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HARRY

Zwei Monate später hatte ich mich daran gewöhnt, einfach nur mit Louis befreundet zu sein. Wir sahen uns regelmäßig und telefonierten auch ab und zu miteinander. Und ich liebte den Job als Hoffotograf. Endlich konnte ich hauptberuflich das tun, was mir so sehr Spaß machte, und die Bezahlung war fantastisch. Ich war zufrieden mit meinem Leben, auch wenn ich es vermisste, Louis körperlich nahe zu sein. Aber es war eine vernünftige Entscheidung gewesen, denn noch konnte ich Chelsea in die Augen sehen. Trotzdem war ich mir nicht sicher, ob ich meine Entscheidung nicht vielleicht doch bereute. Es war einfach weird.

Heute ging ich mit Liam und Zayn ins Heat feiern. Die beiden waren meine zwei Tätowierer, mit denen ich auch befreundet war, und die zusammen waren. Ich war also sozusagen das fünfte Rad am Wagen, was mir aber nichts ausmachte, denn ich hatte vor, mit Quentin zu verschwinden. Und das tat ich auch. Ich nahm ihn sogar mit nachhause.

Am nächsten Tag wachte ich auf, weil mein Telefon auf dem Nachttisch klingelte. "Mach es aus!", stöhnte Quentin neben mir und ich nahm es in meine Hand - und sprang wie von der Tarantel gestochen auf, denn es war Louis. Warum ich so reagierte, wusste ich selbst nicht, denn eigentlich durfte ich ja schlafen, mit wem ich wollte. Trotzdem wollte ich nicht, dass Louis mitbekam, dass Quentin die Nacht bei mir verbracht hatte, warum auch immer, also verließ ich das Schlafzimmer und ging in die Küche.

"Hey!", rief ich nervös. *Hey. Kannst du schon um zwölf da sein?*. Kurz sammelte ich mich und überlegte, was er damit meinte. Dann fiel mir ein, dass heute die Gartenparty im Buckingham Palace stattfand, bei der ich fotografieren würde, und ich sollte um dreizehn Uhr dort sein. "Ähm ... ja, klar". *Dad will vorher noch ein Familienportrait schießen, also sollst du eine Stunde früher da sein*. "Wie spät ist es?", fragte ich Louis verwirrt und er lachte. *Es ist zehn. Hab ich dich geweckt?*. "Ja". *Das tut mir leid*. Und dann kam Quentin aus dem Schlafzimmer und ich bekam schon fast Panik. "Machst du Kaffee?", fragte er mich, und ich stand einfach da und war sprachlos.

*Oh, du bist nicht alleine*, stellte Louis fest. "Ich ... ähm ...". *Sei einfach in zwei Stunden da, okay?*. "Ja". *Bis dann*, sagte er, klang ziemlich sauer und legte auf. Aber er hatte doch gar kein Recht, sauer zu sein. Trotzdem hatte ich ihm gegenüber jetzt ein schlechtes Gewissen, obwohl ich nichts falsch gemacht hatte.

Was war das nur für eine eigenartige Situation?

LOUIS

In den vergangenen zwei Monaten war ich weiterhin im 'Heat' gewesen, nur jetzt betreute uns eine Frau und die interessierte mich kein bisschen. Meine Beziehung mit Chelsea verlief gut, sie hatte nie herausbekommen, dass ich mit Harry herumexperimentiert hatte...

Chelsea und ich bereiteten uns auf das Fotoshooting vor und ich war ziemlich nervös deswegen. Es war nur ein weiterer offizieller Termin, aber es war einfach seltsam mit Harry quasi zusammenzuarbeiten.

Ich trug einen dunkelblauen Anzug mit einer weinroten Krawatte zu einem weissen Hemd und schwarzen Schuhen und Chelsea trug ein züchtiges dunkelblaues Kleid zu schwarzen High Heels. „Du siehst toll aus.", sagte ich zu ihr und küsste sie auf die Wange. Haare und Makeup hatten wir beide gemacht bekommen, wie immer von unserer Stylistin Suze.

Dann fuhren wir zum Palast und wurden dort von Dad empfangen.

„Chelsea, du siehst umwerfend aus!", rief er und umarmte und küsste sie auf beide Wangen. „Danke, Sir.", antwortete sie errötend. „Hey Dad!" „Louis! Ich freue mich euch zu sehen!" „Wir freuen uns auch!" „Hättest du dir nicht noch die Haare schneiden lassen können?", nörgelte er grinsend an meiner Frisur herum, aber ich antwortete: „Ich mag sie so, dann kann ich sie beim Fussball spielen schön mit einem Haarband zurückbinden."

They Don't Know About UsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt