Der riesige Thronsaal war gefüllt, mit einigen Leuten des höheren Standes. Wie arrogante Statuen standen sie vereinzelt, in Pärchen zusammen und spielten gegenseitige Zuneigung vor, während sie darauf warteten, dass die Zeremonie endlich los ging. Leises Gemurmel halte von den prunkvollen Wänden wieder und echote hinterhältig durch den Raum. Die Luft wurde von den etlichen, eleganten Düften gefüttert und staute sich immer mehr, zu einer dicken Schicht zusammen, welche immer erdrückender wurde.Aufgeregt auf das gleich Kommende, fuhr Spencer James sich durch seine weiß-blonden Haare. Tief atmete er ein und aus. Nach den vergangenen zwei Jahren, war es nun soweit. Der Agent hatte sich dazu entschieden, vom R.S.G. gänzlich abzukapseln und sich der Königen und somit den Wachhunden, völlig anzuschließen. Spencer wollte ein richtiges Mitglied werden und noch weiter in den Underground eintauchen, als er es bis dato schon getan hatte. Er wollte selbst ein Teil dieser Welt werden. Er wollte Sie noch genauer erforschen und kennenlerne; jede ihrer unterschiedlichen Fassetten und Masken.
Sich ablenkend, strich sich der dreiundzwanzig jährige den imaginären Staub von seinem schwarzen Sakko. Aus dem Augenwinkel bemerkte er dabei, wie sich jemand neben ihn gesellte. Es war Edward, der ihn musterte und dann sein warmes Lächeln zeigte - eine untypische Art, in dieser kalten Welt. "Du bist nervös.", stellte der Ältere fest, "Das wahr ich damalig auch. Nicht, weil ich eine 'besondere' Wache, unserer Königen Englands geworden bin, sondern weil ich endlich zu etwas dazugehörte, wo nach ich mich schon immer gesehnt hatte." "Du hast dich nach der Dunkelheit gesehnt?", fragte ich belustigt und konnte mir ein kleines Lachen nicht verkneifen. "Ob du es glaubst, oder nicht Junge, aber auch ich wahr mal in deinem Alter und das gar nicht mal so lange her. Außerdem ist es schade, das 'Dunkelheit' zu einem Begriff geworden ist, mit dem man steht's Böses verbindet. Auch wenn der Underground, nicht gerade der lieblichste Ort ist, so ist er auch nicht der schlechteste. Es sind schließlich die Menschen, hinter dieser Tür, die die Schwärze zu etwas bedrohlichem machen. Aber nun genug geschwafelt: heute ist dein großer Tag; wie fühlst du dich?" "Ein wenig ängstlich.", gestand Spencer und öffnete eines der oberen Hemdenknöpfe, um besser Luft zu bekommen, "Aber vor allem, freue ich mich darauf, zu helfen, beschützen und eine Generation fortzuführen." Stolz wie ein Vater seinen Sohn, sah ihn Edward an.
Dann ging es los.
Das Gemurmel, was eben noch durch zu uns gedrungen ist, verstummte und langsam öffneten sich die Flügel der Tür und gaben einen Blick auf das frei, was nun bald mein Leben sein würd. Mit zurückgezogenen Schultern betrat der Agent den Saal und bekam die volle Aufmerksamkeit. Langsam und bedächtig schritt Spencer durch die Reihen der High Society des Underground's und blieb schließlich vor der Empore, zum Thron stehen. Kurz neigte er meinen Kopf - zeigte somit seinen Respekt - und sah dann zur Queen empor. Milde bogen sich ihre Mundwinkel nach oben. Sie war jedoch nicht die Einzige, welche ihn genau betrachtete. Direkt neben der Erhöhung, standen die einstiegen drei Könige, die nach dem Tod des wahren Herrschers der Unterwelt, diese geleitet haben. Liam und Henry, die Zwillinge standen neben einander und strahlte eine solche Ausstrahlung aus, vor der sich jeder normale gefürchtet hätte. Auch Sebastian, der steht's die hinterhältige Ruhe selbst zu scheinen ist, wirkte bedrohlich. Zu ihm hatte sich auch Edward gesellt, da er ebenfalls in diese Runde gehörte.
Die Königen erhob ihr Wirt: "Wir haben uns heute hier versammelt, um jemanden gänzlich in unsere Reihen aufzunehmen. Es ist nun schon fünf Jahre her, als Spencer James das aller erste mal in die Welt des Underground's eintauchte und sich mir dieser damit verschrieb. Nun ist es aber soweit, ihn auch mit seinem letzten Willen, bei uns aufzunehmen. Es ist soweit, dass er ab heute, mein persönlicher Schatten Wird."
Überrascht, über diese Offenbarung weiteten sich seine Augen und auch alle anderen Anwesenden, hatten augenscheinlich nicht damit gerechnet.
"Ich bitte dich also, Spencer James, dich vor mir nieder zu knien und dich des Ritterschlags zu ergeben."
Wie dem jungen Mann befohlen, ließ er sich langsam und mit erneut gesenktem Kopf, auf sein rechtes Knie sinken. Vom Hören bekam der Blonde mit, wie die Königen das Schwert vom roten Kissen nahm, welches man ihr da bot. "Schwörst du, Spencer James, mich zu beschützen und mich in der Unterwelt zu vertreten, egal wie schlimm die Zeiten auch werden sollten?", fragt die schon ältere Frau.
"Ich schwöre."
"Schwörst du, Spencer James, mir und dem Underground niemals den Rücken zukehren?"
"Ich schwöre."
"Schwörst du, Spencer James, für Ordnung zu kämpfen und jeder, der es auch nur wagen sollte, diese zu zerstören, zu beseitigen? Schwörst du, Spencer James, jeden noch so kleinen Schandfleck zu vernichten? Schwörst du, Spencer James, trotz Mord und Todschlag bis zu deinem eigenen Ende treu zu sein?"
"Ich schwöre!"
"Somit sei der Bund geschlossen.", erhob die Königen das Schwert, tippte damit die Schultern Spencer's an und rammte die Schneide schließlich zwischen ihnen, in den roten Teppich, "Und stehe auf, Wachhund. Hebe dein Haub stolz und tatkräftig; zeige jedem wer du nun bist!"
Monotoner Applaus brach aus, als Spencer den Griff des Schwertes umfasste und sich aufrichtete. Mit bedingungslosem Blick, ließ er sich das Abzeichen überreichen und bedankte sich. Gütig nickte ihm die Queen zu, bevor sie sich von ihm abwandte und zur Tür schaute. Ihre Lippen verzogen sich zu einem geschäftlichen Lächeln. "Wie schön zu sehen, dass sie es sich nicht nehmen lassen haben und doch zu dieser ehrenhaften Zeremonie gekommen sind, König.", sprach sie aus. "Nun, ich dachte ich komme einmal vorbei, um ihrem neuen Wachhund zu zeigen, auf was er sich da eingelassen hat, Majestät.", antwortete der Angesprochene und seine Stimme ließ mir einen Schauer, über den Rücken laufe. Langsam drehte ich mich zu dem Neuankömmling um. In ebenfalls einem schwarzen Anzug stand der König des Underground's vor mir; sein Gesicht, eine Maske aus purem Eis gemeißelt. "Dann lasse ich sie beide mal etwas alleine, um warm miteinander zu werden - immerhin werden sie sich ja eventuell nun des Öfteren, über den Weg laufen.", damit verabschiedete sich die Queen und verließ den Raum.
Ungläubig starte Spencer den Brünetten an und musterte jede noch so kleine Pore von ihm. Fast ein ganzes halbes Jahr, war es nun schon her, in denen sich die Beiden das letzte Mal gesehen hatten. Und nun standen sie sich gegenüber, als hätte es keine Vergangenheit zwischen ihnen gegeben. Als währen sie zwei Fremde, die sich erst langsam und mit reinster Vorsichtig beschnupperten. Wie zu Anfang, blickten sie sich gegenseitig in die Augen. In die Augen eines Rivalen's.
Lebendiges Blau, traf auf tödliches Braun.
Der neue Wachhund, der Schatten der Königen, Spencer James, traf auf den König, auf das weltweite Supergenie Numero eins.
Elliott Leonardo Da Vinci.
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Lizenz zum Wahnsinn
Mystery / ThrillerEin Spiel ist erst dann zu Ende, wenn niemand mehr steht. Selbst der König muss fallen, um gewinnen zu können. Von der Dunkelheit umfasst und der Gier nach Macht zerfressen, ist es lediglich einer, der auf das Licht zusteuern wird, mit der Wahl den...