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LOUIS

Chelsea wurde von einem gesunden Jungen entbunden und als sie das Krankenhaus ein paar Tage später verliess, wurde sie fotografiert.

Und da wurde mir klar, dass wir nicht länger mit der Wahrheit hinter dem Berg halten konnten. Deshalb vereinbarte ich einen Interviewtermin mit Piers Morgan.

„Harry? Bist du wirklich ready?", fragte ich ihn zum hundertsten Mal in der letzten Stunde und Harry nickte nur apathisch. „Wir können es auch noch immer absagen.", bot ich ihm an, aber jetzt schüttelte er den Kopf. „Nein, wir ziehen das jetzt durch.", antwortete Harry, ging zum Spirituosenschrank, goß sich ein Glas Whiskey ein, das er auf Ex austrank und danach straffte er die Schultern und atmete tief durch. „JETZT bin ich bereit."

„Du schaffst das.", ermunterte ich ihn und dann gingen wir gemeinsam in das Empfangszimmer im Buckingham Palast. Piers erwartete mich bereits. Davon, dass Harry auch betroffen war, wusste er noch nichts.

Ich wurde geschminkt für die Kamera und nahm dann Piers gegenüber Platz.

„Okay, Sir, sie haben um diesen Termin gebeten.", fing er an und ich nickte. „Genau. Es hat ein paar Umbrüche in meinem Leben gegeben und ich weiß, dass viele Leute nicht verstehen, was los ist.", antwortete ich und sah zu Harry hin, der hinter der Kamera stand.

„Welche Umbrüche meinen sie?" „Chelsea und ich haben uns getrennt, de facto sind wir sogar schon wieder geschieden." „Wie kam es denn dazu?" „Wir mussten feststellen, dass wir unser Glück nicht miteinander finden würden." „Es gab da dieses Kussfoto aus Cheshire." „Stimmt. Ich möchte mich hiermit outen, ich bin schwul.", sagte ich und in den nächsten Augenblicken hätte man im ganzen Land eine Stecknadel fallen gehört.

„Seit ich Harry getroffen habe hat sich mein Leben total verändert, ich wurde ein anderer, ein besserer Mensch." „Harry? Sie meinen ihren persönlichen Fotografen?" „Ja, genau." Ich nickte Harry zu und er kam herüber und setzte sich neben mich auf die Couch. „Hallo.", sagte Harry nervös und Piers sah ihn skeptisch an.

Ich nahm Harrys Hand in meine und drehte den Verlobungsring an seinem Finger. „Chelseas Kind ist nicht meines, sie hat, ähnlich wie ich, ihr Glück mit jemand anderem gefunden." „Okay, Sir." Piers war sichtlich geschockt von den Eröffnungen in den letzten Minuten und ich nutzte die kurze Pause und sah Harry an.

„Harry und ich sind verlobt und wir werden heiraten, mein Vater hat unsere Beziehung abgesegnet und wir werden uns auch um Nachwuchs bemühen.", fuhr ich einfach fort als wäre Piers nicht überfordert. „Hat Harry also ihre Beziehung mit Chelsea sabotiert?", fragte Piers schliesslich. „Nein, wenn wer die Beziehung sabotiert hat, dann war es ich.", antwortete ich und Harry drückte meine Hand. „Die Schuld am Scheitern meiner Ehe und der Beziehung zu Chelsea trage alleine ich." „Aber Chelsea wurde kurz nach der Hochzeit schwanger?" „Nur nicht von mir.", grinste ich. „Und wie gedenken sie für einen Thronfolger zu sorgen?" „Wir werden uns, wie Millionen anderer schwuler Paare auch, eine Leihmutter aussuchen und sie wird unsere Kinder austragen."

„Harry, wie kommen sie mit diesen Veränderungen in ihrem Leben zurecht?", wandte Piers sich an Harry.

HARRY

"Bis jetzt ganz gut", beantwortete ich Piers Frage leichthin und er lachte verhalten. "Sie wissen, dass Sie gerade Geschichte schreiben? Das hat es in den letzten 1200 Jahren nicht gegeben. Und nicht jeder wird damit einverstanden sein". Louis und ich blickten uns gegenseitig an und er nickte mir wortlos zu, also antwortete ich :

"Der König ist damit einverstanden. Und wenn der mächtigste Mann des Landes akzeptieren kann, dass sein Sohn schwul ist, dann ist die Monarchie auf einem guten Weg, und jeder, dem es nicht gefällt, sollte sich vielleicht ein Beispiel an ihm nehmen. Liebe ist niemals falsch, und für das Land wird sich dadurch nicht das Geringste ändern, außer, dass der Thronfolger endlich er selbst ist".

They Don't Know About UsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt