They Don't Know About Us

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HARRY

Als ich am Sonntag aufwachte, war es bereits mittags. Nach dem Abrechnen in Austins Büro hatte ich mir im VIP - Bereich noch einen Quickie mit Quentin gegönnt, dem DJ im 'Heat', und jetzt tat mir der Arsch weh, aber das war es mir wert, denn nachdem Louis mir gesagt hatte, dass er mich küssen wollte, hatte ich das einfach gebraucht. Louis war verdammt heiß, aber bis jetzt war ich der Meinung gewesen, dass er straight war, denn er war ja mit einer Frau verlobt. Als er vor mir gestanden war und mich angestarrt hatte, mit diesem Verlangen in seinen Augen ... Damn! Ich hatte mich echt zusammenreißen müssen, um nicht einfach mit ihm in die Abstellkammer zu gehen, aber dann wäre es garantiert nicht nur beim Küssen geblieben, so scharf wie Louis mich mit seinem gierigen Blick gemacht hatte.

Allerdings waren ja auch Chelsea und die Freunde da gewesen, und ich war mir ganz sicher, dass niemand wusste, dass er ... einen Mann küssen wollte, was mir völlig einleuchtete, denn nicht umsonst hatte es noch nie einen offen schwulen Thronfolger oder König gegeben. Falls Louis also tatsächlich schwul war, dann durfte es bestimmt niemand wissen, also hatte ich ihm gesagt, dass ich ihn nur küssen wollte, wenn er nüchtern war, was ja auch stimmte, aber es war auch eine passende Ausrede gewesen, denn Chelsea hatte Louis und mich schon argwöhnisch beobachtet, was er nicht gesehen hatte, ich aber schon.

Ich stand auf, ging in die Küche und schaltete die Kaffeemaschine ein.

Hoffentlich war es Louis jetzt nicht so peinlich, dass er beschloss, nicht mehr ins 'Heat' zu kommen, denn ich wollte ihn definitiv küssen, und nicht nur das. Aber wenn, dann so, dass seine Verlobte und Freunde nichts mitbekamen.

Gottseidank war meine Befürchtung umsonst, denn am Samstag kam Louis wieder, mit seinen Freunden und ohne Chelsea. Er verhielt sich mir gegenüber ganz normal, trank aber heute nur Coke. Wollte er nüchtern bleiben, weil er mich nach wie vor küssen wollte? Wusste er überhaupt noch, dass er das zu mir gesagt hatte? Er war ja doch ziemlich betrunken gewesen, also bestand durchaus die Chance, dass er sich gar nicht daran erinnerte.

Als er einmal alleine zu mir kam, beschloss ich spontan, diese Gelegenheit zu nutzen und ihn einfach darauf anzusprechen. "Hi", begrüßte Louis mich und grinste mich verlegen an. "Hey". "Es tut mir leid wegen letztem Samstag. Ich war total betrunken". "Es war also nicht dein Ernst, dass du mich küssen willst?", fragte ich ihn gerade heraus und Louis starrte mich wortlos an. "Falls doch, dann würde ich dein Angebot nämlich gerne annehmen. Aber deine Verlobte hat mitgekriegt, dass du mit mir geflirtet hast. Du solltest also vorsichtig sein wegen ihr", fügte ich noch hinzu, und jetzt beugte er sich verschwörerisch zu mir. "Okay, ganz ehrlich jetzt : Ich glaube, dass ich vielleicht schwul bin, aber ich bin mir nicht sicher. Ich weiß nur, dass mich der Gedanke daran, etwas mit einem Mann zu haben, schon immer angetörnt hat. Ich werde Chelsea heiraten und dann den nächsten Thronfolger mit ihr zeugen. Das ist meine Lebensaufgabe, der ich mich ergeben werde. Aber vorher will ich noch einmal meinem Bauchgefühl folgen und das tun, was mich schon immer gereizt hat. Und ich glaube, dass du der Richtige dafür wärst, weil du ... naja ... heiß bist".

"Danke, du auch", sagte ich und Louis lachte verhalten. "Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?". "Du hattest noch nie was mit einem Mann?". "Noch nie". "Du weißt aber schon, dass es zwischen dir und mir nicht beim Küssen bleiben würde, oder?". "Damit will ich anfangen, und dann ... wer weiß". "Okay. Und ich nehme an, dass es niemand wissen darf?". "Das stimmt, ja". "Und wenn ich morgen die 'Sun' anrufe und erzähle, dass du vielleicht schwul bist?". "Dann wäre das ein Gerücht, das nicht bewiesen werden kann. Wenn du allerdings mit mir gesehen, vielleicht sogar fotografiert wirst, dann wirst du kein Privatleben mehr haben. Es wäre also auch für dich das Beste, es komplett geheim zu halten, falls du ... naja ... dich darauf einlässt", teilte Louis mir mit und blickte mich dann erwartungsvoll an.