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Spencer

"Das ist dein Plan?!", verstört blinzelte ich den Jüngsten unter uns fünf an. Ich sollte vielleicht nicht mehr so geschockt sein, wenn Elliott irgendwas von sich gab, was tödlich werden würde, ohne das er dabei auch nur eine Regung zeigte. Aber ich wahr es, da das hier auf einem ganz neuen Level war. Wie kam er überhaupt darauf? Ich meine: So schlimm sich das auch anhören mag, jemanden umzubringen wahr nicht das herzloseste - es gehörte zu meinem Job dazu und mein Opferkonto wahr auch nicht gerade spärlich beschrieben. Dennoch grenzte Elliott's Vorschlag an einen psychischen Terror, welcher den Leidenden dazu brachte, sich zu wünschen, er währe nie geboren worden. Jemanden das Genick durch einen einzig gezielten Schuss vom Rest der Wirbelsäule zu trennen, war hingegen eine gnädige Streicheleinheit.

"Hast du denn irgendwas dagegen auszusetzen?", fragte Elliott und verschränkte seine Arme vor der Brust. "Ach,", wank ich ironisch ab, "mich stört nur ein winziges Detail und zwar dieses, wo du dich als Lockvogel ausgibst." "Und wo ist da das Problem?" "Jetzt mal ehrlich Elliott: tust du nur so, oder weißt du es wirklich nicht?" Der achtzehnjährig Schüttelte seinen und antwortete mit: "Spencer, wenn wir auf alles eingehen würden, was jemanden hier stört, können wir die ganze Mission gleich abblasen. Verbann deine Sorge also bitte in die hinterste Ecke deines blonden Gehirns und schweige." "Wenn du mich so nett darum bittest.", ironierte ich weiter. Zum meinem Glück war ich jedoch nicht der Einzige in der Runde, der etwas am Plan belämmerte.

"Ich stimme ja ungern dem Scotty zu, aber in diesem Fall kann ich nicht anders.", teilte Liam sich mit, "Immerhin bin ich dafür da, meinen König vor allem und jedem zu schützen. Ich kann dich da nicht alleine raus marschieren lassen."
"Er wird nicht allein sein.", mischte sich nun auch Vincent mit ein, der bis dato ziemlich ruhig geblieben ist, "Wir werden ihn natürlich begleiten - zumindest ich."
"Wie schon gesagt: ich werde meinem König folgen, egal wohin die Reise gehen wird." Um seiner loyalen Untergebenheit mehr Kraft zu verleihen, neigte Liam seinen Kopf.

Unwohl stieß ich meinen Atem aus. "Du weißt das ich auch an deiner Seite sein werde - egal was du für Scheiße planst. Trotzdem habe ich da meine Zweifel.", wand ich mich Elliott zu, "Ich kenne Blair nicht und will auch nicht zu schnell urteilen - auch wenn ich dies in meinem Kopf schon getan habe - aber von dem was ich bis jetzt gehört habe..." Ich unterbrach mich selber da ich mir nicht unbedingt noch mehr schlechtes Ansehen bei Vincent einhandeln wollte, wenn ich schlecht über seine Königen redete. Schließlich hatte er nicht nur zu seinem Sohn eine weirde Beziehung. "Na ja, was ich auf jeden Fall sagen wollte ist-" "Das Blair eine kranke Mörderin, mit der Auszeichnung zur besten Scharfschützin ist?", vervollständigte der ehemalige König meinen Satz fragen, was mich ertappt aufschauen ließ. Das war's dann wohl mit dem sammeln von Pluspunkten, bei meinen eventuellen Schwiegereltern. "Ich wollt's nicht so direkt sagen, aber Ja." Vincent lachte leise auf. "Hör gut zu, Jungchen.", fing der schwarzhaarige an mich zu belehren, "Höfliche undirektheit bringt dich in unserer Welt nicht weiter. Du denkst du bekommst damit schneller dein Happy End? Nein, Spencer. Das Einzige was du dadurch bekommst ist ein Netz aus Lügen, was sich wie ein Strick immer weiter um deinen Hals zusammenzieht, bist du keine Luft mehr bekommst und du an deinem eigenem Zurückhalten erstickst. Mach also mach, um Elliott's Willen nicht den gleichen Fehler, wie ich, seine Mutter, oder jeder andere auf dieser gottverdammten Welt; Schaufel dir nicht dein eigenes Grab, nur weil du entgegenkommend sein willst. Verstanden?" "Ja, Sir."

"Hübsch, wie stramm du doch stehen kannst.", kommentierte Elliott, "Schade nur, dass du die gleiche Courage nicht auch im Bett zeigst."

Nicht glaubend was der achtzehnjährige gerade von sich gegeben hatte, vielen mir und Mr. Da Vinci gleichzeitig die Kinnlade herunter, während Liam sich fremdschämend räusperte und Akira sich kaum noch ein bekam vor lauter Lachen. "Omg.", wischte sich der Koreaner eine imaginäre Träne aus dem Augenwinkel, "Du wirst mir immer sympathischer, Kleiner." "Und du mir immer unsympathischer. Zudem kann ich mich nicht daran erinnern, dir jemals erlaubt zu haben, mich so zu nennen - es reicht mir schon, wenn einer dies tut." Elliott's kühle, braune Augen schielten für eine Sekunde zu mir. Ich wusste nicht ganz, ob dies etwas gutes, oder schlechtes wahr, zu mal ich noch mit dem anderen Thema hinterher hing.

"Ähm.", Vincent räusperte und schien noch kurz nach Worten zu suchen, "Bevor hier noch weitere Bettgeschichten ausgepackt werden, sollten wir eventuell da weiter machen, wo wir aufgehört haben. Also - du Scotty", sein Finger deutete auf mich, "kommst mit mir und die anderen gehen mit Elliott seinen Plan durch; pfeilen an Einzelheiten, oder so."
"Und was hast du solange, mit Spencer vor?", der Brünette schien misstrauisch.
"Nur ein kleines Gespräch zwischen Vater und Schwiegersohn.", damit ergriff mich Vincent grob am Arm und zog mich aus dem kleinen Hotelzimmer raus.
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Heute mal nur ein kleines, mini Kapitel, aber es dürfte dennoch nicht schlecht geworden sein. Dafür gibt es nun zwei andere 'Ankündigungen':
Erstens: Langsam neigt sich auch Lizenz zum Wahnsinn seinem Ende zu, genau wie es vor einigen Monaten auch der erste Teil schon getan hat.
Und Zweitens: Ein neues Buch ist schon in Arbeit, aber über dieses wird noch ein wenig Stillschweigen bewahrt. Dennoch hoffe ich, das es genauso geliebt wird, wie die Lizenz-Reihe.

Draußen tobt der Sturm, während sich im Inneren der Monsun bildet ~ Mellarie-Bellancia

Lizenz zum WahnsinnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt