Capitolo 3

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„Bist du als Begleitung von jemanden hier?" fragte einer von den beiden amüsiert. „Sucht euch jemand anderen zum nerven." knurrte ich, da die beiden mich an meine Grenzen bringen und ich kurz davor bin meine Waffe zu zücken

„Tesoro, wir wollen nur wissen, wer du bist." schmunzelte der andere. „Ich zeig dir gleich wer ich bin." murmelte ich vor mich hin und wandte mein Blick ab. „Qué? Weißt du überhaupt mit wem du sprichst?" sprach der gleiche jetzt zorniger, leise lachte ich auf.

„Natürlich weiß ich das, nur habe ich von euch Bastardo's den Namen vergessen. Die kleinste Mafia in Spanien, ihr wisst nicht mit wem ihr hier redet." knurrte ich gegen ende hin.

Beiden entwich Farbe aus dem Gesicht, was mich schmunzeln ließ, aber sie es durch den Schleier nicht erkennen konnten. Plötzlich spürte ich einen Arm um meiner Taille und zuckte zusammen.

„Amore, ist alles in Ordnung?" sprach Alessandro, der meine Taille umfasste. Irritiert sah ich ihn an, doch wusste was er vor hatte. Trotzdem brachte er mein Puls höher, aber spielte mit.

„Natürlich, Amore mio." „Mr. Santoro" sprach einer von den beiden nervös und gleichzeitig überrascht, abwartend zog Alessandro die Braue.

„Lo siento, wir wussten nicht, dass sie ihre Begleitung ist." „Sie ist nicht nur meine Begleitung, sondern auch die Führerin der Cosa Nostra." beide sahen mich Fassungslos an, was mich erneut Grinsen ließ.

„Und jetzt weg hier!" knurrte Alessandro die beiden an. Als die beiden ohne Widerspruch gingen und außer Hörweite waren, seufzte ich.

„Du kannst mich jetzt los lassen." ein kaum merkliches Nicken seinerseits zog er schon sein Arm zurück, ehe ich mich zu ihm drehte. „Ich brauch deine Hilfe nicht, Alessandro." „Ich weiß, Bellezza, ich wollte nur-" „No, denkst-" zornig sah er mich auf einmal an und packte unter mein Schleier Grob meinen Kinn

„Unterbrich mich nie wieder." knurrte er, seine Hand schlug ich weg. „Und du fass mich nie wieder an." knurrte ich zurück, vom Augenwinkel sah ich, dass Mateo und Pablo zu uns liefen, da sie an der Wand abseits standen. Kaum merklich hob ich meine Hand, um zu signalisieren, dass sie stehen bleiben sollten.

„Santoro, nur weil ich eine Frau bin, heißt es nicht, dass ich mich selber nicht schützen kann und das du mich anfassen kannst wonach dir ist." „Ich habe nie gesagt, dass du dich nicht selber schützen kannst, ich wollte dir nur helfen." „Ich brauch von euch Männern keine Hilfe." erwidere ich noch schlicht und ging auch schon Richtung Ausgang.

Draußen angekommen atmete ich tief durch und sah schon, wie einer meiner anderen Sicherheitsmänner den Wagen vorfuhr. Hinten stieg ich ein und sah, wie Mateo und Pablo in jeweils zwei Autos einstiegen. Der Wagen in dem ich saß, fing auch schon an zu rollen, Mateo fuhr vor diesem Wagen und Pablo hinter dem.

-
Im Anwesen angekommen sah ich meine jüngeren Geschwister im Wohnzimmer sitzen, ich begrüßte sie und ging schon nach oben, da ich vom heutigen Tag erschöpft war. In meinem Zimmer zog ich mich schnell um und legte mich auch schon auf mein Bett.

Wir waren gerade am Strand in Sizilien, ich spielte mit meiner Schwester im Sand und wir alberten rum. Plötzlich hörte ich Gebrüll und Schüsse. Ängstlich sah ich mich um und sah, wie Madre und Padre ihre Waffen auf maskierte Männer zielten und schossen. Tränen liefen über mein Gesicht, ebenso wie das von meiner Schwester.

„Prendi i bambini." brüllte Padre an Madre gewandt, mit schnellen Schritten kam sie auf uns zu, doch ich sah schon, wie meine Schwester von einem der maskierten Männer mitgenommen wurde. Sie schrie und windete sich von seinem Griff, doch nutzlos, während ich schrie und schluchzte.

Als mich ebenfalls ein Mann hochheben wollte, sah ich, wie er zu Boden ging. Leise hörte ich Madre weinen und sah zu ihr. Die Waffe war auf den Mann gerichtet, der gerade zu Boden ging. Langsam senkte sie die Waffe und sah in die Richtung, in der das Auto mit meiner Schwester weggefahren war.

Plötzlich war ich älter, wir waren gerade in der Lagerhalle von der verfeindeten Mafia, sie hatten unsere Lieferung von Waffen und Drogen eingenommen.

Meine Schwestern und Eltern verteilten sich, da wir deren Autos verfolgt hatten und sie hier her gefahren waren. Wir gingen alle in Deckung, da hörte ich schon Schüsse und suchte weiter nach Deckung und blickte in die Richtung, wo die Schüsse herkamen, ehe ich Padre plötzlich brüllen hörte.

„Amore mio, bitte." eine ekelhafte Gänsehaut überrollte mich, als ich in die Richtung sah. Madre in den Armen von meinem Papà. Wie in Trance starrte ich auf meine Mutter, während Blut aus ihrem Mund lief. Noch ein Schuss. Papà.

Mein eigenes Echo hörte ich in der Halle hallen, ich hatte geschrien.

Ohne drüber nach zu denken stand ich auf und rannte zu meinen Eltern. Bei ihnen angekommen kniete ich mich hin und hielt deren Hände.

„Madre, Padre bitte." wimmerte ich und hörte noch mehr Schüsse. Zögernd sah ich hoch und sah meine Schwestern. Noch ein Schrei verließ meine Kehle. Sie waren Tot. Alle Tot.

Erschrocken richtete ich mich auf und rang nach Luft. Seit dem Tot meiner Eltern hatte ich alle paar Tage diese Träume. Als ich mich beruhigt hatte, blickte ich auf die Uhr und sah, dass es schon 10 Uhr war. Mit wackeligen Beinen stand ich vom Bett auf und ging in mein Badezimmer, ehe ich in die Dusche stieg.

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Im Esszimmer angekommen, ließ ich mich neben meinen Schwestern nieder.
„Buongiorno." sie erwiderten dies, da kam auch schon Giulia, unsere Haushälterin, rein.

„Buongiorno, Kaffee?" fragte sie und ich nickte. Schon goss sie mir meinen Kaffee ein und ich bedankte mich.

Wir in Sizilien, AmoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt