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HARRY

Ich war außer mir vor Wut! Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich Louis gar nicht erzählt, dass ich fotografierte! Er musste mir keinen Gefallen tun, ich kam auch ohne ihn klar! Und außerdem kam mir dieses Jobangebot wie eine Schweigevereinbarung zwischen ihm und mir vor.

*Ich gebe dir einen Job und dafür erzählst du Chelsea nicht, dass ich sie mit dir betrüge* ...

Ich hätte es ihr sowieso nicht erzählt, denn sie war mir egal. In meiner ersten Wut schrieb ich Louis nur ein einziges Wort :

*Arschloch!*. Er schrieb mir nicht zurück, aber abends, als ich gemütlich auf meiner Wohnzimmercouch saß, rief er mich an.

"Was ist?". *Harry...*. "Was?!". *Warum bist du so wütend?*. "Weil du versuchst, mich zu kaufen!", rief ich und hörte ihn einmal tief durchatmen. *So war das doch gar nicht gemeint*. "Keine Angst, ich werde Chelsea nicht sagen, was du mit mir machst, okay? Für sie bin ich einfach nur der Kellner im Heat". *Was? Das denkst du?*. "Ja! Warum sonst bietest du mir plötzlich einen Job an?". *Weil der Hoffotograf in Rente gegangen ist und noch kein neuer angefangen hat, und du bist Fotograf*. "Du hast noch kein einziges Foto von mir gesehen. Woher weißt du, dass ich gut bin?". *Ich vertraue dir. Was ich von Anfang an getan habe, denn sonst hätte ich dich sofort eine Schweigeerklärung unterschreiben lassen wegen Chelsea*.

Okay, gutes Argument, aber noch blieb ich stur.

"Tja, jedenfalls habe ich abgelehnt. Ich komme auch so klar, danke". *Wie du meinst. Aber ich wollte dir wirklich nur helfen, denn du hast mir ja erzählt, dass du nicht davon leben kannst, und das finde ich schade, wenn es deine Leidenschaft ist", sagte Louis - und jetzt kam ich mir plötzlich total bescheuert vor, denn er klang absolut aufrichtig.

"Okay. Hat Chelsea gemerkt, dass ich da war?". *Nein. Ich meine, ja. Sie hat den Esstisch gesehen, aber sie dachte an Colin*. "Sehr gut". *Als du weg warst, hatte ich ihr gegenüber ein ziemlich schlechtes Gewissen*. Jetzt war es also soweit. Louis wollte es beenden, und vielleicht hatte er mir das Jobangebot als Wiedergutmachung gemacht. Aber vielleicht hatte er es auch wirklich nur gut gemeint. So oder so : Wenn er es jetzt beendete, dann wusste ich nicht, was ich davon halten sollte. Ich hatte das Ganze nicht zu Ende gedacht. Ich brauchte den Job im Heat, und Louis würde auch in Zukunft noch jeden Samstag kommen, was bedeutete, dass es zwischen ihm und mir ziemlich peinlich und unangenehm werden würde.

Fuck, worauf hatte ich mich da nur eingelassen?

"Hast du es dir anders überlegt?", fragte ich ihn und wartete gespannt auf seine Antwort. *Das ist es ja : Nein. Ich will es trotzdem noch*, flüsterte Louis, und ich stellte fest, dass ich erleichtert darüber war, denn ich wollte es auch. "Okay". *Noch bin ich nicht mit ihr verheiratet, aber sobald ich es bin, muss ich meine Pflicht erfüllen. Aber bis dahin...*.

Plötzlich klopfte es bei mir und ich zuckte schreckhaft zusammen. "Bist du bei mir?". *Was? Nein, ich bin zuhause*. "Moment", sagte ich, stand auf, ging ins Vorzimmer und öffnete die Wohnungstür.

"Hey!", rief Niall, mein bester Freund, und wortlos ging ich wieder zurück ins Wohnzimmer, weil ich wusste, dass er mir folgte, was er auch tat - und dann setzte er sich hin. "Louis, ich muss Schluss machen, rufst du mich morgen wieder an?". *Klar*. "Okay, dann bis morgen". *Bis morgen, Harry. Bye*. "Bye". Ich beendete die Verbindung und legte mein Telefon auf den Couchtisch.

"Louis? Welcher Louis?", fragte Niall mich und blickte mich neugierig an. Und da ich ihm vertraute und ihn nicht anlügen wollte - und weil mir jetzt auf die Schnelle auch gar keine passende Ausrede einfiel, beschloss ich spontan, ihm einfach die Wahrheit zu sagen : "Der Kronprinz". "Wie bitte?". "Du weißt doch, dass er regelmäßig im Heat ist". "Ja, aber warum telefonierst du mit ihm". "Nur so", sagte ich und ging in die Küche.

They Don't Know About UsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt