Prologo

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Romea Dalla
Mit gestreckten Kinn und gehobenen Schultern lief ich in die Boutique rein, gefolgt von meinen treusten Sicherheitsmännern. Pablo hielt mir die Tür auf, während mich schon ein Sektempfang erwartete.

Mein Vater war nicht gerade glücklich, dass ich die Mafia weiter führe, da er auch ein Sexistischer Mann sowie alle anderen war. Doch er hatte keine Wahl, wenn er nur Töchter hat und kein Sohn bekam. Da ich auch noch die älteste von meinen 6 Schwestern bin, lag das Recht bei mir.

Meine Eltern wurden vor 3 Jahren ermordet. Ich weiß immer noch nicht wer es war oder wieso sie es getan haben. Genauso wie meine 2 Schwestern. Meine jüngsten Schwestern leben bei mir, in unserem Anwesen. Immer noch suche ich vergebens nach Lucretia, meine zweitälteste Schwester. Sie wurde mit 7 Jahren entführt, da war ich gerade mal 8 und musste das mit ansehen. Weder mein Vater oder ich, konnten eine Spur von ihr finden. Wahrscheinlich ist sie sowieso schon tot...

Ich kann nur von Glück reden, dass keiner der anderen Mafias weiß, dass eine Frau die zweitmächtigste Mafia des Landes leitet. Ich wäre leichte Beute und dem bin ich mir bewusst.

In Gedanken ging ich die Kleider durch und hörte Gemurmel neben mir, weswegen ich hochsah und eine Frau in meinem Alter sah. Sie hielt zwei Kleider hoch und zeigte sie einem Mann, von dem ich leider nur den Rücken sah. Hörbar atmete er genervt ein und zuckte mit den Schultern, worauf sie anfing zu fluchen.

„Das rechte." mischte ich mich lächelnd ein, ein schmunzeln zierte ihr Gesicht. „Find ich auch." erwiderte sie und stürmte in die Umkleide, während der Mann im Anzug sich umdrehte und ich meine monotone Miene aufsetzte. Misstrauisch musterte er mich und sah kurz zu den Umkleiden.

„Du bist zum ersten mal hier." merkte er an, während ich förmlich dahin schmelzen könnte. Kristallblaue Augen, die mir förmlich in meine Seele starrten und ein monströser Körper. Sein schlichter Anzug war Maßgeschneidert und die Dominanz, die er ausstrahlte, ließ mich wissen, dass er nicht irgendein Mann ist. Markante Gesichtszüge und ein drei Tage Bart, mit braunen leicht gelockten kurzen Haaren.

„Sì." erwiderte ich knapp und wandte mich wieder den Kleidern zu. „Alessandro." sprach er, verwirrt sah ich hoch. „Mein Name, Bellezza." „Romea." erwiderte ich zögernd. Als er wieder zum sprechen ansetzen wollte, kam die Frau aus den Kabinen gestürmt. „Wie findest du es?" fragte sie mich euphorisch, was mich erneut lächeln ließ.

„Wunderschön, aber zeig mehr Haut." schmunzelte ich, leise kicherte sie und sah zu dem Mann hoch, der sie finster ansah. „Grazie." murmelte sie und sah sich andere Kleider an, ehe ich aus der Boutique lief und hinten in mein Wagen stieg.

Pablo und Mateo ließen sich vorne nieder, während ich zur Boutique sah. „Mateo, finde mir diesen Alessandro." befahl ich murmelnd und konnte mein Blick nicht von der Boutique nehmen.

Alessandro Santoro
Als ein lauter Auspuff ertönte sah ich zu den Glasfenstern von der Boutique und musterte, wie der Wagen vorbei fuhr, in dem sie wahrscheinlich saß. Diese stechend giftgrünen Augen würde ich wahrscheinlich niemals vergessen.

Mein Handy kramte ich aus der Tasche und rief Miguel an. „Ich möchte alles über Romea wissen. Ich schicke dir die Boutique, in der sie war und die Uhrzeit." „Verstanden, Mr. Santoro." erwiderte er, weswegen ich zufrieden auflegte und anschließend genervt zu meiner Schwester sah.

Wir in Sizilien, AmoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt