Kapitel 36

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*unbearbeitet*

Alison P.O.V

Heute ist der Tag an dem sich alles ändern soll. Wirklich alles. Eine ganze Familie, bestehend aus Mum, Dad und Melison. Glücklich sein. Endlich mit einer Schwester in einem Haus leben, beide Elternteile jeden Tag sehen. Das ist der Traum. Mein Traum. Der heute in Erfüllung geht.

Vor zwei Tagen war ich noch mit meinem Dad ausreiten. Es war nicht sonderlich spannend. Leider erzählte er mir nichts über seine Vergangenheit. Er hatte nur Pläne für unser Reiterhof. Er möchte Touristen anlocken, indem er zum Beispiel drei Familienhäuser aufbaut, Reitlehrer aufnimmt und vielleicht sogar Camps organisiert. "Dad. Du weißt schon, dass es anstrengend wird und wir dann für die ersten zwei Jahren Schulden haben werden."- sagte ich zu ihm, nachdem er mir über seine Pläne berichtete. Darauf stoppte er sein Pferd und blickte mich an. "Du wirst in einem Jahr die High School beenden und du gehst dann ins Collage, und dafür brauchen wir Geld."

Ich war selbst enttäuscht. Gerne würde ich mehr über seine Vergangenheit erfahren aber die Pläne werden sich heute zu hundert Prozent ändern. Aber vor zwei Tagen konnte ich dies schlecht sagen, weswegen ich ihm nur ein "Dankeschön" nuschelte. Mir ging es danach wirklich nicht gut, denn ich hatte einfach ein schlechtes Gewissen. Dafür, dass ich ihm nichts davon erzählte; davon, dass ich....naja...mehr gibt es nicht zu sagen. Eigentlich müsste es umgedreht sein. Er sollte einen schlechten Gewissen haben, denn er verschwieg alles seiner eigenen Tochter und log sie unbewusst an.

"Melly? Bist du aufgeregt?"-hörte ich die Stimme meines Vaters. Vorsichtig strich ich nochmal über mein Kleid und blickte Dad an, welcher konzentriert auf die Straße schaut.

"Nein. Ja. Ein bisschen."-sprach ich leise.

Nein, ich bin nicht nervös, da ich weiß, dass alles sich nur zum Positiven wenden kann.

Ja, weil ich nicht weiß, wie meine Mum und Dad reagieren würden, wenn sie sich sehen.

Ein bisschen, weil ich keine Ahnung habe, wie ich mich zu verhalten habe.

Mein Dad hat mir gestern erst bekannt gegeben, dass er eine Frau kennengelernt hat, welche er heute treffen möchte. Dazu bin ich auch eingeladen worden, genauso wie die Tochter dieser Frau. Was mein Dad aber nicht weiß, ist, dass sie mit Nachnamen Copper heißt, aus England kommt, dass sie eigentlich seine Frau ist und dieses Tochter auch seine Tochter ist. Und das beste: er weiß nicht, dass heute sich sein Leben verändern wird.

"Und du?"-fragte ich.

"Ja."-gab er mir eine knappe Antwort. Ich biss mir auf die Unterlippe während dessen ich aus den Fenster blickte. Wir fuhren an Bäumen vorbei, genauso wie an anderen Autos, Häuser, Villen, Farmen, Dörfern und keineren Städten. Die Sonne schien auf mich stark, denn es war gegen Mittag, doch das machte mir wenig aus, denn wegen den offenen Fenster wehte der etwas kühle Wind meine Haare nach hinten. Ich genoss es und schloss meine Augen. Ich liebe einfach die frische Luft. Aber diese mit der von London zu vergleichen geht nicht, denn der Unterschied wäre dann zu krass.

London. Wie es wohl gerade Melly geht und was sie wohl gerade denkt? Sie hat mir erzählt, dass sie mit Mum einen kleinen Streit hatten. Melly musste dann bei unserer Mum einschleimen, um alles wieder gut zu machen. Dafür musste sie zugeben, dass sie alles falsch gemacht hat. Damit hat sie Mum überzeugt und sie konnten hier her fliegen.

Und nun treffen wir uns in einem Restaurant. Um genau zu sein, in einer halben Stunde schon.

Plötzlich spürte ich ein Vibrieren in meiner Tasche und holte mein Handy raus.

Zwei neue Nachrichten:

Bin irgendwie aufgeregt.

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Zwillinge?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt