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HARRY

Als Louis weg war, blieben Mum und ich in der Küche sitzen.

"Er ist toll, Harry. Und wie er dich ansieht...", sagte sie und ich lächelte sie tapfer an, auch wenn mir eigentlich zum Weinen zumute war. Louis war nur so kurz hier gewesen und hatte gar nicht mit mir über Chelsea geredet, weil er es nicht gewollt hatte. Dachte er denn gar nicht daran, wie ich mich dabei fühlte? Anscheinend nicht. Ich war gerne für ihn da. Immer. Doch langsam aber sicher wurde mir das alles too much.

"Ja, er ist toll. Ich gehe jetzt schlafen". "Natürlich. Gute Nacht, mein Schatz". "Gute Nacht, Mum". Ich stand auf, drückte ihr einen Kuss auf die Wange und ging dann nach oben ins Gästezimmer.

Nach einer Blitzdusche legte ich mich hin, aber einschlafen konnte ich nicht. Also stand ich wieder auf und ging wieder hinunter. Ich hörte den Fernseher im Wohnzimmer, also ging ich hinein und setzte mich neben Mum.

"Kannst du nicht einschlafen?", fragte sie mich und schlang ihren Arm um meinen Rücken. "Nope, keine Chance". "Macht er dich glücklich?". "Ja und nein, das ist es ja. Wenn er bei mir ist, dann bin ich der glücklichste Mensch auf der ganzen Welt. Aber ich werde niemals richtig mit ihm zusammen sein können, und das macht mich fix und fertig". "Also wird das zwischen euch beiden für immer heimlich bleiben?". "Ja, aber er ist es mir wert". Sie schwieg und starrte nachdenklich vor sich hin.

"Vielleicht gibt es eines Tages ein Happy End für euch zwei", sagte Mum nach einer Weile und ich legte meine Wange auf ihre Schulter. "Ja, vielleicht".

Am nächsten Tag fuhr ich wieder nachhause und wartete auf einen Anruf oder eine Textnachricht von Louis, aber von ihm kam gar nichts und ich wurde immer nervöser.

Hatte er dem König die Wahrheit gesagt? Hatte der ihn ins Exil geschickt? Ihn im London Tower eingesperrt? Ihn aus der Royal Family verbannt?

Letzteres hätte ich gar nicht so schlecht gefunden ...

Okay, ich durfte jetzt nicht ausflippen. Louis war bestimmt okay. Aber eines war mir klar : Wenn wir in Zukunft nicht extrem vorsichtig sein würden, dann würde es wahrscheinlich nicht mehr lange dauern, bis wir auffliegen würden. Dann würden unsere beiden Leben völlig auf den Kopf gestellt werden und nie wieder so werden wie vorher, und das wollte ich nicht. Aber natürlich wollte ich auch nicht auf Louis verzichten.

Als schließlich mein Telefon auf dem Couchtisch vibrierte, schnappte ich es mir sofort, sah, dass es Louis war und drückte auf 'Accept'.

"Hey". *Hey*. "Was ist passiert? Geht es dir gut?". *Ja. Das Gespräch mit meinem Vater war nicht lustig, aber Chelsea ist nicht schwanger, also hat er sich schon wieder beruhigt*. "Sie ist nicht schwanger?". *Nein*. Erleichtert atmete ich einmal tief durch. *Sie bleibt allerdings noch ein bisschen in Surrey. Ich habe sie angerufen und mich bei ihr entschuldigt, dass ich so ausgeflippt bin. Ich glaube, sie verzeiht mir, aber sie braucht ein bisschen Abstand von mir*, erzählte Louis mir, und unwillkürlich freute ich mich darüber, dass die Luft rein war.

Ich war ein Arschloch.

"Willst du zu mir kommen?". *Bist du wieder zuhause?*. "Ja". *Ich könnte eigentlich sogar bei dir übernachten*. "Dann tu das", sagte ich und grinste dümmlich vor mich hin. *Okay, ich komme. Bis gleich*. "Bis gleich. Bye". *Bye*.

LOUIS

Als ich nach London zurückkam erwartete mein Dad mich bereits in seinem Büro.

„So und jetzt raus mit der Sprache, was ist los mit dir?", fragte er mich ohne Umschweife. „Ich weiß auch nicht, das mit der Hochzeit geht mir zu schnell und als Chelsea jetzt glaubte, schwanger zu sein war ich einfach überfordert.", antwortete ich und blieb damit so nahe an der Wahrheit wie möglich. „Aber warum zertrümmerst du die Einrichtung?" „Ich war einfach ausser mir, mir geht das zu schnell!" „Und da kommst du jetzt drauf, wo die Hochzeitsplanung auf vollen Touren läuft?" „Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist." „Und warum bist du nach Holmes Chapel geflogen? Was hat dich in dieses verschlafene Nest gezogen?" „Ein Freund war dort und ich wollte einfach weg aus London." „Welcher Freund?" „Harry." „Harry, wie in Harry Styles?" „Jep." Am liebsten hätte ich geheult wie ein kleines Kind.

They Don't Know About UsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt