scheibe Toastbrot und beschmierte dieses mit Himbeermarmelade. Ab und zu kam der Koch und gab etwas anderes zu Essen, wie zum Beispiel ein Joghurt, und verschwand auch schweigend wieder. Da dieser Joghurt so einladend wirkte, schnappte ich mir diesen und löfftelte es aus. Als ich endlich satt war, schob ich das ganze Besteck und inclusive Geschirr von mir weg und legte meine Hände auf meinen Bauch. Ich fühlte mich gerade so, als würde mein Bauch jeden Moment platzen.

Erst jetzt spürte ich die Blicke von Leon und meiner Mum, weswegen ich etwas schief grinste. "Hatte echt Hunger."-murmelte ich. Trotzdem starrte mich meine Mutter an. "Und...was ist mit den Fotoshooting nächste Woche?" - fragte sie mich.

Eigentlich wäre ich nächste Woche nicht hier, sondern in meinem Heimatland USA! Glücklich werde ich mit meiner vollständigen Familie dort leben und jeden Tag es genießen. Ja. Das würde ich ihr gerne antworten. Aber währenddessen ich mir eine andere Antwort überlegte, da ich ihr das nicht sagen darf, kam mir Leon zuvor. "Machen Sie sich keine Sorgen. Ich hätte sowieso heute Ally in ein Fitnessstudio eingeladen." Meine Mutter und ich zogen verwundert die Augenbrauen nach oben.

Hat er gerade indirekt gesagt, dass ich fett sei und dringend zum Fitnessstudio muss? Whaaaat? Ich bin nicht fett! Eigentlich komme ich aus einem Reiterhof, was nicht heißt, dass jeder wie eine Barbiepuppe aussieht! Naja. Okey. In der USA sind zwar viele Übergewichtig, aber das lassen wir mal raus. Aber ich gehöre nicht zu diesen Menschen? Oh. Gott. Seid Ally und ich die Rollen getauscht hatten, benehme ich mich wie eine kleine Tussi. Früher hat es mich nicht interessiert, wie fett ich bin und welche Klamotten ich trage oder ob meine Wimperntusche verschmiert ist, dies war mir so was von egal. Aber diese fast zwei Wochen haben mich verändert. Ich kann mich nicht wieder erkennen. Früher war ich etwas schüchternd aber jetzt ist mein Selbstwertgefühl gestiegen. Außerdem wollte ich schon immer nach London und nun bin ich hier, in einer Villa. Nicht zu vergessen bin ich einer der besten Topmodels und habe eine neue Welt kennengelernt. Wow. Was ich alles erlebt habe. Schon krass oder?

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